17.10.2022

Wärmepumpe: Für wen lohnt sie sich wirklich?

Mit Blick auf die steigenden Energiekosten werden erneuerbare Energiequellen immer beliebter. Eine davon ist die Wärmepumpe, die sich vor allem im Neubau rentiert. Aber wie sieht es mit schlecht gedämmten Altbauten aus? Ist die Wärmegewinnung mittels Luft, Wasser- oder Erdenergie auch hier möglich? Ein kleiner Ratgeber gibt Überblick über entstehende Kosten und kann hierbei Aufklärung bieten. Wichtig zu wissen: Wärmepumpen lohnen sich oft, aber nicht immer!
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Neuer Trend Wärmepumpe – für wen lohnt sie sich wirklich? Foto: pixabay.com
Neuer Trend Wärmepumpe – für wen lohnt sie sich wirklich? Foto: pixabay.com

Die Wärmepumpe – so leistet sie wertvolle Dienste

Ganz klar scheint zu sein: Ein schlecht gedämmtes Haus ist der größte Risikofaktor für geringe Wärmeeffizienz. Aber welche Einflüsse hat das auf die Wärmepumpe? Sie lohnt sich dann am meisten, wenn das Haus die Wärme auch wirklich speichern kann. Der Grund liegt unter anderem darin, dass viele Wärmepumpe in der Regel nur eine Leistung von Rund 50 °C erbringen, sofern es sich nicht um Hochtemperatur-Wärmepumpen handelt, welche eine deutlich höhere Leistung erzielen können. Jedoch ist auch unabhängig von der Wärmepumpenart wichtig, dass das Heizsystem als umweltschonende Alternative auch richtig angewendet werden kann. Damit nachhaltig für ausreichend Wärme im Haus gesorgt ist, benötigt es deshalb eine solide und flächendeckende Dämmung.

Grundsätzlich lassen sich Wärmepumpen in vier Typen unterscheiden:
  • Die Luft-Wasser-Wärmepumpe
  • Die Luft-Luft-Wärmepumpe
  • Die Sole-Wasser-Wärmepumpe
  • Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Vor allem die Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind nicht für jedes Haus geeignet, da hier Bohrarbeiten in der Erde durchgeführt werden müssen. Je nach Bundesland wird die Genehmigung nicht erteilt oder es fehlt der Platz, um die Arbeiten durchzuführen.

Was sind die Voraussetzungen für eine Wärmepumpe?

Ob sich eine Wärmepumpe wirtschaftlich rentiert, ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Ein wichtiges Merkmal ist der Energiestandard des Hauses. Ideal geeignet sind Wärmepumpen für Neubauten und Passivhäuser, die über eine exzellente Dämmung verfügen. Für Altbauten kommen sie ebenfalls in Frage, sofern diese solide gedämmt sind, so dass die vorhandene Wärme nicht entfliehen kann.

Wer gerade neu baut, kann mit den richtigen Dämmstoffen bereits die Nutzung der Wärmepumpe vorbereiten. Wer ein vorhandenes Gebäude mit einer erneuerbaren Energiequelle ausstatten möchte, muss die Dämmung überprüfen. Wenn das Dach unzureichend gedämmt ist oder die Fenster und Türen Austrittsquellen für Wärme darstellen, muss hier nachgelegt werden.

Da die staatliche Förderung für Energieeffizienzhäuser nach wie vor begehrt ist, lohnt es sich zunächst einen genauen Kostenplan zu erstellen. Wenn sich die Dämmungsarbeiten und der Einbau der Wärmepumpe amortisieren, kann sich auch eine größere Investition lohnen.

Wärmepumpe und Heizkörper – das muss harmonieren

Gebäude werden in der Regel mit Heizkörpern beheizt. Es handelt sich fast immer um mehr oder weniger moderne Rippenheizkörper. Für die Nutzung mit einer Wärmepumpe sind diese jedoch schlechter geeignet, da sie höhere Vorlauftemperaturen benötigen, was die Effizienz der Wärmepumpe schmälert. Deutlich besser geeignet sind Flächenheizungen wie die Fußbodenheizung, da sie bei niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden können. Eine andere Ergänzung können Wärmepumpenheizkörper sein, die mit winzigen Ventilatoren Luft bewegen und die Wärmeübertragung beschleunigen.

Vor- und Nachteile der einzelnen Wärmepumpen im Check

Der Absatz an Wärmepumpen ist in den letzten Jahren angestiegen. Nicht für jedes Haus eignet sich aber jede Art von Wärmepumpe. Wenn die Entscheidung getroffen ist, kommt es auf die Wahl der richtigen Betriebsart an.

Einfach in der Montage und genehmigungsfrei ist die Luft-Luft-Wärmepumpe. Sie kostet im Schnitt zwischen 10.000 und 16.000 Euro und eignet sich vor allem für kleinere Häuser, gedämmte Neubauten und Passivhäuser, da Häuser mit einem kleinen Energiebedarf am besten von ihr versorgt werden können. Je nach Hausgröße kann es sonst im Winter erforderlich werden, zusätzlich mit einer Gasheizung zu heizen. Hier bietet sich die Hybridheizung als Alternative an, die konventionelle Energie und Wärmepumpe miteinander vereint.

Daneben gibt es noch die Luft-Wasser-Wärmepumpe, welche die gängigste Wärmepumpenart ist. Ihr Funktionsprinzip ähnelt dem eines Kühlschranks, wobei die Wärmeenergie aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich gewonnen werden kann. Die Installation ist in der Regel sehr einfach. Häufig werden Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Splitvariante installiert, d.h. eine Einheit im Außenbereich und eine im Innenbereich, wobei die Wärmepumpe insgesamt nicht viel Platz benötigt. Außerdem kann dieser Wärmepumpentyp sowohl für Neubauten als auch Altbauten verwendet werden. Die generellen Kosten belaufen sich dabei auf etwa 20.000 bis 35.000 Euro.

Mehr Effizienz bietet die Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die Energie aus dem Grundwasser nutzt. Doch sie ist nur für größere Gebäude wirklich rentabel. Zu Anfang müssen Erschließungsarbeiten geleistet werden, für die Genehmigungen beim Bauamt eingeholt werden müssen. Nur wenn die Arbeiten genehmigt werden, kann die bis zu 40.000 Euro teure Wärmepumpe überhaupt installiert werden. Nicht jedes Grundstück ist für Wasser-Wasser-Wärmepumpen und Sole-Wasser-Wärmepumpen geeignet.

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe, auch Erdwärmepumpen genannt, nutzt demnach Erdwärme. Diese kann dem Boden entweder über großflächige Erdkollektoren oder über Erdwärmesonden entzogen werden. Diese Wärmepumpenart leistet eine hohe Effizienz und ist insgesamt günstig im Betrieb. Jedoch sind dafür die Installationskosten höher, da Erdarbeiten notwendig sind. Auch wird mehr Platz beansprucht als bei anderen Wärmepumpenarten. Weiterhin müssen die Erdarbeiten von den zuständigen Behörden vor der Installation genehmigt werden. Die Kosten belaufen sich in der Regel auf 20.000 bis 35.000 Euro.

Die Hybridheizung als Alternative – bei Gas-Heizsystemen lohnt es sich

Die Neuinstallation von Gasheizungen ist außerdem voraussichtlich bald nicht mehr erlaubt. Eine vorhandene Gasheizung muss aber nicht entsorgt werden, sofern sie noch vollkommen intakt ist. Bei einer Luft-Luft-Wärmepumpe und einem recht großen Haus, kann die Hybridheizung eine interessante Alternative darstellen. Die konventionelle Heizung steht im Winter als Beiwerk bereit, in kalten Wintern kann die Wärmepumpe oft keine ausreichende Leistung bringen. Im Frühjahr und Herbst übernimmt dann die Wärmepumpe die benötigte Heizleistung und hilft dabei, Kosten zu sparen.

Fazit: In welchen Häusern lohnt sich die Wärmepumpe wirklich?

Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe müssen berücksichtigt werden. Wenn klar ist, dass sie sich innerhalb der nächsten zehn Jahre amortisiert, lohnt sich die Installation. Wichtig ist dabei, zwischen Hybridheizungen und alleiniger Nutzung der Wärmepumpe zu unterscheiden. Wenn das Haus die benötigten Kapazitäten für den alleinigen Betrieb einer Wärmepumpe nicht hergibt, ist der parallel betriebene Gas-Brennwertkessel eine gute Option. Dank staatlicher Fördersysteme können die Kosten für die Installation oft deutlich reduziert werden.

Quelle
a.g.a.


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