Das Licht der Zukunft

„OLED ist die Zukunft,“ so Carlotta de Bevilacqua, Vizepräsidentin von Artemide. Und das Mailänder Leuchten-Unternehmen stellt sich dieser Zukunft: zum Beispiel mit der von de Bevilacqua und Laura Pessoni entworfenen Harry H., in der sowohl die LED- als auch die OLED-Technologie genutzt wird.
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Das Licht der Zukunft
Foto: Artemide
Eine OLED (organic light emitting diode, zu Deutsch: organische lichtemittierende Diode) besteht aus zwei ultradünnen Kontaktschichten organisch halbleitender Materialien. Sie kann auf einem flexiblen Träger angebracht werden und eignet sich daher besonders zur Verarbeitung bei anspruchsvollem Design. OLEDs sind diffuse Flächenstrahler. Durch ihre große Leuchtfläche verteilt sich das Licht homogen im Raum ohne zu blenden im Gegensatz zu den LEDs (lichtemittierende Diode), die Punktstrahler sind. OLEDs erzeugen somit ein natürliches Licht. An diese Natürlichkeit schließt sich ihre Umweltfreundlichkeit an, gepaart mit einem extrem niedrigen Energieverbrauch.

Auf der Euroluce 2017 in Mailand stellte Artemide seine innovative Kraft erneut unter Beweis, indem es mit der Harry H. zeigte, dass die beiden modernen Technologien OLED und LED sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern in einem Hybridsystem optimal miteinander harmonieren können.

Im Mailänder Artemide Forschungs- und Entwicklungszentrum beschäftigen sich rund 60 Mitarbeiter neben der optoelektronischen Forschung im Allgemeinen sowie der Qualitätssicherung insbesondere auch mit der Weiterentwicklung der OLED Technologie. Die in der Harry H. eingesetzte OLED Lichtquelle ist gemeinsam mit dem Elektronik-Hersteller LG entstanden.
 
Das Licht der Zukunft
Foto: Artemide
Die für den Innenraum konzipierte Harry H. ist benannt nach der Figur aus Hermann Hesses „Steppenwolf“. Harry Haller ist der Name des ambivalenten Protagonisten dieses Romans. Tagsüber hat er das Bedürfnis nach bürgerlicher Kultur, nachts ist er der Wolf, der sich nach Einsamkeit sehnt und der Gesellschaft kritisch gegenübersteht. Dieser Persönlichkeitswechsel bringt aber nie seine schlechte Seite hervor wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Harry Haller ist immer gut. Und so vereint auch die Harry H. zwei Persönlichkeiten: die moderne Technologie, repräsentiert durch OLED und LED, und die traditionelle der Glasbläserei, die durch den Glasdiffusor vertreten wird. „Das ist das ambivalente Element“, so de Bevilacqua, „damit wollte ich zeigen, dass altes Wissen konserviert werden muss. Genauso wie wir die Bücher der Vergangenheit lesen, während wir die Bücher der Zukunft schreiben, müssen auch Kultur und Wissen weitergetragen werden.“

Zweipolig erscheint auch der Aufbau der Harry H., wenn man sie durch den sie umgebenden Glasdiffusor betrachtet. Im oberen Teil befinden sich die von einem sich konisch öffnenden Aluminiummantel umgebenden LEDs von 3000 lm und 90 CRI. Der untere Teil besteht aus vier OLED-Paneelen mit einer Leuchtkraft von 1480 lm und 90 CRI, die sich um bis zu 35 Grad nach außen verstellen lassen. Die beiden Hälften können unabhängig voneinander eingeschaltet und gedimmt werden.

Bleiben die OLEDs ausgeschaltet, wirken sie als Reflektoren des von den LEDs ausgestrahlten Lichtes, das nicht direkt gestreut wird. Leuchten nur die geschlossenen OLED-Paneele, zitiert die Harry H. in ihrer Form eine äußerst traditionelle Leuchte: die Laterne.

Es ist dieses Zusammenspiel von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von Glasbläserei, LED und OLED, das die Harry H. zu einem wahren Ausdruck visionärer Technologie macht.
 
Material: Aluminium, Kunststo , geblasenes Glas
Maße: Glasdurchmesser 470 mm, Höhe Glas 490 mm
Bestückung: 25W LED, 24W OLED
Farben: poliertes Aluminium, Kristallglas
Schutzart: IP20

Quelle25.03.2018
Artemide GmbH

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