10.12.2022

Sind Wärmepumpen die grüne Alternative?

6 Millionen neue Wärmepumpen bis zum Jahr 2030. Das ist das Ende Juni 2022 verkündete Ziel der Bundesregierung. Diese Wärmepumpen sollen einen Teil zur Energiewende bei den Gebäudeheizungen beitragen. Das bedeutet, ab 2024 sollen jährlich 500.000 neue Wärmepumpen installiert werden. Warum ist die Bundesregierung auf Wärmepumpen fokussiert? Welche Vorteile bieten Wärmepumpen und gelten sie berechtigterweise als grüne Alternative?
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Sind Wärmepumpen die grüne Alternative? Foto: iStock.com / NAPA74
Sind Wärmepumpen die grüne Alternative? Foto: iStock.com / NAPA74

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe funktioniert im Prinzip wie ein Kühlschrank. Nur umgekehrt. Eine Wärmepumpe nutzt die immer und überall vorhandene Umgebungswärme. Diese Wärme wird der Luft, dem Erdboden oder dem Grundwasser entzogen und auf Wärmemittel übertragen.

Mithilfe eines Kompressors und eines Verdampfers wird die Temperatur des Wärmemittels auf ein höheres Niveau gebracht und kann dann zum Heizen von Wohnräumen genutzt werden. Die von einer Wärmepumpe benötigte Energie besteht nur zu etwa 20 bis 30 % aus elektrische Energie und zu 70 bis 80 % aus Umweltenergie. Das heißt, mithilfe einer Wärmepumpe können aus 1 kWh Strom ca. 4 kWh Wärmeenergie gewonnen werden. Das ist der große Vorteil einer Wärmepumpe. Sie liefert mehr Wärmeenergie als sie Strom verbraucht.

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Wärmepumpen können verschiedene Wärmequellen zur Energiegewinnung nutzen. Die gebräuchlichsten für die Beheizung von Wohnräumen sind:
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen
  • Luft-Luft-Wärmepumpe
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Umgebungsluft auch bei niedrigen Temperaturen oder Minusgraden Wärme und heizt damit das Wasser im Heizungskreislauf auf. Eine sogenannte Sole-Wasser-Wärmepumpe entzieht dem Erdreich über eine Tiefenbohrung oder sogenannte Erdkollektoren Wärme. Bei einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe wird wiederum Grundwasser für die Wärmegewinnung benutzt, die dann an das Heizungswasser übertragen wird. Luft-Luft-Wärmepumpen zählen zu den einfachsten Wärmepumpen. Sie entziehen wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe der Umgebungsluft Wärmeenergie, geben diese aber nicht an Wasser, sondern wiederum an Luft ab, die als Warmluft in Räume eingeblasen wird.

Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

Beim Neubau eines Wohnhauses oder auch einer Gewerbeimmobilie lohnt sich der Einbau einer Wärmepumpe für die Gebäudeheizung praktisch immer. Wichtig ist, dass die Leistung der Wärmepumpe optimal auf das Gebäude abgestimmt wird. Findet keine Anpassung statt, kann es passieren, dass für den Betrieb der Wärmepumpe zu viel Strom benötigt wird, sodass die Heizungsanlage unwirtschaftlich arbeitet.

Bei Bestandsimmobilien wurde in den vergangenen Jahren von Heizungsbauer vor dem Einbau einer Wärmepumpe eine Sanierung des Gebäudes und der Einbau besserer Wärmedämmungen und wärme dämmender Fenster empfohlen. Zudem sollte eine Fußbodenheizung installiert werden.

Der Grund hierfür ist, dass Fußbodenheizungen eine geringere Vorlauftemperatur benötigen als Konvektions-Heizkörper, die unter Fenstern eingebaut werden. Die verbesserte Wärmeisolierung sollte die Heizungsanlage entlasten. Was natürlich grundsätzlich sinnvoll ist. Mittlerweile können aber auch Wärmepumpen je nach Funktionsprinzip der Wärmepumpe in Kombination mit herkömmlichen Heizkörpern genutzt werden. Bei Bestandsimmobilien kann sich der Einbau einer Wärmepumpe heute daher auch ohne große Umbau- und Sanierungsmaßnahmen lohnen.

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