
Die Kollektion ermöglicht es, im öffentlichen oder privaten Raum fast monochrome Flächen zu schaffen. Die feine, dynamische Linienstruktur, die an kostbares Leinen erinnert, und das Zusammenspiel von Matt- und Glanzeffekten sorgen für visuelle Prägnanz und Eigenständigkeit.

Ausgesuchte Farben lassen an die Tapetenentwürfe des frühen 20. Jahrhunderts denken und harmonieren besonders gut mit den Ideen der klassischen Moderne von Reduktion, Einfachheit und Klarheit. Darunter findet sich auch eine Vielzahl von Weißtönen sowie von warmen und kalten Grautönen, die für eine dezente Farbakzentuierung im Raum sorgen und doch mit ihrer Tiefe mehr sind als nur farbige Wände.

Darüber hinaus sorgt Bombay mit weiteren Farben und zusätzlichen Printmotiven für Möglichkeiten der Akzentuierung und verweist auf die Designgeschichte: Farbvarianten in Kupfer, Gold und Messing nehmen Bezug zu zeitgenössischen Designentwicklungen und der wiederentdeckten Begeisterung für Buntmetalle.

Blockstreifen in kontrastierenden Farbtönen oder in Ton-in-Ton-Farben betonen die Vertikale und erinnern an die Zeltzimmer des Klassizismus. Abstrahierte Bambusblatt-Prints ermöglichen lebendige Solitärwände und bilden prägnante Kontraste im Kontext reduzierter Interieurs. Die Verbindung von Metallfarben und Bambus-Print sorgt selbst in einem modernistischen Interieur für eine luxuriöse Note und zitiert so die Ästhetik der 1970er-Jahre.

Die 1845 gegründete Marburger Tapetenfabrik zählt zu den traditionsreichsten und bedeutendsten Tapetenherstellern Europas. Das in der fünften Generation geführte Unternehmen ist bekannt für zahlreiche technische Innovationen, aber auch für eine faszinierende Geschichte in der Zusammenarbeit mit Künstlern/innen und Designer(innen) von der Moderne bis in die Gegenwart. Alle Tapeten werden im hessischen Kirchhain in der Nähe von Marburg produziert und zum Teil aufwendig mit Crush-Technologien, Granulaten, Strasselementen, handgedruckten Motiven, Spezialpigmenten oder LED-Applikationen veredelt. Bereits in den 1920er-Jahren entwarfen Vertreter der Moderne wie der Gra ker Hans Leistikow für das Unternehmen. In der jüngeren Firmengeschichte entwickelten Designer(innen) wie Luigi Colani, Ulf Moritz, Karim Rashid oder Zaha Hadid Kollektionen für die Marburger Tapetenfabrik, die immer zum Ausdruck gestalterischer Entwicklungen ihrer Zeit wurden.