„Wer sich nur alle vier bis fünf Jahre um die Pflege der Oberflächen kümmert, muss damit rechnen, dass er das Holz renovieren muss“ sagt Michael Meißner, technischer Berater beim Naturfarbenhersteller Kreidezeit. Das heißt: Oberflächen abschleifen und kompletter Neuanstrich – mit Grundierung, Erst- und Zweitanstrich.
Zeit- und kostensparender ist es, sich einmal im Jahr der Holzpflege zu widmen. Das heißt: Bei – mit Standölfarben gestrichenen – Oberflächen matte Stellen mit farblosem Pflegeöl behandeln. So ist das Holz für Monate geschützt. Der Herbst ist dafür eine gute Jahreszeit. Beim Auftragen des Pflegeöles sollte die Temperatur mindestens zehn Grad plus betragen, da es bei niedrigeren Außentemperaturen zu langsam trocknet.
Bei der Instandhaltung haben Standölfarben Vorteile gegenüber Kunstharzanstrichen, die bei Beschädigungen komplett abgeschliffen und neu aufgebaut werden müssen. Harzfreie Standölfarben bedürfen dagegen nur etwas Pflege. Sie bestehen überwiegend aus Leinöl und bilden eine stark deckende, wetterfeste Schutzschicht.
Die Leinöl-Moleküle dringen tief ins Holz ein und füllen sämtliche Poren. So kann Regen dem Holz nichts anhaben, selbst wenn ein Kratzer im Anstrich ist. Die Ölfarben blättern nicht. Sie wittern gleichmäßig ab, ohne Spannung aufzubauen und zu reißen.
Standölfarben eignen sich u.a. für Holzverkleidungen, Fachwerk, Gartenhäuser, Pergolen, Balkonbrüstungen, Zäune und Spielgeräte. Ihre Inhaltsstoffe sind völlig unbedenklich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anstrichen verzichten sie auf Biozide gegen die „Bläue“ oder Fraßschädlinge. Die Bläue, ein unansehnlicher Pilz, verfärbt das Holz, aber schädigt es nicht. Sie spielt bei deckenden Farben keine Rolle.
Kreidezeit Standölfarben sind gebrauchsfertig und werden nach einer leinölbasierten Grundierung mit Pinsel oder Rolle aufgetragen. Es gibt sie in 15 Standardfarben und auf Wunsch auch in untereinander mischbaren Farbtönen nach gängigen Lackfarbkarten wie RAL NCS. Sie eignen sich für alle einheimischen Hölzer.