02.02.2023

Alles rund ums Bausparen

Lange galt der Bausparvertrag als überholt. Doch mit den stark steigenden Baugeldzinsen wird er für viele Verbraucher wieder attraktiver. Kein Wunder also, dass die Deutschen allein 2022 Bausparverträge mit einem Gesamtvolumen von 120 Mrd. Euro abgeschlossen haben dürften, um sich die niedrigen Darlehenszinsen langfristig zu sichern. Trotzdem haben viele Menschen das Gefühl, nicht genug über das Bausparen zu wissen. Ralf Oberländer, Finanzexperte von Schwäbisch Hall, beantwortet deshalb die wichtigsten Fragen rund um den Bausparvertrag.   
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Ob bauen, kaufen oder modernisieren: Mit einem Bausparvertrag lassen sich vielfältige Wohnprojekte finanzieren. Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall
Ob bauen, kaufen oder modernisieren: Mit einem Bausparvertrag lassen sich vielfältige Wohnprojekte finanzieren. Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall

Wie funktioniert ein Bausparvertrag?            

Ein Bausparvertrag kombiniert einen Sparvertrag mit einem Immobiliendarlehen. In der Sparphase wird zunächst mit festen Einzahlungen Eigenkapital gebildet – in der Regel die Hälfte der vereinbarten Bausparsumme. Sind bestimmte Voraussetzungen erfüllt, wird der Vertrag „zuteilungsreif“. Das bedeutet: Kunden können sich ihr Guthaben auszahlen lassen und von einem Darlehen profitieren. In der anschließenden Tilgungsphase zahlen sie das Bauspardarlehen zurück. Die Konditionen dafür stehen bereits bei Vertragsabschluss fest. Somit erhält der Bausparer auch in Zeiten steigender Bauzinsen den zu Beginn vereinbarten niedrigeren Darlehenszins. „Ziel des Bausparens ist es, Kunden den Bau, Kauf oder die Sanierung eines Hauses oder einer Wohnung zu ermöglichen“, betont Ralf Oberländer.              

Für wen lohnt sich ein Bausparvertrag?           

Ob für das Ansparen von Eigenkapital, als Vorsorgeinstrument oder für eine Baufinanzierung – Bausparverträge können für jede Altersgruppe interessant sein. Für Kinder können sie den Grundstein für eine sichere Zukunft legen und für Rentner finanzielle Sicherheit für den altersgerechten Umbau bieten. Menschen zwischen 16 und 25 Jahren können mit einem Bausparvertrag in die Geldanlage einsteigen. Denn: Sie erhalten die Wohnungsbauprämie, ohne das Guthaben und die Prämie später wohnwirtschaftlich verwenden zu müssen. Junge Berufstätige haben die Möglichkeit, vermögenswirksame Leistungen in einen Bausparvertrag einzuzahlen und dafür die Arbeitnehmersparzulage zu erhalten. Anschlussfinanzierer können beim Auslaufen der Zinsbindung ihres Hypothekendarlehens die Restschuld ganz oder teilweise mit einem zuteilungsreifen Bausparvertrag ablösen. So werden die Laufzeit und die Gesamtkosten erheblich reduziert.           

Wer später ein Haus bauen oder kaufen möchte, kann sich mit einem Bausparvertrag ein finanzielles Polster aufbauen und niedrige Zinsen für das zukünftige Vorhaben sichern. Das gilt auch für Immobilienbesitzer, die energetisch sanieren, altersgerecht umbauen oder für mögliche Reparaturen vorsorgen möchten. Neuanschaffungen wie eine Wärmepumpe, der Austausch von Fenstern und auch die Dämmung der Gebäudehülle lassen sich so aus finanziellen Rücklagen (mit-)finanzieren.            

Wann sollte mit dem Bausparen begonnen werden?             

Der richtige Zeitpunkt für den Abschluss eines Bausparvertrags hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wie sieht das geplante Vorhaben aus? Welche Finanzierungssumme ist notwendig? Wie viel Geld kann der Kunde monatlich einzahlen? Ein Beispiel zur Orientierung: Wer mit einer Bausparsumme von 10.000 Euro plant und in der Sparphase monatlich 65 Euro einzahlt, kann in der Regel nach knapp sieben Jahren mit der Zuteilung des Bausparvertrags rechnen, also über Guthaben und Darlehen verfügen.  Zukünftige Bausparer sollten sich also vorab darüber im Klaren sein, wann sie das geplante Vorhaben in Angriff nehmen wollen, um ihren Bausparvertrag zum richtigen Zeitpunkt einsetzen zu können. Außerdem gilt: „Je früher man beginnt, desto mehr Vorteile kann man nutzen. So erhalten bei Schwäbisch Hall unter 22-Jährige beim Abschluss eines Bausparvertrags einmalig einen Junge-Leute-Bonus von 200 Euro“, ergänzt Oberländer.     

Wie wird Bausparen vom Staat gefördert?            

Mit der Bausparförderung unterstützt der Staat die Bildung von Eigenkapital. Wer sich für einen Bausparvertrag entscheidet, kann so von verschiedenen Prämien und Zulagen profitieren:  
  • Die Wohnungsbauprämie hilft Menschen, die ein Eigenheim kaufen, bauen oder renovieren möchten. Allerdings ist der Zuschuss zum Bausparvertrag an Bedingungen geknüpft. So gilt: Die Förderung kann nur in Anspruch nehmen, dessen jährlich zu versteuerndes Einkommen 35.000 Euro nicht übersteigt – damit sind fast 70 Prozent der deutschen Bevölkerung prämienberechtigt. Bei Verheirateten gilt der doppelte Betrag. Seit 2021 erhalten Bausparer 10 Prozent ihrer Einzahlungen als Wohnungsbauprämie. Die maximale Prämie beträgt 70 Euro im Jahr für Alleinstehende und 140 für Verheiratete. Guthaben, Darlehen und Wohnungsbauprämie müssen jedoch wohnwirtschaftlich verwendet werden, wenn der Bausparer bei Abschluss des Vertrags bereits älter als 25 Jahre alt war.  
     
  • Wer von seinem Chef vermögenswirksame Leistungen bekommt, kann diese in einen Bausparvertrag investieren. Der Staat unterstützt das mit der Arbeitnehmersparzulage in Höhe von max. 43 Euro bei Alleinstehenden bzw. 86 Euro bei Eheleuten pro Jahr. Auch hier gilt eine Einkommensgrenze: Für Unverheiratete liegt sie bei einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 17.900 und bei Ehepaaren bei bis zu 35.800 Euro.
                
  • Außerdem können Bausparer von der Riester-Förderung profitieren: Mit der Wohn-Riester fördert der Staat den Hausbau oder -kauf als private Altersvorsorge. Der Zuschuss ist nicht durch Einkommensgrenzen beschränkt und kann beispielsweise auch für den altersgerechten Umbau genutzt werden. Um schneller ins eigene Zuhause zu kommen, gibt der Staat bei Alleinstehenden jährlich 175 Euro, bei Eheleuten 350 Euro dazu. Familien erhalten eine Kinderzulage zwischen 185 und 300 Euro abhängig vom Geburtsjahr des Kindes.           
„Ein Bausparvertrag kann für viele Menschen das geeignete Mittel sein, um Eigenkapital aufzubauen, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, es zu modernisieren oder energetisch zu sanieren“, sagt Ralf Oberländer. Der Finanzexperte ist überzeugt: „Dabei ist eine gute Beratung unerlässlich, um die konkreten Ziele und Wünsche sowie die finanziellen Möglichkeiten gemeinsam abzustimmen und den passenden Vertrag abzuschließen.“

Quelle
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG


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