17.01.2024

Immobilie verkaufen: Lohnt sich der Hausverkauf oder nicht?

Wer seine Immobilie verkaufen will, hat es aufgrund der Inflation schwerer als noch vor einigen Jahren. Dieser Artikel zeigt, ob sich ein Hausverkauf wirklich lohnt und ob Käufer derzeit ein geeignetes Objekt finden.
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Immobilie verkaufen: Lohnt sich der Hausverkauf oder nicht? Foto: TierraMallorca / Pixabay.com
Immobilie verkaufen: Lohnt sich der Hausverkauf oder nicht? Foto: TierraMallorca / Pixabay.com

Warum eine Immobilie verkaufen?

Die Gründe für den Verkauf einer Immobilie können unterschiedlich sein. Vor allem im Rentenalter denken viele Hausbesitzer über einen Verkauf nach, um ihr Vermögen etwas aufzubessern und das Haus gegen eine barrierefreie Wohnung einzutauschen. Auch im Erbfall kann es zu einem Immobilienverkauf kommen, wenn die Erben die Immobilie weder selbst bewohnen noch vermieten wollen. Ein weiterer Grund sind finanzielle Schwierigkeiten, die die Eigentümer zum Verkauf zwingen.

Angesichts der angespannten Lage stellt sich derzeit nicht zu Unrecht die Frage, ob Immobilienbesitzer ihre Immobilie verkaufen sollen. Denn: Die Immobilienpreise sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Trotzdem fällt es Hausbesitzern derzeit schwer, ihre Immobilie zu verkaufen. Schuld daran ist zum Beispiel die Lage, die den Immobilienkauf erschweren kann. Zudem machen steigende Leit- und Bauzinsen den Traum vom Eigenheim zunichte.

Immobilie verkaufen: Lohnt sich der Hausverkauf?

Wer einen geeigneten Käufer für seine Immobilie sucht, hat es derzeit schwer. Während es früher deutlich mehr Interessenten als Immobilien gab, sieht die Situation heute anders aus. Das Angebot an Immobilien ist groß. Doch auf geeignete Käufer wartet man vergeblich. Laut Statistischem Bundesamt sinken die Immobilienpreise seit Ende 2022 kontinuierlich. Während die Immobilienpreise zu Beginn des Jahres 2022 noch um rund 11,6 Prozent stiegen, wurde bereits im vierten Quartal mit einem Minus von rund 3,4 Prozent die Trendwende eingeläutet. Zu Beginn des Jahres 2023 fiel der Rückgang der Immobilienpreise laut Statistischem Bundesamt mit minus 6,8 Prozent besonders stark aus.

Besonders betroffen sind Brandenburg, Hessen und Schleswig-Holstein. Hinzu kommt der gestiegene Leitzins. Im vergangenen Jahr hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins von 3,5 auf 4,5 Prozent angehoben, was sich wiederum auf die Bauzinsen auswirkt. Diese liegen derzeit bei etwa 4 bis 4,8 Prozent pro Jahr, weshalb davon ausgegangen wird, dass sich etwa die Hälfte der potenziellen Käufer vom Markt zurückgezogen hat. Ob die EZB die Zinsen weiter anheben wird, bleibt abzuwarten.

Auch die Inflation macht dem Traum vom Eigenheim einen Strich durch die Rechnung. Neben den gestiegenen Lebensmittelpreisen tragen auch die hohen Energiepreise dazu bei, dass die Kaufbereitschaft sinkt. Gleichzeitig steigen die Löhne kaum oder nur sehr langsam. Hinzu kommt die Grunderwerbsteuer, die im vergangenen Jahr je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent lag.

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Immobilienverkauf?

Angesichts steigender Zinsen und anhaltender Inflation ist der Zeitpunkt für einen Immobilienverkauf derzeit ungünstig. Wer jedoch langfristig plant, kann einen Verkauf dennoch in Erwägung ziehen, muss aber mit einer längeren Wartezeit rechnen. Wichtig für den Immobilienverkauf ist vor allem die Lage. So stehen in ländlichen und strukturschwachen Gebieten viele Häuser leer, während die Immobilienpreise in Ballungsräumen und Großstädten als weitgehend stabil gelten. Hier ist die Nachfrage nach wie vor groß – vor allem nach Mietwohnungen. Aus diesem Grund ziehen viele Immobilienbesitzer die Vermietung von Wohneigentum in Betracht.

Neben der Lage spielt auch die Jahreszeit eine wichtige Rolle beim Immobilienverkauf. So sollen die Verkaufschancen in der warmen Jahreszeit deutlich besser sein als im Winter. Dies liegt vor allem an den Exposés, die im Frühjahr und Sommer ansprechender gestaltet werden können als in der tristen Winterzeit. Besichtigungen sind dann auch abends bei Tageslicht möglich. Die Immobilie sollte möglichst breit auf verschiedenen Immobilienportalen beworben werden – und zwar mit einer ansprechenden Annonce, die die Immobilie möglichst detailliert beschreibt.

Wer sich unsicher ist, kann auch einen Makler mit dem Verkauf der Immobilie beauftragen. Dieser kann bereits bei der Bewertung der Immobilie behilflich sein. Außerdem nimmt ein Makler viele Arbeiten ab, wie zum Beispiel die Bewerbung der Immobilie, Verkaufsgespräche, Preisverhandlungen oder den Notartermin. Gegen einen Makler sprichen allerdings oft die Maklergebühren, denn die Maklerprovision ist je nach Makler unterschiedlich hoch und kann den Verkaufspreis erheblich schmälern.

Warum sich eine Modernisierung beim Hausverkauf lohnen kann

In ländlichen Regionen ist die Nachfrage nach Immobilien derzeit nicht sehr hoch, sodass Verkäufer in der Regel länger auf Interessenten warten müssen. Modernisierungen und Sanierungen sind zwar keine Verkaufsgarantie, können aber die Nachfrage deutlich steigern. Frisch gestrichene Wände, neu verlegte Fußböden, eine neue Küche und ein ansprechender Garten können die Immobilie in einem attraktiven Licht erscheinen lassen und mehr Interessenten anziehen.

Sie können auch den Wert einer Immobilie heben, wie es zum Beispiel bei energetischen Sanierungen der Fall ist. Gerade bei jüngeren Interessenten stehen sie hoch im Kurs. Vor allem in Ballungsräumen und Großstädten, die von der Immobilienkrise weniger betroffen sind als strukturschwache Regionen, können sich Sanierungen lohnen. Eine neue Heizung oder eine effektive Wärmedämmung können langfristig die Kosten senken und damit die Attraktivität der Immobilie steigern.

Mithilfe staatlicher Fördermittel können Hausbesitzer die Kosten für mögliche Sanierungsmaßnahmen senken und so mehr Geld für ihre Immobilie verlangen. Mögliche Zuschüsse und Kredite können beispielsweise beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) beantragt werden. Natürlich müssen die Aufwendungen für die Modernisierung oder Sanierung immer in einem angemessenen Verhältnis zum Verkaufserlös stehen.

Fazit: Immobilie verkaufen kann sich lohnen

Immobilien verkaufen sich seit 2023 deutlich schlechter als noch vor einigen Jahren – vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen. Schuld daran ist der Leitzins, der die Bauzinsen in die Höhe treibt. Die Folgen der anhaltenden Inflation machen den Traum von den eigenen vier Wänden zusätzlich kaputt. Deshalb fällt es Verkäufern wie Käufern schwer, eine Immobilie zu verkaufen oder zu finden.

Mit der richtigen Strategie kann sich der Verkauf von Wohneigentum dennoch lohnen. Immobilien sind vor allem in Ballungsräumen gefragt, wobei die Nachfrage nach energieeffizienten Häusern und Wohnungen besonders hoch ist. Energetische Sanierungen können daher den Wert einer Immobilie deutlich steigern, wobei staatliche Förderungen die Kosten senken und den Verkaufserlös steigern können.

Quelle
e.c.


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