21.08.2023

Individuelle Feuerstelle: Kachelofen selbst bauen

Der Kachelofen – die traditionelle Feuerstelle und eher altmodische Art des Heizens ist schon fast in Vergessenheit geraten. Nunmehr erfreuen sich Kachelöfen jedoch wieder einer immer größer werdenden Beliebtheit. Grund hierfür sind die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten. So kann ein Kachelofen ganz nach den Bedürfnissen und Wünschen des Besitzers erbaut werden, oder aber man nutzt praktische Bausätze. 
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Kachelofen selbst bauen oder einen Bausatz verwenden? Foto: scigelova / iStock.com
Kachelofen selbst bauen oder einen Bausatz verwenden? Foto: scigelova / iStock.com
Doch was genau ist ein Kachelofen überhaupt? Wie findet man den passenden Kachelofeneinsatz und was muss man bei der Verkleidung des Kachelofens beachten? All das und mehr erfahren Sie in diesem Artikel. 

Was ist ein Kachelofen? 

Bei einem Kachelofen handelt es sich um eine schwedische Erfindung aus dem Jahr 1767. Seit mehreren Jahrhunderten spenden Kachelöfen also zuverlässige Wärme und Behaglichkeit in den Häusern der Menschen. Den Namen verdankt der Kachelofen den dekorativen Ofenkacheln, die für seine charakteristische Optik verantwortlich sind. Kombiniert mit einem Kachelofeneinsatz dient der Kachelofen als optimaler Wärmespeicher in der kalten Jahreszeit. Dabei gibt es zwei Arten von Kachelöfen: 
  • Der Grundofen: Dieser Standard-Kachelofen besteht aus einer Feuerkammer und einer Verkleidung aus Putz oder Kacheln. Das aus Schamotte bestehende Innenleben sorgt dafür, dass die in der Brennkammer entstehende Wärme gespeichert wird. Diese wird anschließend gleichmäßig an den Raum abgegeben. 
     
  • Der Warmluft-Kachelofen: Der Warmluft-Kachelofen erwärmt die sich im Raum befindliche Luft, indem er diese durch bestimmte Öffnungen im Sockelbereich einzieht. Anschließend wird die warme Luft wieder in den Raum abgegeben. Dadurch ist die Aufheizzeit bei dieser Variante oft kürzer, wobei der Warmluft-Kachelofen auch schneller auskühlt. 
     
  • Der Kombiofen: Dieser Kachelofen kombiniert die Funktionsweisen des Grundofens und des Warmluft-Kachelofens miteinander. Ähnlich wie bei letzterem erhitzt der Kombiofen die Raumluft im Inneren der Heizkammer. Allerdings strömen die Abgase wie bei einem Grundofen durch keramische Nachheizzüge, wodurch eine längere Heizzeit gewährleistet wird. 

Kachelofen selbst bauen oder doch lieber Kachelofen-Bausatz?

Ob man sich nun dafür entscheidet, den Kachelofen selbst zu bauen oder diese Aufgabe an einen Experten zu übertragen, hängt maßgeblich von den eigenen Fähigkeiten ab. So müssen beim Bau eines Kachelofens zahlreiche Aspekte beachtet werden.  

Zum einen gibt es keine allgemeingültige Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Kachelofenbau. Das liegt hauptsächlich daran, dass ein Kachelofen optimal an die bereits vorhandenen baulichen Gegebenheiten des Hauses oder der Wohnung angepasst werden muss. Hier spielt insbesondere die passende Ofenform eine wichtige Rolle. 

Wenn man sich für einen Kachelofen-Bausatz entscheidet, ist es wichtig, die Bauanleitung des Herstellers genau zu beachten. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Kachelofen die Anforderungen der DIN 18892 erfüllt. Darüber hinaus erfolgt die Berechnung der Heizkammer und der keramischen Nachheizzüge nach den Technischen Regeln des Ofen- und Luftheizungsbauhandwerks (TROL). Auch diese gilt es unbedingt einzuhalten. Darüber hinaus sollte man den Einbau eines Kachelofens stets mit einem Schornsteinfeger besprechen. Dieser kann überprüfen, ob alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind. 

Individuelles Design – wie verkleidet man einen Kachelofen? 

Geht es um die Optik des Kachelofens, so kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Grundsätzlich sollten für die Verkleidung eines Kachelofens hitzebeständige Platten und Steine aus Schamotte, Naturstein oder Klinker verwendet werden. Die Steine dienen hierbei als Ummauerung, während die Platten – beispielsweise farbliche Kaminbauplatten oder Ofenkeramik – dekorative Zwecke haben. 

Darüber hinaus kommt auch Porenbeton als Kachelofen-Verkleidung infrage. Dieser ist jedoch nicht für das Einmauern geeignet, da ab 700 Grad kleine Risse in den Steinen entstehen können. Um dieses Problem zu umgehen, kann man eine Kombination aus Porenbeton und Kalziumsilikat-Platten verwenden. 

Den passenden Kachelofeneinsatz finden 

Schließlich muss man sich auch für einen passenden Kachelofeneinsatz entscheiden. Hierbei hat man in der Regel die Wahl zwischen einem raumluftabhängigen und einem raumluftunabhängigen System. Bei der ersten Variante sollte man jedoch darauf achten, dass regelmäßiges Stoßlüften erforderlich ist, um die Qualität der Raumluft zu erhalten. In den meisten Fällen bietet sich jedoch ein raumluftunabhängiger Kachelofeneinsatz an. Dieser erhält seine Luftzufuhr von draußen, sodass die Raumluft im Inneren nicht beeinflusst wird. 

Alternativ kommt ein wasserführender Einsatz infrage. Hierbei handelt es sich um einen Kachelofeneinsatz, der zusätzlich die Möglichkeit zur Warmwasserbereitung bietet. Für welchen Heizeinsatz man sich letztendlich entscheidet, hängt von den individuellen Bedürfnissen, Einsatzgebieten und Wünschen ab. 

Fazit: Kachelofen selbst bauen erfordert handwerkliches Können!

Egal ob Kachelofen-Bausatz oder ein selbst entworfener Kachelofen – das Bauen eines Kachelofens erfordert in jedem Fall ausreichend Fachwissen sowie handwerkliches Können. Daher ist der Verzicht auf Experten und Fachleute in den meisten Fällen keine gute Idee. Vielmehr sollte man sich an erfahrene Maurer, Schornsteinfeger und andere Experten wenden, um sicherzustellen, dass der Bau des eigenen Kachelofens ein voller Erfolg wird!

Quelle
j.e.a.


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