Oft kommt er dann, wenn man am wenigsten damit rechnet und im Schadensfall nicht zu Hause ist: Ein Wasserrohrbruch ist vor allem für Immobilien-Eigentümer ein Albtraum. Auch, wenn Sie erst eine Zeit lang nach dem Schadenseintritt von ihm Kenntnis erlangen, können Sie mit Sofortmaßnahmen bei einem Wasserrohrbruch Einiges bewirken. Ist der erste Schreck verdaut und Schadensbegrenzung betrieben, sind weiterführende Profi-Maßnahmen sinnvoll.
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Wasserrohrbruch - mit diesen SOS-Maßnahmen vermeiden Sie eine Verschlimmerung des Wasserschadens. Foto iStock.com / Ian_Redding
Anzeichen für einen Wasserrohrbruch
Nicht immer ist ein Wasserrohrbruch so offensichtlich, dass sich Wassermassen den Weg durch das Haus bahnen. Auch feuchte Stellen an der Raumdecke oder an den Wänden können auf einen Rohrbruch hindeuten. Blüht hinter der Fugenabdeckung zwischen Wand und Fußboden Schimmel? Ein Wasserrohrbruch ist ebenso wie bei einer tropfenden Decke oder bei einer tropfenden Armatur wahrscheinlich. Des Weiteren lohnt es sich, in regelmäßigen Abständen den Wasserverbrauch zu überprüfen. Ist dieser stark erhöht, kann ein Wasserohrbruch zugrunde liegen. Sollten Sie nicht selbst feststellen können, worin genau der Grund des Übels liegt, können Sie eine Leckageortung vom Profi in Anspruch nehmen. Mit spezieller Technik erkennt ein Spezialist das Leck auch ohne eine Wandöffnung.
Ganz gleich, wie schnell Sie den Wasserrohrbruch bemerken: Ab diesem Zeitpunkt, gilt es, schnell zu handeln. Diese Verpflichtung zur Schadensminimierung ist sogar im Artikel 254 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) geregelt. Denn: Gelangen trotz einer Luftdichtheitsprüfung und anderen Präventivmaßnahmen größere Mengen Feuchtigkeit ins Mauerwerk, können sie sich unbemerkt durch die Bausubstanz fressen und die Gebäudebasis nachhaltig schädigen.
Erste Handlung nach einem Wasserrohrbruch
Drehen Sie zuerst das Wasser in Ihrem Haus vollständig ab. Als Immobilien-Eigentümer sollten Sie sich daher bereits von vornherein mit einer schnell zugänglichen Positionierung des Haupthahns auseinandersetzen. Bei Ihrer vermieteten Immobilie handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit zentralem Haupthahn und Sie wurden über einen Wasserrohrbruch informiert? Stellen Sie bei Ihren Mietern sicher, dass alle Wasserhähne geschlossen werden, bis Sie selbst den Zugang zum Haupthahn erreicht haben. Hierbei ist auch ein möglicherweise vorhandener Waschraum zu berücksichtigen.
Beweise sichern
Für den Gebäudeversicherer ist es wichtig, den Wasserschaden unverzüglich zu dokumentieren. Fotografieren Sie den Schaden daher und untermauern Sie die Aussagekraft mit einem Video - Smartphone-Aufnahmen sind völlig ausreichend. Sollte es je nach Schweregrad des Wasserschadens nicht möglich sein, den Schaden komplett selbst zu beheben, sollten Sie noch vor der Beweissicherung telefonisch einen Notdienst verständigen.
Schadensbegrenzung in Eigenregie
Noch bevor der Profi eintrifft, können Sie selbst einige Maßnahmen ergreifen, um dem leckbasierten Wasserfluss Einhalt zu gebieten. Ist die Wassermenge so groß, dass Sie knöcheltief im Wasser stehen, schöpfen Sie das Wasser so gut wie möglich mit Eimern ab. Eine kleinere Wassermenge können Sie mit Handtüchern aufnehmen und diese auswringen. Unter tropfende Decken passt ein Eimer und bei einer Armatur eine Schüssel. Besonderes Augenmerk liegt auf der nachhaltigen Trocknung der Gebäudesubstanz. Auch bei einem scheinbar kleinen Wasserschaden kann eine Bautrocknung ratsam sein.
Fazit
Je schneller Sie bei einem Wasserrohrbruch mit trocknenden Maßnahmen reagieren, desto optimaler stehen die Chancen, dass die Bausubstanz nicht nachhaltig geschädigt wird. So wirken Sie einem Wertverlust Ihrer Immobilie gezielt entgegen.