Um Energiekosten zu sparen, wird vielerorts weniger oder kaum geheizt. Doch Vorsicht: Je kälter die Raumluft, desto weniger Luftfeuchtigkeit kann sie speichern und desto schneller kondensiert sie, warnt Thomas Bühler vom Schweizer Naturbaustoff-Hersteller Haga.
Die Luftfeuchte im Raum schlägt sich an kalten Oberflächen nieder. Das kann – wie beim Spiegel im Bad – auch an kalten Wänden im Wohnzimmer passieren. Es geht dabei um erhebliche Mengen Wasser: Bei 22° Celsius Raumtemperatur kann ein Kubikmeter Luft circa 20 Milliliter Wasser speichern. In einem 20 Quadratmeter großen und 2,5 Meter hohen Raum ergibt das bei einer Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent etwa 1,5 Liter Wasser.
Bei niedrigeren Raumtemperaturen schlägt sich die Luftfeuchte schneller nieder. Doch dieses Risiko lässt sich minimieren. Regelmäßiges Stoßlüften hilft, die relative Feuchte der Raumluft konstant bei den empfohlenen 40 bis 60 Prozent zu halten. Eine entscheidende Rolle spielen auch die Baustoffe: Ein diffusionsoffener Wandputz kann Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Hochwertiger Naturkalk verfügt über enorme Speicherkapazitäten. Er kann auf einer Wandfläche von 100 Quadratmetern bis zu 60 Liter Wasser binden. Er verfügt zudem über einen hohen pH-Wert. Das entzieht Schimmelpilzen, die ein eher saures Milieu bevorzugen, die Existenzgrundlage.
Mit hochwertigem Naturkalk – ob als Putz oder als Anstrich – lässt sich das Schimmelrisiko bei niedrigeren Raumtemperaturen minimieren. Sinnvoll ist das v. a. in nicht geheizten Schlafzimmern, an deren kalten Wänden Feuchtigkeit besonders schnell kondensiert. Auch für Küchen und Bäder, deren Wandflächen zum großen Teil gefliest und damit nicht diffusionsoffen sind, empfehlen sich für den verbleibenden Teil der Wand diffusionsoffene Kalkputze.