Was treibt Immobilienbesitzer an, ihre Wohnung zu sanieren? Welche Rolle spielen die Fördergelder bei dieser Entscheidung? Im Auftrag der Bausparkasse Schwäbisch Hall hat das Kölner Forschungsinstitut Sirius Campus mehr als 2.000 Haushalte nach den Motiven für die durchgeführte Sanierung befragt.
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Für Eigentümer, die ihren Wohnraum in den vergangenen fünf Jahren saniert haben, steht die Einsparung von Energie und Kosten ganz vorn: Die beiden Gründe werden von 39 bzw. 37 Prozent der Befragten genannt. Ein Viertel nannte die Wertsteigerung ihrer Immobilie. Aber nur für jeden 7. Sanierer gaben staatliche Förderungen den Anstoß, sein Vorhaben umzusetzen.
Fahrplan erleichtert Vorhaben
Nach Ansicht von Modernisierungsberater Thomas Billmann unterschätzen viele Hauseigentümer die lenkende Wirkung der Förderregelungen. „Eine öffentliche Förderung in Anspruch zu nehmen, hat nicht nur finanzielle Vorteile. Sie hilft auch dabei, die Sanierung selbst strukturiert anzugehen”, so der Schwäbisch Hall-Experte. Denn die höchste Fördersumme gibt es, wenn ein zertifizierter Energieberater vorab eine Vor-Ort-Untersuchung durchführt. Er dokumentiert seine Ergebnisse wahlweise als Beratungsbericht oder in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Der Beratungsbericht beschreibt die Schwachstellen der Immobilie, nötige Sanierungsmaßnahmen und die dadurch erzielbare Energieeinsparung. Der individuelle Sanierungsfahrplan bringt die Maßnahmen zudem in eine zeitlich sinnvolle Reihenfolge. Damit klärt sich die Frage „Wo anfangen?“. Werden die Sanierungsschritte binnen 15 Jahren abgearbeitet, gibt es für jede einzelne energetische Sanierung einen zusätzlichen iSFP-Förderbonus von jeweils fünf Prozent. „Der Geldbeutel wird also gleich doppelt geschont: Die Sanierung und damit die Kosten werden zeitlich gestreckt und jede Maßnahme stärker staatlich gefördert”, erklärt der Schwäbisch Hall-Experte.
Förderung von Anfang an
Zuschüsse gibt es bereits für die Vor-Ort-Beratung: bis zu 1.300 Euro für ein Ein- und Zweifamilienhaus und bis zu 1.700 Euro für Gebäude mit drei und mehr Wohnungen. Den Antrag auf diese Förderung stellen die Energie-Experten selbst. Im besten Fall tragen Eigentümer, Pächter oder Mieter gerade mal 20 Prozent der Kosten für die Beratung. Sie ist zugleich Voraussetzung, um Förderungen für einzelne Maßnahmen zu erhalten. Diese können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden – auch dabei hilft der Energie-Berater.
Förderung für jede Maßnahme
Energetische Sanierungen können an der Gebäudehülle, der Anlagentechnik sowie bei der Erneuerung der Heizung ansetzen. So gibt es Zuschüsse von bis zu 25 Prozent für Dämmungen, den Austausch von Fenstern und Türen, den Einbau einer Lüftungsanlage oder von smarter Technik. Für die Erneuerung der Heizungsanlage gibt es sogar bis zu 55 Prozent der Kosten als Zuschuss. „Dieser höchstmögliche Zuschuss ist an mehrere Voraussetzungen gekoppelt: Die neue Heizung ersetzt eine alte Ölheizung, die neue Anlage stößt kaum Kohlendioxid und Feinstaub aus und die Heizungserneuerung ist Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans", weiß Thomas Billmann.
Qualität, Kosten und Zuschüsse im Blick
Die Besichtigung ihrer Immobilie vor Ort, eine individuelle Planung der Sanierungsmaßnahmen, detaillierte Berechnungen der anfänglichen Investitionskosten und Einsparungen im laufenden Betrieb, aber auch Aussagen zu Wertsteigerungen und Verbesserung der Wohnqualität – das wünschten sich laut Sirius-Studie Eigentümer, die ihre Immobilie in den vergangenen fünf Jahren sanieren ließen. Die öffentlich geförderte Vor-Ort-Beratung durch einen anerkannten Energieeffizienz-Experten bringt all dies mit sich.