Ein Haus bauen oder kaufen sollte aber nur, wer auch die Belastungen tra-gen kann. Dazu zählen neben dem eigentlichen Kaufpreis zahlreiche Neben-kosten und Gebühren, die vom Käufer oder Bauherrn getragen werden müssen. Zu diesen Nebenkosten gehören unter anderem die Bearbeitungsgebühren für das Baudarlehen. Je nach Bank werden dafür bis zu einem Prozent der Dar-lehenssumme fällig. Auch der Notar, der den Haus- oder Grundstückskauf beurkundet, schickt dem Käufer eine Rechnung. Deren Höhe richtet sich nach dem Wert der Immobilie. Gebühren kostet auch die Eintragung der Grundpfandrechte beim Grundbuchamt, rund anderthalb Prozent der Darle-henssumme.
Wer neu baut, der bekommt von Vater Staat zwar unter Umständen Eigenheim-zulage, aber er muss im Gegenzug auch Geld an die öffentlichen Kassen ab-führen: Dreieinhalb Prozent der Kaufsumme kassiert der Fiskus nämlich als Grunderwerbssteuer von jedem Bauherrn ein; diese Grunderwerbssteuer wird auch beim Kauf gebrauchter Immobilien fällig. Wer selbst baut, der muss außerdem eine Bauherren-Haftpflicht-Versicherung abschließen, und auch die behördliche Baugenehmigung gibt es nicht umsonst: Sie kostet rund 0,2 Prozent der Bausumme. Hinzu kommen beim Neubau noch Vermessungs- und Er-schließungskosten. All dies summiert sich zu mehreren tausend Euro. Zwar müssen diese Positionen nur einmal bezahlt werden, dafür aber komplett gleich zu Baubeginn. Dies ist ohnehin eine schwierige Zeit, denn oft kom-men weitere Ausgaben hinzu, wie etwa die Doppelbelastung durch Darlehens-zahlung und Miete während der Bauzeit sowie die Umzugskosten. Das drückt manchen Bauherrn finanziell schnell in die Knie, deshalb, so warnt der VPB-Vorsitzende, „ist es wichtig, die Finanzierung sorgfältig zu planen und auch für die Nebenkosten ein entsprechendes Polster anzusparen.“
„Wer den Kauf seines Hauses erst einmal gebuckelt hat“, so warnt Jürgen B. Schrader, „der ist allerdings noch nicht aus dem Schneider.“ Denn die eigene Immobilie kostet auch in Zukunft weit mehr als nur Zinsen und Til-gung, nämlich Unterhalt. Zu den immer wieder kehrenden Kosten gehören nicht nur gemeindliche Gebühren für Müll- und Anlieger, Kosten für Strom oder Heizung, sondern auch alle Reparaturen am Haus. Bei Eigentumswohnun-gen wird in der Regel über die Umlage auch eine Instandhaltungspauschale eingezogen und angespart. Private Hausbesitzer drücken sich gerne um die-se Rücklage herum. Der VPB rät aber auch Privatleuten, regelmäßig kleine-re Summen zurückzulegen. Denn wer bereits mit hohen Zins- und Tilgungs-zahlungen sein monatliches Budget ausreizt, der hat im Notfall keine Re-serven, um Dach, Fenster oder Heizungsanlage reparieren zu lassen.
Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon 030-2789010, Fax: 030-27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.