
So altert der Rasen
Beim Vertikutieren des Rasens wird dieser belüftet. Deshalb wird die Maßnahme auch Belüftung des Rasens genannt. Aber bekommt der Rasen nicht mehr als genug frische Luft, da die Grashalme sich doch relativ frei in Richtung Sonne räkeln können? Tatsächlich geht es weniger um die Halme, sondern mehr um das Wurzelwerk. Die oberste Bodenschicht eines Rasens ist häufig extrem dicht bewachsen. Hier lagern sich abgestorbene Grashalme, der Rasenschnitt vom letzten Mähen und sonstiges organisches Material ab. Auch ist die Oberfläche häufig mit Moos bewachsen, welches im Rasen eigentlich unerwünscht ist.Diese dichte Schicht ist für den Rasen eine enorme Belastung. Sie verhindert den Luftaustausch, weshalb sich die Rasengräser nicht mehr so gut entwickeln können. Mit der Zeit kommt es zu kahlen Stellen. Auch Unkräuter wie Löwenzahn oder Giersch haben es in dieser Umgebung viel einfacher. Ein gesunder Rasen sieht anders aus. Während ein junger Rasen mit der Luftzufuhr allerdings noch keine Schwierigkeiten hat, leiden ältere Flächen umso mehr. Je älter der Rasen ist, desto schwieriger sind die Bedingungen. Ein guter Gartenbauer kann in solchen Fällen zurate gezogen werden.
Was beim Vertikutieren des Rasens passiert
Ein Rasen lässt sich durch Vertikutieren gezielt verjüngen. Dabei wird die oberste Bodenschicht, die für die massive Verdichtung verantwortlich ist, aufgerissen und entfernt. Der wichtigste Faktor für das Altern wird damit eingedämmt oder sogar vollständig beseitigt.Früher musste dies noch händisch erledigt werden. Daher hat sich so gut wie kein Rasenbesitzer der anstrengenden Arbeit angenommen. Doch seit einigen Jahren stehen relativ preiswerte Maschinen in jedem Gartenbaumarkt zur Verfügung. Mit diesen lässt sich das Vertikutieren ohne großen menschlichen Kraftaufwand erledigen. Sie lassen sich bei Bedarf sogar mieten, sodass auch Menschen mit kleinem Budget keine Ausrede mehr haben.
Wie der Rasen vom Vertikutieren profitiert
Während und nach dem Vertikutieren sieht ein Rasen alles andere als schön aus. Doch der Schein trügt: Beim Entfernen der obersten Bodenschicht werden zwar auch die Gräser teilweise beschädigt, weil ihnen einige Blätter und Wurzeln abgerissen werden, das Herz der Pflanze bleibt aber erhalten. So kommt es, dass nach der Arbeit zwar viel Erde zu sehen ist, der Rasen sich aber innerhalb kurzer Zeit wieder erholt. So ist in der Regel nicht einmal eine Nachsaat notwendig. Nur wenn sehr lichte Stellen zurückbleiben, wird dies empfohlen.In den Wochen nach dem Vertikutieren kann man dabei zusehen, wie die Fläche mit jedem Tag grüner und schöner wird. Durch das Vertikutieren gelangen Luft, Wasser und Nährstoffe viel leichter ins Erdreich. Dort stehen sie den Gräsern in Hülle und Fülle zur Verfügung, wodurch ihr Wachstum angeregt wird. Auch das Bodenleben profitiert massiv von dieser Entwicklung: Ob Regenwurm, Springschwanz oder Bakterie: Alle wertvollen Arten können sich wieder prächtig entwickeln und ihren Teil zur Bodengesundheit beitragen. Gleichzeitig wird es den meisten Schädlingen und Krankheitserregern erschwert, sich auszubreiten.
Unerwünschte Nebenwirkungen beim Vertikutieren
Die Arbeit selbst nimmt etwas Zeit in Anspruch, die dann der Entspannung oder anderen Aufgaben fehlt. Darüber hinaus ist es möglich, dass man sich bei intensivem Sonnenschein einen Sonnenbrand holt. Natürlich sollte der frisch behandelte Rasen vorübergehend nicht betreten werden, um die Gräser in diesem empfindlichen Zustand nicht zu belasten. Der Rasen ist also erst einmal Sperrgebiet. Ansonsten wird man keine unerwünschten Nebenwirkungen feststellen, sofern man das Vertikutieren fachmännisch angeht.Nur durch grobe Fehler bei der Arbeit nimmt der Rasen Schaden. Wer zu häufig vertikutiert, verhindert zum Beispiel, dass sich die Pflanzen ausreichend erholen können. Dann ist sogar mit erheblichen Rasenschäden zu rechnen. Auch gilt es, beim Vertikutieren nicht zu tief zu arbeiten. Das beschädigt die Pflanzen zu sehr, sodass die Genesung von den Strapazen länger dauert oder sogar unmöglich wird.
So gelingt das Vertikutieren des Rasens
Um beim Vertikutieren nichts falsch zu machen, informiert man sich am besten vorher über das korrekte Vorgehen. Wissen hilft dabei, den Rasen optimal zu bearbeiten und unnötige Schwierigkeiten zu vermeiden. Folgende Arbeitsschritte haben sich bewährt:- Rasen mähen und Rasenschnitt abharken
- Vertikutierer vorbereiten und richtig einstellen
- Rasen vertikutieren (nicht während oder nach Regen)
- Ausgerissene Pflanzenteile abharken und entfernen
- Anschließend Düngen und Wässern.