24.03.2023

Vertikutieren des Rasens ist sinnvoll!

Viele Aufgaben gehören im Garten unbedingt dazu: Dazu zählen das wöchentliche Rasenmähen, das Jäten des Unkrauts im Sommer und das Harken des Laubs im Herbst. Eine Aufgabe wird jedoch nur in wenigen Gärten durchgeführt: Das Vertikutieren des Rasens gilt gemeinhin als übertrieben und wird vor allem kleinkarierten Rasenfanatikern nachgesagt. Warum aber sogar professionelle Gartenbauer zum Vertikutieren raten, erörtert dieser Beitrag.
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Rasen vertikutieren: Warum sich der Aufwand auszahlt. Foto: pixabay.com
Rasen vertikutieren: Warum sich der Aufwand auszahlt. Foto: pixabay.com

So altert der Rasen

Beim Vertikutieren des Rasens wird dieser belüftet. Deshalb wird die Maßnahme auch Belüftung des Rasens genannt. Aber bekommt der Rasen nicht mehr als genug frische Luft, da die Grashalme sich doch relativ frei in Richtung Sonne räkeln können? Tatsächlich geht es weniger um die Halme, sondern mehr um das Wurzelwerk. Die oberste Bodenschicht eines Rasens ist häufig extrem dicht bewachsen. Hier lagern sich abgestorbene Grashalme, der Rasenschnitt vom letzten Mähen und sonstiges organisches Material ab. Auch ist die Oberfläche häufig mit Moos bewachsen, welches im Rasen eigentlich unerwünscht ist.

Diese dichte Schicht ist für den Rasen eine enorme Belastung. Sie verhindert den Luftaustausch, weshalb sich die Rasengräser nicht mehr so gut entwickeln können. Mit der Zeit kommt es zu kahlen Stellen. Auch Unkräuter wie Löwenzahn oder Giersch haben es in dieser Umgebung viel einfacher. Ein gesunder Rasen sieht anders aus. Während ein junger Rasen mit der Luftzufuhr allerdings noch keine Schwierigkeiten hat, leiden ältere Flächen umso mehr. Je älter der Rasen ist, desto schwieriger sind die Bedingungen. Ein guter Gartenbauer kann in solchen Fällen zurate gezogen werden.

Was beim Vertikutieren des Rasens passiert

Ein Rasen lässt sich durch Vertikutieren gezielt verjüngen. Dabei wird die oberste Bodenschicht, die für die massive Verdichtung verantwortlich ist, aufgerissen und entfernt. Der wichtigste Faktor für das Altern wird damit eingedämmt oder sogar vollständig beseitigt.

Früher musste dies noch händisch erledigt werden. Daher hat sich so gut wie kein Rasenbesitzer der anstrengenden Arbeit angenommen. Doch seit einigen Jahren stehen relativ preiswerte Maschinen in jedem Gartenbaumarkt zur Verfügung. Mit diesen lässt sich das Vertikutieren ohne großen menschlichen Kraftaufwand erledigen. Sie lassen sich bei Bedarf sogar mieten, sodass auch Menschen mit kleinem Budget keine Ausrede mehr haben.

Wie der Rasen vom Vertikutieren profitiert

Während und nach dem Vertikutieren sieht ein Rasen alles andere als schön aus. Doch der Schein trügt: Beim Entfernen der obersten Bodenschicht werden zwar auch die Gräser teilweise beschädigt, weil ihnen einige Blätter und Wurzeln abgerissen werden, das Herz der Pflanze bleibt aber erhalten. So kommt es, dass nach der Arbeit zwar viel Erde zu sehen ist, der Rasen sich aber innerhalb kurzer Zeit wieder erholt. So ist in der Regel nicht einmal eine Nachsaat notwendig. Nur wenn sehr lichte Stellen zurückbleiben, wird dies empfohlen.

In den Wochen nach dem Vertikutieren kann man dabei zusehen, wie die Fläche mit jedem Tag grüner und schöner wird. Durch das Vertikutieren gelangen Luft, Wasser und Nährstoffe viel leichter ins Erdreich. Dort stehen sie den Gräsern in Hülle und Fülle zur Verfügung, wodurch ihr Wachstum angeregt wird. Auch das Bodenleben profitiert massiv von dieser Entwicklung: Ob Regenwurm, Springschwanz oder Bakterie: Alle wertvollen Arten können sich wieder prächtig entwickeln und ihren Teil zur Bodengesundheit beitragen. Gleichzeitig wird es den meisten Schädlingen und Krankheitserregern erschwert, sich auszubreiten.

Unerwünschte Nebenwirkungen beim Vertikutieren

Die Arbeit selbst nimmt etwas Zeit in Anspruch, die dann der Entspannung oder anderen Aufgaben fehlt. Darüber hinaus ist es möglich, dass man sich bei intensivem Sonnenschein einen Sonnenbrand holt. Natürlich sollte der frisch behandelte Rasen vorübergehend nicht betreten werden, um die Gräser in diesem empfindlichen Zustand nicht zu belasten. Der Rasen ist also erst einmal Sperrgebiet. Ansonsten wird man keine unerwünschten Nebenwirkungen feststellen, sofern man das Vertikutieren fachmännisch angeht.

Nur durch grobe Fehler bei der Arbeit nimmt der Rasen Schaden. Wer zu häufig vertikutiert, verhindert zum Beispiel, dass sich die Pflanzen ausreichend erholen können. Dann ist sogar mit erheblichen Rasenschäden zu rechnen. Auch gilt es, beim Vertikutieren nicht zu tief zu arbeiten. Das beschädigt die Pflanzen zu sehr, sodass die Genesung von den Strapazen länger dauert oder sogar unmöglich wird.

So gelingt das Vertikutieren des Rasens

Um beim Vertikutieren nichts falsch zu machen, informiert man sich am besten vorher über das korrekte Vorgehen. Wissen hilft dabei, den Rasen optimal zu bearbeiten und unnötige Schwierigkeiten zu vermeiden. Folgende Arbeitsschritte haben sich bewährt:
  1. Rasen mähen und Rasenschnitt abharken
  2. Vertikutierer vorbereiten und richtig einstellen
  3. Rasen vertikutieren (nicht während oder nach Regen)
  4. Ausgerissene Pflanzenteile abharken und entfernen
  5. Anschließend Düngen und Wässern.

Wie oft ist das Belüften des Rasens sinnvoll?

Um den Rasen gesund zu halten, sollte man ihn ein bis zweimal pro Jahr vertikutieren. Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr. Bei zwei Durchgängen pro Jahr findet der zweite Arbeitsgang im Herbst statt.

Diese Rasenflächen müssen nicht vertikutiert werden

Nicht jeder Rasen muss vertikutiert werden. Ein junger Rasen oder eine frisch vertikutierte Fläche würden sogar beschädigt werden. Unterlassen sollte man das Vertikutieren auch bei älteren Rasenflächen, die aus anderen Gründen nicht dicht gewachsen sind. Wenn zum Beispiel ein Nährstoffmangel vorliegt oder der Boden zu lehmig oder zu sandig ist, lässt sich das Wachstum kaum durch eine Belüftung verbessern. Hier sind andere Maßnahmen zu ergreifen.

Zur Not professionelle Hilfe suchen

Wer gern seinen Rasen vertikutieren will, die Arbeit aber nicht selbst durchführen kann oder möchte, sollte sich an einen Profi wenden. Die Fachkraft der Wahl ist der Gartenbauer (auch Garten-Landschafts-Bauer). Als Experte unterstützt er Privatpersonen bei der Gestaltung und der Pflege ihrer Gärten. Auch im Vertikutieren ist er geschult. Er besitzt außerdem das notwendige Equipment, um die Arbeit schnell und sicher durchzuführen.

Fazit: Wer vertikutiert, genießt einen gesünderen Rasen

Das Vertikutieren mag überflüssig erscheinen, es ist jedoch unumgänglich, um den Rasen dauerhaft gesund zu erhalten. Durch das Belüften wachsen die Gräser besser, während Unkraut und Moos schlechtere Chancen zum Gedeihen vorfinden. Es ist daher wichtig, sich dieser Arbeit anzunehmen. Belohnt wird man schon nach wenigen Wochen mit einem satten Grün.

Quelle
j.e.a.


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