07.02.2022

Kelim Teppich: So kommt der Orient ins eigene Zuhause

Leuchtende Farben und einzigartige Muster sind es, die Menschen seit vielen Jahrtausenden in ihren Bann ziehen. Sie laden dazu ein, sich in ihnen zu verlieren und bieten das richtige Ambiente, um sich rundum wohlzufühlen. Das ist auch der Grund dafür, dass traditionelle Orientteppiche im modernen Zuhause nicht mehr fehlen dürfen. Die schönen Stücke, die ursprünglich aus Afghanistan, Indien und Marokko stammen, erleben derzeit ein besonderes Comeback.
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Kelim Teppich: So kommt der Orient ins eigene Zuhause. Foto: pixabay.com
Kelim Teppich: So kommt der Orient ins eigene Zuhause. Foto: pixabay.com

Comeback des Kelims: Schönheit und Eleganz für zu Hause

Das Wort Kelim oder Kilim stammt aus dem Türkischen und bedeutet schlicht und einfach: Teppich. Allerdings handelt es sich dabei nicht um irgendeinen Teppichboden. Jeder, der im Orient zu Hause ist, weiß, wie perfekte Kelim-Teppiche aussehen. Sie sind flach gewebt und kombinieren einfache Muster, die fast immer vom Leben der Nomaden erzählen. Diese schlichte Schönheit ist es, die weltweite Anerkennung findet und das Gefühl der weiten Welt in die eigenen vier Wände bringt.

Woher kommen Kelim-Teppiche?

Die Kelim-Teppiche stammen ursprünglich aus dem Kaukasusgebiet, aus Afghanistan und dem Iran. Hier werden sie bereits seit Jahrhunderten in Handarbeit gefertigt und zieren nahezu jedes Haus. Die Grundlage dafür sind kleine Webstühle und ein festes Gewebe, das sich nicht ausschließlich für Teppiche nutzen lässt: Türbehänge, Sitzmatten, Wandschmuck und Satteldecken werden daraus ebenfalls hergestellt. Diese kunstfertigen Exemplare sind zudem ein wichtiger Bestandteil der Mitgift, weshalb die Webtechniken von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Der moderne Ethno-Look bringt den Kelim in den Westen

Kelim-Teppiche sind im Westen ebenso gefragt wie im Orient selbst. Die Flachgewebe ergänzen den modernen Ethno-Look der sich mittlerweile als wichtiger Einrichtungstrend etabliert hat. Insbesondere Globetrotter möchten solche besonderen Gegenstände in ihren Wohnräumen nicht missen: Die handwerklichen Meisterstücke erzeugen das Gefühl, in der Welt zu Hause zu sein und stets ein Stück des exotischen Lebens bei sich zu tragen.

Es ist jedoch nicht nur die Optik, die überzeugt: Kelim-Teppiche bestehen aus gefärbter Wolle, die von Natur aus verhältnismäßig unempfindlich gegenüber Schmutz ist. Zusätzlich tragen die feste Bindung und die glatte Oberfläche dazu bei, dass Staub und Verunreinigungen keine Angriffsfläche haben. Ausgelegt auf die tägliche Nutzung sind die Orientteppiche extrem haltbar und in den meisten Fällen beidseitig verwendbar. Dadurch erhöht sich ihre Lebensdauer um ein Vielfaches, sodass die Teppiche viele Generationen erfreuen können.

Regionale Unterschiede machen die Teppiche besonders lebendig

Es sind die Unterschiede in der Machart und der Fertigung, die Kelim-Teppiche zu extravaganten Besonderheiten machen. In Indien beispielsweise werden die Teppiche in Heimarbeit hergestellt. Dabei kommen günstigere Baumwollketten zum Einsatz, auf denen identische Muster verarbeitet werden. Dadurch lassen sich Sozialstandards einhalten und der Verkauf der Produkte ist einfacher. Schließlich ist es möglich, genau die Optik zu erwerben, die man haben möchte. Anders verhält es sich bei den Nomaden im Iran. Sie produzieren nach wie vor Kelim-Unikate in kleinen Formaten. Dafür kommt weiterhin die traditionelle Wollkette zum Einsatz.

Woher Kelim-Teppiche stammen, lässt sich übrigens anhand der Farben und Muster erkennen. Diese unterscheiden sich je nach Region mitunter deutlich voneinander. So lässt sich mit ein wenig Kenntnis schnell erkennen, ob das jeweilige Exemplar aus Afghanistan, Marokko oder dem Iran stammt. Wer jedoch den genauen Standort ermitteln möchte, muss auf den Rat eines Kelim-Profis vertrauen: Denn jeder Stammesverband folgt seinen eigenen Richtlinien und Traditionen, die sich im Kelim-Teppich widerspiegeln und einiges über die Geschichte der Region verraten.
 
Übrigens: Damit Kelim-Teppiche als antik gelten, müssen sie mindestens 80 Jahre alt sein. Ein solches Exemplar von einem Händler aus dem Iran zu erstehen ist dabei durchaus schwierig – denn sie sind nach wie vor eine Besonderheit, weshalb sich ihre Besitzer nicht gerne von ihnen trennen.


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