„Die 2020 geschaffene Initiative ist nicht nur durch Beitritte aus allen Bereichen der Holzindustrie kräftig gewachsen, sondern sie baut ihre Präsenz in der Branche durch eine Stärkung ihres Netzwerkes kontinuierlich aus, ganz im Sinne eines Innovationsclusters”, erklärte HDH-Präsident Johannes Schwörer als Gastgeber und Geschäftsführer von SchwörerHaus.
Für die GKH GmbH machte Katharina Boxberg deutlich, dass ein Großteil der Unternehmen, die sich der Initiative Klimaschutz Holzindustrie angeschlossen haben, zumindest teilweise auf erneuerbare Energien setzt. So gehört für das Gros der Teilnehmenden aus der Holzindustrie selbst erzeugter Strom aus regenerativen Energien zur Versorgung, ebenso wie Wärme aus Holzhackschnitzeln oder Pellets. Für die CO2-Bilanz ist die Energieversorgung ein entscheidender Faktor. Gleichzeitig geht der Austausch in der Initiative aber weit über das Thema Energie hinaus.
Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt
So zeigte Felix Schwörer von SchwörerHaus auf, was Innovation in Sachen Nachhaltigkeit für das Unternehmen bedeutet: Der Fertighaus-Hersteller aus Baden-Württemberg führte auf Basis von Umfragen eine Wesentlichkeitsanalyse unter allen Stakeholdern durch, also u.a. bei Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten, Kommune und Interessenten. Das Ziel: Angesichts einer Fülle von Nachhaltigkeitsthemen Prioritäten setzen. Es wurden sechs große Nachhaltigkeits-Themengruppen identifiziert, und zwar Unternehmen, Produkt- und Kundenverantwortung, Verantwortung für Beschäftigte, Ökologische Verantwortung, Verantwortung in der Lieferkette und Gesellschaftliches Umfeld. „Auf Basis dieser Analyse haben wir unseren Nachhaltigkeitsbericht neu strukturiert. Klare Zielvorgaben, transparente Darstellung sowie akkurates Monitoring haben ihren festen Platz in unserem Instrumentenkasten. In diesen bieten wir anderen im Sinne eines ehrlichen Erfahrungs-austausches gern Einblick”, betonte Schwörer.So konnte die Fa. SchwörerHaus die Kohlendioxid-Emissionen am Standort laut Nachhaltigkeitsbericht 2021 auf 11.693 t CO2-Äquivalente senken, das waren rund fünf Prozent weniger als zwei Jahre zuvor. Darüber hinaus gibt das Unternehmen über eine Vielzahl weiterer Indikatoren in seinem Nachhaltigkeitsbericht Auskunft, von Abfall über Energieeffizienz und Solarstromproduktion bis zum Wasserverbrauch.
In Nachhaltigkeitsberichterstattung einsteigen
Beim ERFA-Treffen wurde deutlich: Die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts kann in ersten Schritten im Kleinen beginnen und dann sukzessive nach Bedarf umfangreicher werden. Es ist ein großer Vorteil, wenn Unternehmen schon gut aufgestellt sind, bevor es regulatorische Einschnitte gibt. „Proaktives, gestaltendes Handeln ist besser als zum Handeln gezwungen zu sein. Dafür ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung angesichts bevorstehender Vorschriften ein wichtiges Beispiel”, unterstreicht HDH-Hauptgeschäftsführer Denny Ohnesorge und ergänzt: „Neben der Reduzierung der CO2-Emissionen muss es uns darum gehen, Ressourcen insgesamt noch effizienter zu nutzen und daher alle Prozesse auf den Prüfstand zu stellen.”Ein wichtiger Aspekt in der Diskussion unter den Teilnehmenden in Hohenstein-Oberstetten: Die Klimabilanz der Unternehmen in Sachen Mobilität, vom Fuhrpark bis zur Wallbox für E-Fahrzeuge. Für Gesprächsstoff bei den nächsten ERFA-Exkursionen ist also gesorgt.