Der Nussbaum aus Horb am Neckar

Dieser Nussbaum stand in Horb am Neckar, etwa 50 km von Stuttgart entfernt. Im Jahr 2017 wurde er von einer Baumfällfirma mit einem Fällkran gefällt. Kurz darauf erhielt ich einen Anruf der Besitzerin, die mir den Stamm gegen Entsorgung anbot, da sie es zu schade fand, ihn im Ofen enden zu sehen.
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Der Nussbaum aus Horb am Neckar. Foto: Herrmann Massivholz
Der Nussbaum aus Horb am Neckar. Foto: Herrmann Massivholz

Der Weg zum Stuttgarter Lager

So wurde Hermann Massivholz stolzer Besitzer eines großen Nussbaumstammes. In drei Tagen harter Arbeit haben wir den Stamm vor Ort aufgesägt, verladen und in unser Lager in Stuttgart gebracht. Das Gelände lag abschüssig an einem Waldweg, was die Arbeit zusätzlich erschwerte. Erst am Sägetag stellte sich heraus, dass es sich um einen gestockten Nussbaum handelte, was bedeutet, dass das Holz durch beginnenden Pilzbefall viele schwarze und dunkelbraune Linien aufwies. Trotzdem war das Holz noch fest – ein Traum für jeden Holzhandwerker.

Lagerung und erste Kunden

Im Lager wurden die größeren Bohlen, etwa 250 x 70 cm groß, hängend gelagert, sodass man sie herausziehen und aus allen Perspektiven betrachten konnte. Ein junges Paar aus Stuttgart suchte nach einem neuen Esstisch und war auf der Suche nach etwas Besonderem. Sie verliebten sich in zwei der Nussbaumstücke. 
Der Nussbaum aus Horb am Neckar. Foto: Herrmann Massivholz
Der Nussbaum aus Horb am Neckar. Foto: Herrmann Massivholz

Die Herausforderung der Verarbeitung

Die Herstellung des Tisches war abenteuerlich und neu, da die beiden Stücke teilweise stark verdreht waren – sogenannte Propellerbretter. Wir mussten uns etwas einfallen lassen, um daraus eine plane Tischplatte zu fertigen. Zum Glück wollten die Kunden zwei einzelne Stücke mit einer Sichtfuge auf ein Stahluntergestell schrauben.

Nach einigem Überlegen und Hin und Her haben wir die Stücke partiell plan gefräst und mit Handhobeln und Schleifmaschinen an den Verbindungsstellen angeglichen. Eine Ecke wurde so dünn, dass wir sie mit transparentem Epoxidharz auffüllen mussten, um sie wieder zu verstärken. Das Harz ließen wir in die Fläche verlaufen und schliffen es danach plan.

Das Ergebnis

Wir wussten nicht, ob unser Ansatz funktionieren würde oder ob damit alles ruiniert war. Doch der Anblick war spektakulär und die Kunden waren begeistert. Wir waren stolz, diese Herausforderung angenommen und gemeistert zu haben.
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