Gutes fürs Holz

Wer in der Wohnung gerne von Holz umgeben ist, steht immer wieder vor der Frage: Welches Öl eignet sich am besten, um Holzoberflächen gut aussehen zu lassen und sie zu schützen?
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Ein handgefertigtes Holzpferd und eine metallene Vase auf einem geölten Holzboden, der die Maserung des Holzes betont.
Für stärker belastete Holzoberflächen wie Fußböden ist Hartöl die richtige Wahl. Es gibt sie auch in einer lösemittelfreien Variante. Foto: Kreidezeit Naturfarben
Ulrich Bettentrup, technischer Berater des Naturfarbenherstellers Kreidezeit, gibt Tipps, worauf es bei Holzölen ankommt.

1. Mit oder ohne Lösemittel?

Das ist die Gretchenfrage, die sich bei der Wahl eines Holzöls immer stellt. Lösemittel sorgen für eine dünnflüssige Konsistenz. Bei nicht stark saugenden Harthölzern ist das von Vorteil, weil das Öl besser eindringen kann. Zu synthetischen Lösemitteln gibt es mit ätherischem Balsamterpentinöl eine natürliche Alternative. Es wird aus dem Harz von Fichte und Kiefer gewonnen und verdampft beim Trocknen innerhalb weniger Stunden.
 
Vintage-Schreibtisch mit Holzstuhl vor rustikalem Holzschrank, der durch natürliches Holzöl seinen warmen Glanz erhält.
Wer viel Holz in der Wohnung hat, steht vor der Frage nach den richtigen Pflegemitteln. Foto: Kreidezeit Naturfarben

2. Für robuste Flächen

Hölzer, die viel aushalten müssen, schützt man am besten mit Hartöl, das einen robusten Film bildet und vor Wasserflecken schützt. Daher eignet es sich auch für Fußböden, Tische, Arbeitsplatten oder auch Frühstücksbrettchen. Kreidezeit bietet das Hartöl auch in einer lösemittelfreien Variante an. Auf gut saugfähige Weichhölzer wie Fichte und Kiefer oder OSB-Platten kann es direkt aufgetragen werden. Bei dichteren Hölzern empfiehlt sich als erste Ölbehandlung ein lösemittelhaltiges Hartöl.
 
Eine Person trägt eine dunkle Holzlasur auf einen rustikalen Holzbalken auf, um die natürliche Schönheit des Holzes hervorzuheben.
Grundieröl ist mit Balsamterpentinöl verdünnter Leinölfirnis. Es wird im Innenbereich zum Beispiel bei Fachwerkbalken als alleinige Behandlung eingesetzt. Foto: Kreidezeit Naturfarben

3. Grundieren oder nicht?

Eine Grundierung ist nur in Kombination mit Standölfarben zwingend nötig. Unter Hartölen wird nicht grundiert. Im Innenbereich wird Grundieröl häufig zum Beispiel bei groben Fachwerkbalken als alleinige Behandlung eingesetzt. Es befeuert die Maserung des Holzes, die natürliche Struktur tritt deutlicher heraus. Das Grundieröl ist Leinölfirnis, der mit Balsamterpentinöl verdünnt ist. Dadurch kommt der Firnis auch mit dichten oder stark gerbstoffhaltigen Hölzern zurecht.

4. Unbedingt nachreiben!

Nach dem Ölauftrag die Oberflächen immer mit einem weichen, saugfähigen Tuch abreiben. Überständiges Öl bildet sonst eine klebrige Schicht, die nicht mehr ins Holz einzieht, lange nicht trocknet und beim Betreten „schmatzt“. Tipp: Bei der Behandlung von Böden das Öl mit einem Flor- oder Filzroller auftragen, damit es nicht unkontrolliert in Spalten fließt und dort alles verklebt. Putzlappen nach Gebrauch in feuerfester Dose bzw. Glas aufbewahren oder ausgebreitet im Freien trocknen lassen.
 
Nahaufnahme der Oberfläche einer Holzkommode, die mit einer Holzfarbe gestrichen wird, um eine helle und frische Optik zu erzielen.
Natürlich färben durch Zugabe von Pigmenten. Die Palette reicht von Gelb-Orange-Rot-Braun-Tönen bis hin zu Grün-Türkis-Blau. Foto: Kreidezeit Naturfarben

5. Der Wachseffekt

Wachs macht Holzoberflächen nicht strapazierfähiger, aber es verleiht ihnen eine samtweiche Anmutung. Es gibt Hartwachsöle, mit denen Ölen und Wachsen in einem Arbeitsgang erledigt ist. Daneben steht eine breite Palette an wachshaltigen Produkten zur Wahl, die sich in einzelnen Aspekten unterscheiden: Die einen werden nur als Finish für geölte Oberflächen verwendet, andere eignen sich nur für wenig belastete Möbel, wieder andere befeuern die Maserung ohne nachzudunkeln. Sie alle lassen sich einfach mit einem Lappen auftragen.

6. Uraltes Anstrichmittel

Leinölfirnis ist ein seit Jahrhunderten bewährtes und preisgünstiges Pflegemittel, das aus Leinsamen hergestellt wird. Es tönt das Holz honigfarben und dunkelt im Lauf der Zeit noch nach. Leinölfirnis eignet sich vor allem für gering belastete Oberflächen wie Möbel, Türen und Verkleidungen. Er ist lösemittelfrei und trocknet innerhalb eines Tages.
 
Ein Mann poliert ein Holzbrett mit einem weichen Tuch, um überschüssiges Öl zu entfernen und einen gleichmäßigen Glanz zu erzeugen.
Nach dem Ölauftrag sollten die Oberflächen immer mit einem weichen, saugfähigen Tuch abgerieben werden. Überständiges Öl bildet sonst eine klebrige Schicht, die nicht mehr ins Holz einzieht. Foto: Kreidezeit Naturfarben

7. Natürlich färben

Die Zugabe von Pigmenten verleiht Öl und Wachs einen farbigen Anstrich: Die Palette reicht von Gelb-Orange-Rot-Braun-Tönen bis hin zu Grün-Türkis-Blau. Auch Weißtöne (gekälkte Optik) sind möglich. Damit das Weiß auf Dauer weiß bleibt, sollten zur Pflege des Holzes nur leinölfreie Produkt verwendet werden, die nicht gilben.

8. Beipackzettel lesen!

Nicht überall, wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin. Es lohnt sich, den Beipackzettel zu studieren und zu prüfen, ob alle Inhaltsstoffe aufgelistet sind. Renommierte Naturfarben-Hersteller wie Kreidezeit legen Wert auf Volldeklaration.
Resümee / Andrea Schaffeld (Fachredakteurin)
Wer sich für Holz in den eigenen vier Wänden entscheidet, liebt meist die Natürlichkeit und die warme Ausstrahlung dieses Materials. Doch in Sachen Pflege sollte er wissen, was er tut und sich gründlich mit den Eigenschaften und Anwendungstipps auseinandersetzen. Nur dann bleibt das Holz nicht nur schön, sondern wird auch zum langlebigen Begleiter im Wohnraum.

Quelle30.09.2024
Kreidezeit Naturfarben GmbH / jaeger-pr

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