Vorbereitung
Damit Ihr Projekt „Blumenwiese“ gelingt, braucht es ein wenig Planung. Beginnen Sie mit dem richtigen Standort. Eine Blumenwiese benötigt viel Sonne. Zur Not tut es auch eine Fläche im Halbschatten. Möchten Sie nur ein kleines Stück Rasen in eine Blühinsel verwandeln oder gleich eine große Rasenfläche? Dann fällt der Aufwand natürlich höher aus. Damit die Samen sich verwurzeln können, muss der Rasen in jedem Fall abgetragen werden.Auch wichtig: Beim Saatgut unterscheidet man zwischen „einjährigen“ und „mehrjährigen“ Mischungen. Diese benötigen unterschiedliche Böden. Für eine „echte“, mehrjährige Blumenwiese muss nährstoffreicher, lehmiger Boden zuerst „abgemagert“ werden, damit er wasserdurchlässig wird. Planen sie also eine mehrjährige Wiese, sollten Sie als erstes das Düngen einstellen.Einjährige Mischungen gedeihen dagegen auch auf nährstoffreichem Boden. Auch diese Wiesen blühen länger als ein Jahr, allerdings nimmt die Pflanzenvielfalt von Jahr zu Jahr ab.
Schritt 1: Rasen abtragen
Tragen Sie auf der Fläche, auf der die Wiese entstehen soll, den Rasen samt Wurzeln, Moos und Unkraut ab. Bei kleineren Flächen können Sie mit einem Spaten vorgehen, für große Flächen mieten Sie sich am besten im Baumarkt oder Gartencenter eine Rasenschälmaschine. Ist der Boden stark von hartnäckigen Wurzelunkräuter durchzogen, stechen Sie diese heraus.Schritt 2: Boden präparieren (falls nötig)
Möchten Sie eine mehrjährige Blumenwiese anpflanzen, folgt jetzt das Abmagern des Bodens, sofern dieser nährstoffreich ist. Mischen Sie dazu Sand, Kalksplit oder Kies im Verhältnis 1 zu 1 mit den obersten 15 – 20 Zentimeter Boden. Bei kleinen Flächen geht das mit Spaten und Eimer oder einer Schubkarre. Für eine größere Fläche ist eine Gartenfräse empfehlenswert. (Ebenfalls leihweise aus dem Baumarkt.) Sowohl bei einjähriger als auch bei mehrjähriger Saat zum Schluss den Boden auflockern. Mit einem Rechen den Boden ebnen und ca. eine Woche ruhen lassen.Schritt 3: Das richtige Saatgut wählen
Insekten werden nur von Pflanzen angelockt, die sie kennen. Achten Sie daher beim Saatgut neben guter Qualität auch auf eine Mischung aus heimischen Wiesenkräutern. Für eine mehrjährige Blumenwiese sollte das Saatgut auch zwischen 10 bis 20 Prozent Gräser enthalten. Das Gras wirkt wie ein Puffer zwischen miteinander konkurrierenden Pflanzen und sorgt dafür, dass sich auch „schwächere“ Arten durchsetzen können. Für kleine Blühflächen ist auch eine einjährige Mischung aus heimischen Wildblumen geeignet.Mit
Schritt 4: Aussäen
Die Samen brauchen einen ebenen und feinkrümeligen Boden. Lockern Sie daher den Boden vor dem Aussäen noch einmal auf, entfernen Sie Steinchen und Unkrautreste und gehen Sie noch einmal locker mit dem Rechen durch die Erde. Verteilen Sie nun das Saatgut mit der Hand oder mit einem Saatgutmischer auf der Fläche. Auch wenn Ihnen die Menge sehr gering erscheint: Halten Sie sich an die Angaben des Herstellers. Man braucht nur wenig Samen für eine artenreiche Wiese. Die beste Zeit für die Aussaat ist das Frühjahr oder der Herbst.Tipp: Mischen Sie das Saatgut mit Sand oder Sägemehl, um es leichter zu verteilen! Da es sich bei den Samen um Lichtkeimer handelt, dürfen sie nur wenige Millimeter eingerecht werden. Drücken Sie die Samen anschließend mit einem Brett an den Boden, damit sie verwurzeln können. Auf einer großen Fläche benutzt man dazu am besten eine Gartenwalze. Anschließend die Samen gut angießen und den Boden in den nächsten Wochen immer leicht feuchthalten, bis die Pflanzen verwurzelt sind.
Schritt 5: Richtig mähen
Wenn Ihre Wiese erst einmal blüht, brauchen Sie nicht mehr viel zu tun. Es genügt, wenn sie ein bis zweimal im Jahr gemäht wird. Die beste Zeit dafür ist der Spätsommer, bzw. Frühsommer und Herbst. Wenn möglich, verwenden Sie eine Sense oder – für große Wiesen – einen Balkenmäher. Das ist besser für die Insekten. Kürzen Sie die Wiese auf 10 bis 15 Zentimeter und mähen Sie zunächst nur eine Hälfte der Fläche. Die andere Hälfte kürzen Sie ca. zwei Wochen später. So werden Insekten nicht vertrieben, sondern haben die Möglichkeit, auf die andere Hälfte der Wiese „umzuziehen“. Entsorgen Sie das abgemähte Gras spätestens nach einer Woche auf dem Kompost, damit die Mahd die Wiese nicht düngt.Schritt 6: Haben Sie Geduld mit Ihrer Wiese!
Während eine einjährige Saatmischung (bei einer Aussaat im Frühjahr) schon im gleichen Jahr in den schönsten Farben erblüht, braucht die mehrjährige Mischung etwas länger, bis sie in voller Blüte steht. Echte Blumenwiesen, wegen des mageren Bodens, den sie brauchen auch Magerwiesen genannt, werden in der Natur immer seltener. Bis eine solche Wiese in voller Schönheit erblüht, kann es ein bis zwei Jahre dauern. Dafür werden Sie von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr immer wieder neue Arten entdecken und sich über ein emsiges Summen und Brummen in Ihrem Garten freuen können.Balkonpflanzen für Bienen und Co.
Auch auf Ihrem Balkon können Sie mit den richtigen Pflanzen Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlocken. Pflanzen Sie dazu in Ihre Kübel und Kästen zum Beispiel: Heliotrop, Lavendel, Männertreu, Wandelröschen, Färberkamille, Ringelblume, Steppensalbei, Katzenminze, Sonnenhut.Resümee / Andrea Schaffeld (Fachredakteurin)
Eine insektenfreundliche Blumenwiese ist ein fantastisches Projekt für jeden Gartenliebhaber. Sie sieht nicht nur schön aus, sondern unterstützt auch die heimische Insektenwelt, indem sie Bienen, Schmetterlingen und anderen Bestäubern Nahrung und Lebensraum bietet. Wichtig ist es, auf heimische Wildblumenarten zu setzen und den Boden entsprechend vorzubereiten. Einmal etabliert, benötigt die Wiese nur minimale Pflege, meist nur ein bis zwei Mähvorgänge pro Jahr. Mit etwas Geduld verwandelt sich der Garten in eine lebendige, summende Oase. Und auch Balkonbesitzer können durch die Wahl bienenfreundlicher Pflanzen in Kübeln ihren Beitrag leisten.