Kompost ist ein echtes Multitalent im Garten: nährstoffreich, bodenverbessernd und vollständig natürlich. Richtig eingesetzt, unterstützt er Pflanzenwachstum und Bodenleben gleichermaßen. Darüber hinaus lässt sich eine Kompostbox gut selbst bauen.
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Ein Komposter lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick und dem passenden Equipment ganz einfach selbst bauen – nachhaltig, individuell und kostengünstig. Foto: STIHL
Ob im Gemüse- oder Ziergarten, Kompost ist der perfekte Naturdünger und bleibt im Gartenboden als sogenannter Dauerhumus lange erhalten. Schließlich hat er bereits im Komposthaufen einen Rotteprozess durchlaufen und wird daher im Beet kaum noch weiter abgebaut. Kompost liefert aber nicht nur den Pflanzen Nährstoffe, er dient auch Mikroorganismen und anderen Bodenbewohnern als Nahrung, ohne die im Garten gar nichts läuft – oder besser, gar nichts wächst. Die Mikroorganismen verkleben bestimmte Kompostbestandteile mit Tonpartikeln zu einer stabilen „Fachwerkstruktur“ und sorgen damit für einen lockeren Boden – und der ist mit seiner hohen Wasserspeicherfähigkeit das A und O für erfolgreiches Gärtnern.
Steht die Kompostbox halbschattig und direkt auf dem Boden, profitieren Bodenlebewesen und Mikroorganismen. Foto: STIHL
Regelmäßig mit Kompost verbesserte Sandböden können deshalb Wasser besser halten, trocknen nicht so schnell aus und verhindern, dass Nährstoffe ungenutzt im Grundwasser versickern. Schwere Lehmböden hingegen erhalten durch jährlich aufgebrachten und leicht eingeharkten Kompost eine lockere Struktur. Die Kompostbox steht am besten im Schatten oder Halbschatten und muss gut belüftet sein, damit der Kompost nicht zu nass wird beziehungsweise zusammenklebt. Direkter Kontakt zum Gartenboden, damit Sickerwasser abfließen und Regenwürmer & Co einziehen können, ist ebenfalls empfehlenswert.
Eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau der Kompostbox finden Sie in der Bildergalerie auf dieser Seite.
Resümee von Gerhard Bauer (Redaktion “bauen.com“)
Wer Kompost verwendet, tut seinem Garten in vielerlei Hinsicht Gutes. Die Wirkung geht über reine Nährstoffversorgung hinaus: Der Boden wird lockerer, speichert Wasser besser und das Bodenleben blüht auf. Gerade in trockenen Sommern oder bei schweren Böden macht sich regelmäßiges Ausbringen bezahlt. Der Kompostplatz braucht dabei keinen Luxus – ein schattiges Plätzchen mit Bodenkontakt reicht schon aus. So schließt sich der natürliche Kreislauf direkt im eigenen Garten.
Bildergalerie
Für den Bau der Kompostbox werden folgende Werkzeuge benötigt: eine Akku-Motorsäge, optional ein Gehölzschneider für die seitlichen Latten, ein Tacker, Akkuschrauber, Deltaschleifer mit 120er Schleifpapier sowie eine Drahtschere. An persönlicher Schutzausrüstung sind Schutzbrille, Arbeitshandschuhe, Schnittschutzhose, Motorsägen-Stiefel und eine FFP2- oder Staubmaske für Schleifarbeiten in Innenräumen sinnvoll. Als Holz eignen sich Fichte, Kiefer oder Lärche. Zusätzlich wird Holzschutz-Öl oder -Lasur für den Außenbereich sowie ein Pinsel benötigt. Für den Rahmen werden 2 Hölzer à 1000 x 50 x 30 mm und 2 à 936 x 50 x 30 mm gebraucht. Für die vier Eckpfosten 4 Hölzer à 850 x 54 x 54 mm. Die Seitenwände und Entnahmeklappe bestehen aus 32 Latten à 1000 x 80 x 18 mm sowie 2 Klappenbrettern à 280 x 18 mm. Für den unteren Klappenanschlag kommen 2 Klappenverbinder à 280 x 80 x 18 mm zum Einsatz. Als Mäuseschutz dient ein engmaschiger Draht, etwa Hasen- oder Volierendraht, in der Größe 110 x 110 cm. Benötigt werden außerdem 8 Schrauben 4,5 x 100 mm, 8 Schrauben 4,5 x 75 mm, 124 Schrauben 4,0 x 50 mm, 12 Schrauben 3,5 x 30 mm und 12 Schrauben 3,5 x 16 mm. Ergänzt wird die Konstruktion durch 2 Scharniere 100 x 70 mm und 3 Sturmhaken mit 80 bis 100 mm Länge. Ein Stück Restholz zum Abmessen kann ebenfalls hilfreich sein. Foto: STIHL
Messen Sie vier Pfosten von je 85 cm Länge ab sowie die Längen des Bodenrahmens: zwei Rahmenhölzer mit je 1 m, zwei mit exakt 93,6 cm. Berücksichtigen Sie beim Abmessen beziehungsweise Sägen die Schnittbreite von gut 5 mm von Akku-Motorsäge und Gehölzschneider. Foto: STIHL
Messen Sie vier Pfosten von je 85 cm Länge ab sowie die Längen des Bodenrahmens: zwei Rahmenhölzer mit je 1 m, zwei mit exakt 93,6 cm. Berücksichtigen Sie beim Abmessen beziehungsweise Sägen die Schnittbreite von gut 5 mm von Akku-Motorsäge und Gehölzschneider. Foto: STIHL
Anschließend längen Sie Pfosten und Bodenrahmen mit der Motorsäge an den Markierungen ab. Wichtig: Tragen Sie bei der Arbeit generell geeignete Handschuhe und denken Sie beim Sägen außerdem an Ihre persönliche Schutzausrüstung: Schutzbrille, Schnittschutzhose sowie schnittfeste Stiefel sind Pflicht. Foto: STIHL
Die Latten für die Wände sind 100 cm lang. Zusätzlich benötigen Sie noch zwei 28 cm lange Latten für die Entnahmeklappe; diese beiden kurzen Latten können Sie aus dem Verschnitt zurecht sägen. Foto: STIHL
Zum Ablängen der Latten ist ein handlicher Gehölzschneider wie der STIHL GTA 26 bestens geeignet. Führen Sie den Gehölzschneider beidhändig zum Holz, lassen ihn dabei laufen und sägen das Holz durch, indem Sie das Gerät erst parallel zur Holzoberfläche führen und den Griff dann langsam nach unten drücken. Denken Sie auch hier an die Schnittbreite von 5 mm. Dieser Arbeitsschritt kann alternativ auch mit der Akku-Motorsäge durchgeführt werden. Foto: STIHL
Ein Schutzanstrich mit Öl oder Lasur auf natürlicher Basis erhöht die Lebensdauer der Kompostmiete. Auch bei direktem Erdkontakt ist der Komposter je nach Art des Schutzanstrichs damit gut 10 Jahre haltbar. Lassen Sie sich am besten vom Fachhandel beraten, um das für Sie am besten geeignete Produkt zu finden. Damit die Schutzlasur problemlos einziehen kann, muss das Holz komplett abgeschliffen werden; am einfachsten geht dies mit einem Deltaschleifer. Arbeiten Sie in einem geschlossenen Raum, setzen Sie für die Schleifarbeiten eine Staubmaske auf. Foto: STIHL
Damit die Schutzlasur problemlos einziehen kann, muss das Holz komplett abgeschliffen werden; am einfachsten geht dies mit einem Deltaschleifer. Arbeiten Sie in einem geschlossenen Raum, setzen Sie für die Schleifarbeiten eine Staubmaske auf. Foto: STIHL
Verwenden Sie den Schutzanstrich gemäß der Herstellerangaben und lassen die Werkstücke dementsprechend trocknen. Foto: STIHL
Die Vorder- und Rückseite können Sie gut in der Garage oder einem Schuppen bauen, der eigentliche Zusammenbau sollte aber erst am endgültigen Standort im Garten erfolgen, da die fertige Kompostmiete sehr sperrig ist und sich daher schlecht transportieren lässt. Foto: STIHL
Für die Rückwand legen Sie zunächst zwei Pfosten auf den Boden und bringen diese mit zwei auf 892 mm zugeschnittenen Stücken Restholz auf den passenden Abstand. Legen Sie die erste Latte auf und richten diese so aus, dass die beiden Pfosten exakt auf einer Höhe liegen und Pfosten sowie Latte auf gleicher Höhe abschließen. An den beiden Seiten muss die Latte jeweils genau 18 mm über den Pfosten hinausragen. Dies ist exakt die Stärke der verwendeten Bretter, so dass dieser Überstand später mit den Latten der Seitenwände gefüllt wird. Überprüfen Sie diesen Überstand sicherheitshalber mit einem weiteren Restholz in passender Stärke. Foto: STIHL
Jede Seite der Kompostbox besteht aus acht Latten. Für die Rückwand verschrauben Sie nun die erste Latte. Für jede weitere Latte legen Sie auf beiden Seiten ein auf 3 cm zugeschnittenes Restholzstück als Abstandshalter an, damit alle Latten exakt denselben Abstand haben. Foto: STIHL
Befestigen Sie die Latten auf jeder Seite immer mit zwei 4,0 mm x 50 mm Schrauben, damit sich das Holz unter dem Einfluss von Feuchte und Trockenheit nicht verbiegt. Foto: STIHL
Die Frontseite des Komposters bauen Sie auf die gleiche Weise, lassen aber an einem Ende drei Latten weg. An diese Stelle kommt später die Entnahmeklappe. Foto: STIHL
Für die Entnahmeklappe verschrauben Sie drei Latten mit den beiden 28 cm langen Querstreben. Legen Sie die drei Latten auf den Werktisch und legen Sie wieder die 3 cm breiten Restholzstücke als Abstandshalter dazwischen. Schieben Sie die Latten an der Seite mit einem weiteren Holzstück so zurecht, dass alle Bretter auf einer Höhe enden. Foto: STIHL
Schrauben Sie nun die beiden Querstreben im Abstand von jeweils 20 cm zum Rand fest. Foto: STIHL
Legen Sie die Vorderseite des Komposters auf den Werktisch und schrauben die Entnahmeklappe mit zwei Scharnieren daran fest, jeweils gut 12 cm vom Rand entfernt. Foto: STIHL
Tragen Sie nun die einzelnen Teile sowie die restlichen Latten zum endgültigen Standort der Kompostmiete und legen Sie die Rückseite auf den Boden ab. Foto: STIHL
Schrauben Sie nun die Latten für die beiden Seitenwände so an die Rückseite, dass sie passgenau in die Überstande der waagerecht liegenden Pfosten der Rückseite passen. Verwenden Sie auch hier wieder je Seite zwei 4,0 x 50 mm Schrauben. Foto: STIHL
Schrauben Sie nun die Latten für die beiden Seitenwände so an die Rückseite, dass sie passgenau in die Überstande der waagerecht liegenden Pfosten der Rückseite passen. Verwenden Sie auch hier wieder je Seite zwei 4,0 x 50 mm Schrauben. Foto: STIHL
Positionieren Sie die Vorderseite passgenau auf den Seitengewänden. Foto: STIHL
Dann verschrauben Sie diese durch die Latten der Seitenwände wieder mit zwei 4,0 x 50 mm Schrauben je Seite. Foto: STIHL
Nun benötigen Sie die drei Sturmhaken: Zwei Sturmhaken werden rechts und links neben der Klappe an den untersten Seitenlatten verschraubt, die dazugehörigen Ösen in passendem Abstand an der untersten Latte der Entnahmeklappe. Diese beiden verhindern, dass der Inhalt der Kompostmiete die geschlossene Klappe einfach aufdrückt. Foto: STIHL
Einen weiteren Sturmhaken, der die geöffnete Entnahmeklappe in Position hält, an einer Seite an der dritten Latte von oben befestigen; der Riegel passt in eine der bereits angebrachten Ösen. Foto: STIHL
Für etwas Abstand zwischen Boden und Entnahmeklappe steht die Kompostbox auf einem 3 cm hohen umlaufenden Rahmen aus 50 x 30 mm Leisten. So kann die Klappe auch dann noch bequem geöffnet werden, falls der Boden vor dem Komposter mit lockerer Erde oder Kompost bedeckt sein sollte oder höheres Gras vor dem Komposter wächst. Schrauben Sie die bereits zurechtgeschnittenen Leisten für den Rahmen mit zwei 4,5 x 100 mm Schrauben pro Ecke zusammen. Foto: STIHL
Drehen Sie nun den Komposter auf den Kopf und platzieren Sie den Rahmen auf den Boden des Komposters. Foto: STIHL
Schrauben Sie den Rahmen mit je zwei 4,5 x 75 mm Schrauben pro Pfosten fest. Foto: STIHL
Ein engmaschiger Hasen- oder Volierendraht sperrt Mäuse aus, die sonst gerne von unten in den Kompost einziehen. Foto: STIHL
Der Draht wird einfach auf den Holzrahmen des Komposters getackert und mit einer Drahtschere an den Rändern sauber abgeschnitten. Foto: STIHL
Zum guten Schluss kommt die Kompostbox mit dem Draht nach unten an seinen endgültigen Platz und kann befüllt werden. Foto: STIHL
Zum guten Schluss kommt die Kompostbox mit dem Draht nach unten an seinen endgültigen Platz und kann befüllt werden. Foto: STIHL