Dazu wird der Mörtel mit natürlichen Zuschlagstoffen angereichert, die dem Putz eine feine Struktur verleihen und dezente Glanzpunkte setzen. Zum Beispiel trockene Pflanzenfasern von Gerstenstroh-Häcksel oder Vermiculite, einem unter Hitze aufgeblähten Glimmer. Dazu ist nach dem Auftragen und dem ersten Anziehen des Putzes ein zusätzlicher Arbeitsgang mit Schwamm oder Schwammbrett bzw. Kelle erforderlich.
Auch ohne Zuschlagstoffe kommen die optischen Eigenschaften von Kalkputz mit feiner Körnung zum Tragen: Das Weiß ist intensiver, die Oberfläche spielt noch lebhafter mit dem Licht im Raum. Natürliche Pigmente ermöglichen eine breite Palette an Farbtönen.
Für „Kalkglätte“ verwendet Hersteller Kreidezeit anstelle des sonst üblichen Quarzsandes Marmor in einer Körnung von maximal 0,5 Millimetern. Weitere Bestandteile sind Marmormehl, Marmorkalkhydrat, Cellulose und Pflanzenstärke. Vorteil bei der Verarbeitung: Nach dem Anrühren trocknet die Masse nicht so schnell aus. In einem gut verschlossenen Eimer lässt sie sich noch nach Wochen verwenden.
Durch die feine Körnung kann auch Kalkseife zum Schutz der Wandoberfläche eingesetzt werden. Der Putz wird dazu nach dem letzten Auftrag zeitnah mit einer Lösung aus echter Pflanzenseife gestrichen. Die Wände sind dann wasser- und schmutzabweisend, bleiben aber diffusionsoffen. Die geseiften Wände lassen sich einfach mit einem feuchten Tuch reinigen.
Ansonsten gilt für „Kalkglätte“, was auch andere Kalkputze auszeichnet: Sie reguliert die Raumfeuchtigkeit, ist alkalisch und damit nicht anfällig für Schimmel und gibt keine schädliche Stoffe an die Raumluft ab.