Effektiver Schutz vor sommerlicher Hitze muss nicht energieintensiv sein. Mit der richtigen Dämmung lässt sich viel Kühltechnik einsparen und das Klima gleich mit schützen.
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Der flauschige Dämmstoff wird von zertifizierten Fachbetrieben per Einblasschlauch eingebracht. Foto: Climacell
Zum Kühlen von Gebäuden wird mittlerweile ein erheblicher technischer und energetischer Aufwand betrieben. Im Sommer laufen die Klimaanlagen und Ventilatoren vielerorts auf Hochtouren. Doch mit einem leistungsstarken Dämmstoff lässt sich der Betrieb von Kühltechnik deutlich reduzieren oder sogar ganz einsparen.
In gedämmten Dachräumen bleibt die Temperatur auch an heißen Tagen angenehm – ganz ohne laufende Klimageräte. Foto: Climacell
Ein sehr guter Hitzepuffer ist Cellulose. Sie bewirkt, dass sich Gebäude nur langsam aufheizen. Durch den bis zu zwölf Stunden verzögerten Wärmedurchgang kann die Hitze erst in den kühleren Abend- und Nachtstunden in die Wohnräume durchdringen und gleich wieder hinausgelüftet werden – die so genannte Phasenverschiebung.
Durchgehende Dämmschichten aus Cellulose sorgen dafür, dass Hitze draußen und der Wohnkomfort drinnen bleibt. Foto: Climacell
„Das gelingt der Cellulose mit ihrer Dichte und ihrer Wärmespeicherkapazität von ca. 2.000 Joule pro Kilogramm und Kelvin“, erklärt Marcel Bailey vom Cellulosewerk Angelbachtal (CWA). Damit sei beim Hitzeschutz schon viel gewonnen, v.a. vor dem Hintergrund, dass viele der heute gebräuchlichen Kältemittel für Klimaanlagen als extrem klimaschädlich eingestuft und ab 2030 verboten sind. Cellulose dagegen trägt mit einer positiven CO2-Bilanz sogar aktiv zum Klimaschutz bei.
Mit einer leistungsfähigen Hitzeschutzdämmung lässt sich der Betrieb von Kühltechnik oder Ventilatoren deutlich reduzieren oder oft sogar ganz einsparen. Foto: Climacell
In angenehm temperierten Räumen wohnt es sich auch gesünder. Denn neben Unwohlsein und Kreislaufproblemen steigen in überhitzten Räumen oft auch die Schadstoffbelastung durch Wohnmaterialien, Hausgeräte und Reinigungsmittel.
Nicht nur unangenehm, sondern auch ungesund: In überhitzten Räumen steigt oft auch die Schadstoffbelastung durch Wohnmaterialien, Hausgeräte und Reinigungsmittel. Foto: Climacell
Cellulose zählt zu den nachwachsenden Rohstoffen. Sie besteht hauptsächlich aus Bestandteilen pflanzlicher Zellwände und ist der wichtigste Bestandteil von Zeitungspapier. Zur Dämmstoffproduktion wird ausschließlich sauberes Papier aus Rückläufern zu einer flauschig-voluminösen Struktur aufgefasert. Die Dämmflocken werden von zertifizierten Fachbetrieben per Einblasschlauch in beplankte Hohlräume eingebracht, wo sie sich passgenau verteilen und eine fugenlose Dämmschicht bilden.
Kaum auszuhalten: In aufgeheizten Wohnungen kommt es vermehrt zu Unwohlsein und Kreislaufproblemen. Foto: Climacell
Cellulose eignet sich als Zwischensparrendämmung fürs Dach, als Innendämmung, lose aufgeblasen zur Dämmung von Geschossdecken und als Fassadendämmung im Holzrahmenbau.
Resümee von David Steinleger (Redaktion “bauen.com“)
Gerade im Sommer zeigt sich, wie wichtig durchdachte Dämmkonzepte für den Wohnkomfort sind. Dass sich damit nicht nur Energie, sondern auch klimaschädliche Kühltechnik einsparen lässt, ist ein echter Bonus. Cellulose punktet hier gleich mehrfach: als Hitzeschutz, Klimaschützer und nachhaltiger Werkstoff. Besonders interessant ist die Kombination aus technischer Leistungsfähigkeit und umweltfreundlicher Herkunft. Wer also bei der Dämmung auch an morgen denkt, findet hier eine überzeugende Lösung.