Carving, das Schnitzen mit der Motorsäge, hat sich in den vergangenen Jahren vom traditionellen Schlechtwetter- Zeitvertreib professioneller Waldarbeiter zu einem allseits beliebten Hobby entwickelt.
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Kreatives Bastelobjekt aus Holz: Nistkasten für Vögel. Foto: STIHL
Kein Wunder, lässt sich doch mit Hilfe einer Motorsäge mit Carving-Schneidgarnitur ein Baumstamm mit ein wenig Geschick in ein handgemachtes Unikat verwandeln – vom dekorativen Kunstwerk bis hin zum nützlichen Alltagsgegenstand. Dank ihrer schmalen Schienenspitze können mit einer Carving-Säge filigrane Konturen geschnitzt und schwierige Schnitte sehr präzise ausgeführt werden. Ideal für kreative Bastelprojekte mit Holz wie beispielsweise einem neuen Zuhause für die Vögel auf dem heimischen Grundstück. Wir zeigen, wie Sie in wenigen Schritten einen Nistkasten selbst herstellen können. In drei Schritten zum selbstgeschnitzen Nistkasten. Foto: STIHL
Bevor es losgeht
Immer gilt: Safety first! Arbeiten Sie niemals ohne Schutzausstattung, denn sie ist lebenswichtig! Der Schutz beginnt am Kopf: Sie sollten unbedingt eine Schutzbrille oder einen Gesichtsschutz tragen. Und auch ein Schallschutz – z. B. ein Gehörschutzbügel – gehört dazu. Bei Arbeiten im Wald ist ein Helm mit Gesichts- und Gehörschutz erste Wahl. Beim Einsatz einer Akku-Motorsäge kann auf den Gehörschutz meist verzichtet werden. Auch die Hände und die Beine benötigen einen guten Schutz: Tragen Sie beim Arbeiten mit einer Motorsäge Arbeitshandschuhe und eine Hose mit Schnittschutz sowie Schnürstiefel mit Schnittschutzeinlagen.
Bildergalerie
Carving, das Schnitzen mit der Motorsäge, hat sich in den vergangenen Jahren vom traditionellen Schlechtwetter- Zeitvertreib professioneller Waldarbeiter zu einem allseits beliebten Hobby entwickelt. Wir zeigen, wie Sie in wenigen Schritten einen Nistkasten selbst herstellen können.
Für die Fertigung des Nistkastens brauchen Sie zwei Baumstammabschnitte: einen mit einem Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern und einer Höhe von etwa 40 Zentimetern sowie einen weiteren mit einem etwas größeren Durchmesser zum Schnitzen des Daches. Sollten Sie im Umgang mit einer Carvingsäge noch nicht so geübt sein, empfehlen wir, eine nicht zu harte Holzart zu verwenden, um schnell ein gutes Ergebnis zu erzeugen. Weiches Nadelholz mit wenig Harzanteilen ist ein besonders guter Werkstoff. Zusätzlich benötigen Sie noch einen Forstnerbohrer mit einem Durchmesser von 30 oder 35 Millimetern, einige Nägel, einen Schraubhaken, einen Hammer, einen Sägebock mit Spanngurt, die persönliche Schutzausausstatung und selbstverständlich eine Motorsäge mit Carving-Schneidgarnitur, wie beispielsweise die Akkusäge MSA 200 C von STIHL. Foto: STIHL
Bevor Sie mit der Motorsäge loslegen, fixieren Sie das Rundholz fest auf einem Sägebock. Am besten eignet sich hierfür ein Spanngurt. Schneiden Sie dann zunächst eine Baumscheibe für den späteren Boden des Nistkastens ab. Foto: STIHL
Anschließend muss der Baumabschnitt „entkernt“ werden. Führen Sie dafür den ersten Stechschnitt aus. Je nach Holzfeuchte kann es zu Wasserdampfentwicklung kommen. Bitte berücksichtigen Sie: Bei dieser Arbeitstechnik besteht erhöhte Rückschlaggefahr. Beachten Sie unbedingt die Sicherheitshinweise in der Gebrauchsanleitung der Motorsäge und wenden Sie die Technik nur an, wenn Sie damit vertraut sind.
Tipp: Sie können die Schnitte mit einem Stück Kreide vorzeichnen – so haben Sie einen klaren Ansatzpunkt für die Säge. Foto: STIHL
Stechen Sie mit der Carving-Schiene langsam in das Werkstück ein. Die Schnitte werden stets von oben nach unten ausgeführt. Foto: STIHL
Stechen Sie mit der Carving-Schiene langsam in das Werkstück ein. Die Schnitte werden stets von oben nach unten ausgeführt. Foto: STIHL
Sobald Sie die beiden ersten Schnitte durchgeführt haben, drehen Sie den Baumabschnitt im Sägebock, so dass Sie die weiteren Schnitte wieder von oben nach unten ausführen können. Foto: STIHL
Wiederholen Sie die eben ausgeführten Schnitte an den beiden verbleibenden Seiten. Das Ergebnis: Noch sitzt der innere Teil des Baumabschnitts fest. Jetzt wird das Werkstück umgelagert: Für die weiteren Schnitte empfehlen wir, diese auf einem mit einer V-Kerbe versehenen Baumstumpf auszuführen. Die V-Kerbe sorgt dafür, dass der Baumstamm nicht so leicht verrutscht oder gar wegrollt. Foto: STIHL
Wiederholen Sie die eben ausgeführten Schnitte an den beiden verbleibenden Seiten. Das Ergebnis: Noch sitzt der innere Teil des Baumabschnitts fest. Jetzt wird das Werkstück umgelagert: Für die weiteren Schnitte empfehlen wir, diese auf einem mit einer V-Kerbe versehenen Baumstumpf auszuführen. Die V-Kerbe sorgt dafür, dass der Baumstamm nicht so leicht verrutscht oder gar wegrollt. Foto: STIHL
Fertigen Sie nun die Dachschräge an, indem Sie den Baumstamm auf der gegenüberliegenden Seite von den zuvor ausgeführten Stechschnitten schräg absägen. Dadurch wird der innere Kern freigelegt und kann anschließend entfernt werden. Foto: STIHL
Fertigen Sie nun die Dachschräge an, indem Sie den Baumstamm auf der gegenüberliegenden Seite von den zuvor ausgeführten Stechschnitten schräg absägen. Dadurch wird der innere Kern freigelegt und kann anschließend entfernt werden. Foto: STIHL
Nun kommt der Forstnerbohrer zum Einsatz: Bohren Sie damit das Einflugloch für die Vögel in der oberen Hälfte des Nistkastens. Für Kohlmeisen und Sperlinge sollten Sie einen Forstnerbohrer mit einem Durchmesser von 35 Millimetern wählen, für alle anderen Meisenarten besser einen mit 30 Millimetern. Foto: STIHL
Nagel Sie im nächsten Schritt die am Anfang abgesägte Baumstammscheibe als Boden auf die gerade Unterseite. Hierfür genügen meistens bereits zwei Nägel. Foto: STIHL
Tipp: Wenn Sie Schrauben statt Nägel verwenden, können Sie den Nistkasten später unkompliziert öffnen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, den Kasten im Winter einmal zwischendurch zu reinigen und ein altes Nest zu entfernen. Denn dieses wird vom nächsten Vogelpaar nicht nochmal verwendet. Foto: STIHL
Damit die Vögel auch im Trockenen nisten können, fertigen Sie nun aus dem zweiten Baumabschnitt das Dach. Dafür sägen Sie ein Brett aus dem Kern des Baumabschnitts heraus, indem Sie zwei parallele Schnitte ausführen. Foto: STIHL
Damit die Vögel auch im Trockenen nisten können, fertigen Sie nun aus dem zweiten Baumabschnitt das Dach. Dafür sägen Sie ein Brett aus dem Kern des Baumabschnitts heraus, indem Sie zwei parallele Schnitte ausführen. Foto: STIHL
Zuletzt legen Sie das Brett mit einem vertikalen Schnitt frei und verbinden es anschließend mit zwei Nägeln an der schrägen Seite des Nistkastens. Fertig! Foto: STIHL
Zuletzt legen Sie das Brett mit einem vertikalen Schnitt frei und verbinden es anschließend mit zwei Nägeln an der schrägen Seite des Nistkastens. Fertig! Foto: STIHL
Um den neu entstandenen Brutplatz an einem Baum aufhängen zu können, benötigen Sie noch einen ins Dach eingedrehten Schraubhaken und ein Seil. Nun müssen Sie nur noch einen schönen katzen- und mardersicheren Platz an einem Baum finden und schon können Sie die Vögel beim Einzug beobachten. Foto: STIHL