1. Steigen die Preise auch in Zukunft weiter?
Davon ist definitiv auszugehen. Allein im letzten Jahr haben wir wieder einen deutlichen Zuwachs gesehen. So sind die Preise für Wohneigentum im 1. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 9,4 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum sind die Kaufnebenkosten sogar um 0,3 Prozent gesunken. Bis zum Jahr 2030 könnte es – regional durchaus unterschiedlich – einen anhaltenden Anstieg der Immobilienpreise geben, der sich aufgrund der gestiegenen Preise für Baumaterial insbesondere auch beim Hausbau bemerkbar machen dürfte. Diese haben sich im Mai 2021 im Vergleich zum Vorjahr bereits um 7,2 Prozent verteuert.2. Wie entwickeln sich die Zinsen?
Das Zinsniveau bleibt günstig. Vor zehn Jahren waren die durchschnittlichen Bauzinsen bis zu dreimal so hoch wie heute. So liegt 2021 die Zinsersparnis bei einem Investitionsvolumen von 354.000 Euro, einem Anteil von ca. 15 Prozent Eigenkapital und einer Laufzeit von 20 Jahren bei rund 133.000 Euro verglichen mit 2008. Das motiviert zum Immobilienerwerb. 59 Prozent der Mieter, die den Kauf einer Immobilie planen, sehen die niedrigen Baugeldzinsen positiv.3. Ist der Neubaubedarf bald gedeckt?
Der Bedarf nach Wohnraum bleibt auch in Zukunft hoch. Das Wohnraum-Angebot reicht nicht aus, um die hohe Nachfrage zu decken. Insgesamt werden ca. 350.000 Wohnungen im Jahr benötigt – die Zahl der Wohnungsfertigstellungen liegt in den nächsten Jahren weiterhin deutlich darunter. Den erforderlichen 350.000 Wohnungen dürften laut Prognosen im Jahr 2023 lediglich 295.000 Wohnungsfertigstellungen gegenüberstehen.4. Was ist für Ersterwerber derzeit attraktiver: Stadt oder Land?
Das kann man so pauschal nicht sagen. Hier sind in erster Linie die persönliche Präferenz für das Lebensumfeld, die Nähe zur Arbeit und die Familienplanung entscheidend. Da bieten ländliche Regionen sicherlich Chancen. Die Aussicht auf ein Haus mit Garten spricht insbesondere junge Familien an. Mehr Flexibilität durch Homeoffice und Homeschooling verstärkt die Landlust. Ein weiterer Aspekt macht den Erwerb von Immobilien auf demLand besonders attraktiv: Die Chance auf Wertsteigerungen. In Berlin, München, Köln, Hamburg und Stuttgart sind die Preise im Umland seit 2017 stärker gestiegen als in den Metropolen selbst. Dazu kommt ein günstiges Preisniveau. Die Kosten für Wohneigentum in den Städten sind im Vergleich zum Umland im Schnitt 47 Prozent höher.