
Der Traum vom Eigenheim kostet, soviel ist klar. Was Hersteller und Innenausstatter allerdings bei ihren Angeboten selten erwähnen, ist die Art und Weise, wie ihre Isolierungen, Möbel, Wandfarben und Bodenbeläge auf das spätere Raumklima Einfluss nehmen können.
Allen Trends zum Trotz bleibt einer der wichtigsten und traditionellsten Stoffe von all diesen Sorgen unberührt. Holz ist und bleibt natürlicher Baustoff Nummer 1, der dank hygroskopischen Eigenschaften nicht nur optisch Akzente setzt, sondern auch einen riesigen Beitrag zum Raumklima leistet. Glücklicherweise ist man im mitteleuropäischen Raum nicht nur mit viel Know-how gesegnet, sondern auch mit einigen der besten Wuchsgebiete der Welt. In den Wäldern Deutschlands, Österreichs, Ungarns und Tschechiens wird das Holz für Parkettböden geschlagen und wenige Kilometer entfernt zu anspruchsvollen Böden und Möbel aus Massivholz weiterverarbeitet. Was aber macht nun Massivholz zu dem angeblich so positiven Klimaregulator?
Luftfilter und Luftfeuchte
Holz ist ein lebendiger Werkstoff, der mit offenporiger Struktur – sowohl bei Möbeln als auch Bodendielen aus Massivholz – sehr wohl über lange Zeit eine Menge Schadstoffe aus der Umluft aufnehmen kann, ohne diese später wieder abzugeben.
Darüber hinaus bieten Parkettböden und Möbel, die mit natürlichen Ölen versiegelt werden, auch noch Vorteile für Allergiker; Oberflächen sind so antistatisch, weniger Staub bleibt haften und die Reinigung fällt so ebenfalls leichter.
Bodenbelag als Chemikaliendepot
Ganz im Kontrast dazu stehen Möbel aus Pressholz und Laminate. Gerade letztere sind es, die aus vielen Schichten verleimten Holzes und Papier bestehen, und so zumindest kurzfristig mit einem Kostenvorteil aufwarten können. Woran aber nur wenige denken, ist die Tatsache, dass Laminate über Jahre hinweg einen Großteil der Chemikalien, die nach der Herstellung im Belag zurückbleiben, auch wieder ausdampfen. Wer also zum Beispiel im Obergeschoß große Fenster installiert und Laminat verlegt, der muss nicht nur mit Verfärbungen rechnen, sondern auch damit, mehr oder weniger viele Chemikalien einzuatmen. Hier gilt, ähnlich wie bei Isolationsmaterialien, vor allem eines: Vergleichen, Fachlektüre konsumieren und Händler besuchen – denn wer einmal barfuß über massive Holzdielen gelaufen ist, der greift kaum mehr zum Imitat.