20.01.2022

Gebrauchte Traktoren kaufen: Darauf müssen Interessenten achten

Immer mehr Landwirte wollen und müssen Geld sparen und kaufen deshalb gebraucht. In zahlreichen Onlinebörsen werden Landmaschinen gebraucht angeboten. Die Qualität variiert dabei zum Teil extrem. Wer Interesse an einem gebrauchten Traktor hat, sollte auf einige Dinge achten, bevor er den Kaufvertrag unterschreibt. Ziel ist, dass er Geld spart und dies in andere Teile und Maschinen investieren kann. Wir zeigen, wo Stolperfallen liegen und wie Landwirte ihren perfekten gebrauchten Traktor finden.
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Nicht nur Landwirte benötigen Traktoren in ihrem Fuhrpark. Gebraucht sind die Preise wesentlich günstiger. Foto: pixabay.com
Nicht nur Landwirte benötigen Traktoren in ihrem Fuhrpark. Gebraucht sind die Preise wesentlich günstiger. Foto: pixabay.com

Gebrauchte Landmaschinen werden immer beliebter

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 34.472 Traktoren neu zugelassen. Der Hersteller John Deere lag hierbei ganz vorne: Allein auf ihn entfallen über 6.000 Neuzulassungen. Gleichzeitig gibt es ein breites Angebot an gebrauchten Maschinen, die weitergegeben werden. Dabei ist die Qualität der gebrauchten Maschinen meist gut. Die Gründe für den Weiterverkauf sind vielfältig: andere Ansprüche, Wechsel des Herstellers oder neue Verträge des Landwirtes sind häufig.

Wer also etwas Geld sparen möchte, ist mit einem gebrauchten Traktor gut beraten. Hier erhält der Landwirt hochwertige Qualität zu einem günstigen Preis. Wichtig ist natürlich, sich jedes Angebot genau anzuschauen und verschiedene Angebote zu vergleichen. Als erste Anlaufstelle haben sich einschlägige Landmaschinen Vergleichsportale im Internet etabliert, die eine breite Auswahl an Angeboten für jeden Geldbeutel bieten. Meist kommen die Angebote von Privatverkäufern und anderen Landwirten und die Websites stellen nur die Plattform für den Verkauf zur Verfügung.

Hat der Interessant ein Angebot gefunden, das ihm zusagt, geht es daran, es mit anderen Angeboten zu vergleichen und sich näher mit dem Verkäufer und der Maschine zu beschäftigen. Die folgenden Schritte helfen dabei, herauszufinden, ob der Traktor zu den eigenen Bedürfnissen passt und eine gute Investition ist.

Alle Informationen einholen

Neben den Informationen, die Interessenten direkt im Angebot finden, gibt es weitere wichtige Dinge, die es über einen Traktor zu wissen gilt. Dazu gehört beispielsweise, wie viele Vorbesitzer der Traktor hatte und wann die Erstzulassung war. Auch die Leistung der Maschine sowie die bisherige Arbeitszeit, Schäden, Reparaturen und Ersatzteile sind wichtige Themen, die der Käufer abklopfen sollte.

Bereits an diesem Punkt gilt es, zu überprüfen, wie offen der Verkäufer mit den Daten des Traktors umgeht. Im besten Fall beantwortet er alle Fragen und hat somit nichts zu verbergen. Doch Vorsicht: Ein gebraucht verkaufter Traktor, der keine Schwächen oder Schäden hat, ist oft zu schön, um wahr zu sein. Eine Landmaschine, die täglich in Betrieb war, wird nicht mehr wie neu aussehen.

Anhand des Baujahres können Kaufinteressenten nachprüfen, was das Modell neu gekostet hat und wie realistisch der veranschlagte Preis für den Traktor ist. Dieser Vergleich zeigt auch, wie seriös das Angebot möglicherweise ist. 
 
Jeder Traktor hat unterschiedliche Eigenschaften und ist deshalb für unterschiedliche Arbeiten geeignet. Foto: pixabay.com
Jeder Traktor hat unterschiedliche Eigenschaften und ist deshalb für unterschiedliche Arbeiten geeignet. Foto: pixabay.com

TÜV, Wartungen und Co. überprüfen

Traktoren müssen regelmäßig zur Hauptuntersuchung beim zuständigen TÜV. Die Untersuchungsintervalle richten sich dabei nach der Höchstgeschwindigkeit und der zulässigen Gesamtmasse. Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h müssen standardmäßig alle 24 Monate zur HU, unabhängig von ihrer zulässigen Gesamtmasse. Bei Fahrzeugen, die eine höhere Höchstgeschwindigkeit aufweisen, entscheidet das Maximalgewicht:
  • zulässige Gesamtmasse bis 3,5 Tonnen: HU alle 24 Monate
  • zulässige Gesamtmasse über 3,5 Tonnen: HU alle 12 Monate
Bei einer zulässigen Gesamtmasse von über 7,5 Tonnen wird zudem alle sechs Monate einer Sicherheitsprüfung fällig. Nach der Erstzulassung ist die Sicherheitsprüfung für Fahrzeuge bis 12 Tonnen nach drei Jahren notwendig, für schwerere Traktoren bereits nach zwei Jahren.

Käufer müssen einerseits überprüfen, dass der angebotene Traktor regelmäßig bei allen Untersuchungen war und andererseits herausfinden, wann die nächsten Untersuchungen fällig sind. Hier ist unter Umständen abzuklären, wer die nächste Untersuchung durchführt: der Verkäufer oder der Käufer.

Achtung: Werden Untersuchungen nicht pünktlich durchgeführt, können Bußgelder zwischen 15 und 75 Euro auf den Besitzer zukommen. Wird die Untersuchung zu lange nicht durchgeführt, bekommt der Halter außerdem einen Punkt in Flensburg.

Sichtkontrolle – am besten mit vier Augen

Zu einem Kauf eines Fahrzeugs gehört immer auch eine Sichtkontrolle. Diese sollte der Käufer niemals allein vornehmen, sondern immer jemanden mitnehmen. Grundsätzlich gilt: Vier Augen sehen mehr als zwei. Am sinnvollsten ist es, jemanden mitzunehmen, der sich mit der Technik von Landmaschinen auskennt und im Zweifel nochmal Nachfragen stellen kann, wenn etwas nicht ganz eindeutig ist.
 
Je nachdem, worauf der Käufer wert legt, muss der Traktor andere Bedürfnisse erfüllen. Foto: pixabay.com
Je nachdem, worauf der Käufer wert legt, muss der Traktor andere Bedürfnisse erfüllen. Foto: pixabay.com

Wichtig: Passt der Traktor zum Käufer?

Bei der Wahl eines der zahlreichen Angebote müssen potenzielle Käufer sich vor allem darüber im Klaren sein, was sie bei einem Traktor suchen. Der eigene Bedarf entscheidet darüber, wie viel Leistung die Maschine haben muss und welche zusätzliche Ausstattung notwendig ist. Bei einem besonders günstigen Angebot kann es möglich sein, dass einzelne Ausstattungselemente fehlen, die dann separat hinzugekauft werden müssen. Dies sollte dann allerdings im Budget sein.

Wer bereits Zubehörteile und andere Landmaschinen besitzt, sollte überprüfen, ob das gewählte Angebot zu diesen passt. Denn es wäre mehr als ärgerlich, wenn der neue Traktor nicht mit den bereits gekauften Teilen zusammenarbeiten kann. Hier gilt es, vor allem beim Leistungsumfang keine Abstriche zu machen. Vielmehr kann es helfen, wenn der Interessent sich bereits im Vorfeld eine Liste mit Dingen macht, die der neue Traktor unbedingt haben sollte.

Große Entfernungen vom Wohn- und Einsatzort sollten dabei übrigens nicht abschreckend wirken. Es gibt zahlreiche Speditionen, die auf den Transport von großen Landmaschinen spezialisiert sind und sich darum kümmern können, dass der Traktor sicher von A nach B kommt.

Kauf nur mit Vertrag

Ein essenzieller Punkt beim Kauf jeder Maschine ist der Kaufvertrag. Selbst, wenn ein Traktor von privat gekauft wird, sollte es einen offiziellen Kaufvertrag geben, der alle wichtigen Informationen zum Verkäufer und Käufer aufführt. Nun dann handelt es sich um einen rechtssicheren, legalen Kauf. Auch für die Steuererklärung ist ein solcher Kaufvertrag sinnvoll. Wenn ein Verkäufer keinen Vertrag aufsetzen will, sollte ein Kaufinteressent bereits hellhörig werden und aus Sicherheitsgründen vom 

Quelle
f.w.


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