Plexi(glas) ist eine dieser deutschen Ingenieurswundergeschichten des 20. Jahrhunderts. In Architektur, Werbetechnik und überhaupt Geräten aller Art fand Acrylglas, wie das Material außer seinem Markennamen der Röhm GmbH noch heißt, seit den 1950er Jahren reißenden Absatz in vielseitiger Anwendung. Und wer kannte nicht in den 1970ern Dach- oder Balkonverkleidungen unter ihrem Markennamen? Erfunden in den 1930ern durch Otto Röhm, ist Plexiglas bis heute in ständiger Weiterentwicklung und Marktanpassung ein Renner geblieben.
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Plexiglas - heute wie gestern ein faszinierender Werkstoff für individuelle Pläne. Die klassische Lösung für den Ersatz von Glas ist quicklebendig. Foto: pixabay.com
Darf man durchschauen oder soll man nicht?
Die gute Nachricht ist, Plexiglas ist nicht der Industrie vorbehalten, sondern so gut wie jeder kann im Onlinehandel solche Acrylglasplatten für sein Projekt erwerben und selbst verlegen. Mit Sicherheit hat es während der frühen Jahre des Siegeszugs von Plexiglas nicht diese Vielfalt wie heute gegeben, die dem Anwender eine Menge Möglichkeiten offen hält sein Vorhaben mit solchen Platten zu gestalten. Er kann neben dem erwarteten, transparenten Acryl eine milchige Variante wählen, oder getönte, gespiegelte, mattierte und sogar fluoreszierende Platten ordern. Das Material wiegt nur halb so viel wie eine gleich große Glasplatte, ist aber 30-mal härter belastbar, ehe sie bricht. Da wundert es nicht, dass frühe Scheiben dieser Erfindung als Panzerglas in Banken eingebaut wurden.
Unterwasserwelten hinter künstlichem Glas
Weite Verbreitung findet Plexiglas im Bau von Aquarien, auch richtig großen. Die Vorzüge gegenüber Glas bei gleicher Transparenz lassen diese Wahl logisch erscheinen, dazu sind ja alle möglichen Spielereien mit gewölbten Scheiben denkbar, um ein Showcase noch attraktiver zu gestalten. Dabei ist Acryl nicht weniger antibakteriell wie Glas und stellt keinen Nachteil für die laufende Reinigung dar, wie sie nötig ist, damit die Flächen nicht von Algen und anderen Organismen unter Wasser besiedelt werden. Beschichtungen helfen, das Verhindern. In gigantischen Tanks kann ein großer Druck auf die Außenwände entstehen, hier ist die höhere Bruchlast des Acrylglases deutlich im Vorteil gegenüber mineralischem Glas. Unlängst, während der Corona-Pandemie, entstand ein neuer riesiger Bedarf nach Plexi, als für den Publikumsverkehr, vor allem an Supermarktkassen, transparente Schutzplatten montiert wurden, um Infektionen über Aerosole zu vermeiden. Man kann wohl sagen, dass dieses Material, das eine oder andere Leben gerettet hat.
Geschützt durch transparente Wände vor Wind und Wetter
Plexiglas kann immer noch sein volles gestalterisches Potenzial ausspielen beim Design von Überdachungen und Verkleidungen im Außenbereich, die das Licht nicht aussperren sollen. Also für Wintergärten und Terrassen. Ganze Gewächshäuser lassen sich mit Kunststoffplatten dieser Sorte bauen, in Kombination mit Aluprofilen, wie sie ebenfalls leicht im Handel zu finden sind. Dass der Onlinehandel für Acrylglas das genaue Zuschneiden auf Wunschmaße anbietet, kommt jedem Projekt zugute, das nicht blind vorangetrieben wird, sondern auf Planungsgrundlagen fußt. Wenn also die Abmessungen der benötigten Platten bekannt sind. Zwar ist das Schneiden und Bohren von Acrylplatten immer noch leichter und verlustärmer als von Glas, das sofort bricht, wenn dabei etwas schiefgeht, aber besser ist, sich die delegierbare Arbeit ganz zu ersparen. Zumal der Onlinehändler, der den Zuschnitt als Teil der Offerte versteht, die Maschinerie und das Personal hat, wirklich genaue Schnitte vorzunehmen.
Was noch alles möglich ist ...
Alle Verwendungsmöglichkeiten für Plexi können kaum in einem einzigen Artikel erfasst werden, so wurde noch gar nicht auf das weite Feld des kreativen Möbelbaus oder Messebaus eingegangen, auf die Herstellung von Vitrinen aus Plexi statt mineralischem Glas. Sieht genau so aus, aber hält viel mehr aus. Die Fantasie des begabten Handwerkers oder Heimwerkers fängt hier erst an, auf Touren zu kommen.