16.01.2023

Warum sich Dachdämmung lohnt

Dachdämmung lohnt sich, denn mit geeigneten Maßnahmen ist eine Einsparung von 20 % an Heizkosten möglich, weil bis zu 30 % der gesamten Wärme im Haus über ein ungedämmtes Dach entweichen kann. Darüber hinaus trägt ein gedämmtes Dach zur Temperaturregulierung bei, indem im Sommer die Hitze nicht so schnell ins Haus dringt und im Winter die Wärme besser gespeichert wird. Einen moderaten Lärmschutz an belebten Straßen nehmen die Bewohner gern mit. Von der KfW winken kräftige Fördergelder und bei Neubauten schreiben GEG und EnEV die Wärmedämmung des Dachs ohnehin vor.
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Die Dämmung des Dachs lässt sich mit geeigneten Materialien sicher durchführen. Bewährte Methoden bürgen für die Effizienz – wir stellen sie vor!
Die Dämmung des Dachs lässt sich mit geeigneten Materialien sicher durchführen. Bewährte Methoden bürgen für die Effizienz – wir stellen sie vor! 

Die gängigen Methoden der Dachdämmung

Bei der Dachdämmung unterscheiden wir zwischen der Aufsparren-, Zwischensparren- und Untersparrendämmung. Die Termini geben darüber Auskunft, wo genau die Maßnahmen am Dach stattfinden. Sparren sind die Holzbalken des Dachs, die sich zwischen Traufe und First befinden und die Dachkonstruktion tragen, die auch als Dachhaut bezeichnet wird. 

In unserem Ratgeber gehen wir ausführlich auf die einzelnen Methoden der Dachisolierung ein. Ein Dachdecker in der Nähe übernimmt die Dienstleistung.

Aufsparrendämmung – teuer, aber effektiv

Am aufwendigsten ist die Aufsparrendämmung, die mit Dämmplatten oder Dämmmatten aus Holzfasern oder Polyurethan in Kombination mit Stein- oder Glaswolle durchgeführt werden kann. Da die Maßnahmen zwischen den Dachsparren und der Dacheindeckung stattfinden, ist die Abtragung der Dachkonstruktion erforderlich, sodass im Anschluss an diesen Vorgang das Dach neu gedeckt werden muss. Die Kosten für die Aufsparrendämmung belaufen sich auf etwa 250 bis 310 Euro pro m². Die Methode wird vor allem bei Neubauten angewandt.
 
Als Gegenleistung für Kosten und Aufwand profitieren Bewohner von der effektivsten Dämmung, die am Dach möglich ist. So werden Wärmebrücken vermieden und sowohl der Wohnbereich als auch die Dachkonstruktion werden isoliert. Durch die Maßnahme entsteht im Ergebnis kein Wohnraumverlust und die Holzbalken erzeugen auf dem Dachboden eine gemütliche Atmosphäre. Aufgewertet wird der Wohnraum unter dem Dach, da die Hitze nun ebenso effektiv vom Haus ferngehalten wird wie in den unteren Wohnbereichen.

Zwischensparrendämmung – gesunder Mittelweg

Bei der Zwischensparrendämmung werden die Dachbalken für die Isolierung genutzt, sodass lediglich Räume zwischen den Balken verdichtet werden müssen. Als Materialien für die Wärmeabdichtung werden Matten, zum Beispiel aus Glaswolle, verwendet, die fugendicht eingebracht werden. Ein alternatives Verfahren ist die Einblasdämmung. Hierbei wird zunächst ein Hohlraum zwischen den Dachbalken geschaffen, in dem das Füllmaterial eingeblasen wird. Als Füllstoffe können Zellulose, Steinwolle, Glaswolle und EPS-Kügelchen genutzt werden.
 
Die Methode erspart den Bewohnern die Abdeckung der Dachkonstruktion und eignet sich deshalb gut für noch intakte Strukturen am Dach. Auch die Kosten halten sich mit rund 50 bis 80 Euro pro m² im Rahmen. Soll der Dachboden als Wohnraum genutzt werden, ist nach der Maßnahme allerdings eine Verkleidung des Dachstuhls erforderlich, sodass ein geringer Wohnraumverlust einkalkuliert werden muss. Am günstigsten sind die Kosten bei der Einblasdämmung mit nur 15 bis 30 Euro pro m². Dafür ist die Einblasdämmung deutlich weniger effektiv.

Untersparrendämmung: Verstärkung mit Wohnraumverlust

Bei der Untersparrendämmung findet die Montage unterhalb der Dachsparren statt. Die Methode wird als Ergänzung zur Zwischensparrendämmung vorgenommen und ist damit als alleinige Dachdämmung unzureichend. Die Isolation der bereits gedämmten Sparren wird durch die Erweiterung der Sparrentiefe erreicht. Diese wiederum erfolgt durch Lattung, das heißt durch das Anbringen einer Fläche aus Holzlatten unter den Balken. Anders als die senkrechten Sparren werden die Latten waagerecht angeordnet.

Experten haben berechnet, dass durch die Aufdopplung die Effektivität der Zwischensparrendämmung bei der Isolation um bis zu 25 % gesteigert werden kann. Die Erweiterung des Dämmbereichs führt ferner zu einem ausgezeichneten Lärmschutz. Allerdings sind die Kosten fast ebenso hoch wie bei der Zwischenbalkenisolierung und Bewohner müssen mit einer erheblichen Reduzierung von Wohnraum rechnen. Damit ist die Maßnahme eher für Bewohner attraktiv, die den Dachboden ohnehin kaum oder gar nicht nutzen. Wer Dämmstoffe mit hoher Dämmwirkung und geringer Aufbauhöhe einsetzt, kann den Verlust begrenzen.

Welche Materialien besitzen gute Dämmeigenschaften?

Bei den Dämmstoffen können Bewohner zwischen organischen, mineralischen und synthetischen Materialien entscheiden. Organische Dämmstoffe werden aus Pflanzen und Tieren gewonnen, mineralische Dämmstoffe aus Mineralien wie Stein, Sand und Kalk, während synthetische Materialien künstlich hergestellt werden.
 
Synthetische Materialien weisen in puncto Wärmeabdichtung die höchste Leistung aus, sind mit Blick auf die Ökologie aber aufgrund ihrer kaum vorhandenen Zersetzungsfähigkeit problematisch. Zudem können sie Schadstoffe enthalten, die das Raumklima belasten. Beliebte Beispiele für effiziente Dämmstoffe sind die folgenden:

Organische Dämmstoffe
  • Holzfasern
  • Zellulose
  • Flachs
  • Hanf
  • Holzspäne
  • Holzwolle
  • Kork
Mineralische Dämmstoffe
  • Steinwolle
  • Glaswolle
  • Schaumglas
  • Kalziumsilikat
  • Mineralschaum
  • Perlite
  • SLS 20
Synthetische Dämmstoffe
  • Resol-Hartschaum
  • Aerogel
  • VIP-Platten
  • XPS
  • EPS
  • PUR
  • PIR
Jedes Material kann nach Kriterien wie Wärmeleitfähigkeit, Feuchtigkeitsregulierung, Dampfdiffusionswiderstand, Wärmespeicherkapazität, Hitzeschutz, Druckfestigkeit, Schädlingsresistenz und Brennbarkeit beurteilt werden. Auch die gewählte Dachdämmungsmethode hat einen Einfluss auf die Wahl der Dämmstoffe.

Warum eine Dampfsperre notwendig ist

Mit einer Dampfsperre verhindern Bewohner, dass die bei der Dachdämmung eingesetzten Materialien nass werden können, da dies zu einem Wirkungsverlust mit Blick auf ihre dämmenden Eigenschaften führen würde. Als Dampfsperre wird eine mit einer Alufolie verbundene Schutzhülle verwendet, die aus Gipskartonplatten sowie einer Abdichtung aus Bitumen oder Polyethylen bestehen kann.

Die Dämmstoffe sollten nach Beendigung des Vorgangs luftdicht umschlossen sein, damit sie fortan nicht mehr nass werden können. Die entsprechende Gefahr wäre für die Dämmmaterialien ohne Dampfsperre beträchtlich. Experten sprechen hierbei von Konvektion und verweisen darauf, dass der Feuchtigkeitseintrag den Eintrag durch Diffusion um den Faktor 100 bis 1.000 übertrifft.

Das Ergebnis der Dämmung kann gemessen werden

Das Ergebnis aller dämmenden Maßnahmen lässt sich am U-Wert messen. Gemeint ist der Wärmedurchgangskoeffizient, der Bewohnern Auskunft über die Effizienz ihrer Tätigkeiten bietet und von der KfW ebenfalls herangezogen wird, um die Förderungswürdigkeit des Hauses festzustellen. Gemessen wird die Wärme, die pro Zeiteinheit durch einen Quadratmeter des Dämmmaterials bei einem Temperaturunterschied von 1 K (gleich 1 °C) heraustritt.

Je geringer der U-Wert ist, desto energieeffizienter sind die dämmenden Maßnahmen. Den stärksten Einfluss auf den U-Wert haben die Wärmeleitfähigkeit des Materials und die Dicke der Dämmstoffe. Für das Dach gilt in Deutschland als Mindestanforderung für Referenzgebäude ein U-Wert bis 0,2 W (m²K).

Quelle
j.e.a.


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