Holz-Massivhaus mit Steinwolle-Dämmung
Wie bei Beneke üblich wurden die Außen- und Innenwandmodule sowie der Dachstuhl des Holzhauses in der Werkstatt weitgehend vorgefertigt. Innerhalb von drei Arbeitstagen wurden sie dann vor Ort zusammengefügt und aufgestellt. Danach begann der Einbau der Steinwolledämmung zwischen den Sparren, auf den Sparren und auf der Außenwand. „Wir wissen aus Erfahrung um die Stärken dieses nachhaltigen Dämmstoffs: wärmedämmend, schalldämmend, im Sommer stark gegen Hitze, nichtbrennbar, recyclingfähig, langlebig und formstabil. Deshalb empfehlen wir für die Dämmung von Dächern und Holzhäusern bevorzugt Steinwolle.“Steinwolle drunter – Photovoltaik drauf
Beim Zweifamilienhaus in Sittensen baute Benekes Team 240 mm „Klemmrock“ zwischen den Dachsparren sowie 60 mm „Masterrock 036 kaschiert“ auf der Schalung ein. Direkt auf die Konterlatten über der Dämmung und Unterdeckbahn wurde eine Tragkonstruktion für Indach-Solarpaneele montiert. „Dort wo die Photovoltaikmodule montiert werden, kann man sich eine Dacheindeckung z.B. mit Ziegeln sparen“, unterstreicht Beneke. „Indachmodule sehen auch nach Meinung unserer Kunden wirklich gut aus und sind ökologisch wie ökonomisch eine feine Sache.“180 mm Dämmung zwischen Holz-Massivwand und -Bekleidung
Die Außenwand des Zweifamilienhauses aus 10 cm Massivholz wurde ebenfalls mit der „Masterrock 036 kaschiert“ gedämmt. Auch in einer Dicke von 180 mm – wie im Sittenser Objekt verbaut – könne man diese Dämmplatte bedenkenlos einlagig, also schnell montieren, denn sie sei extrem formstabil, lasse sich gut zuschneiden und sicher befestigen, berichtet Beneke von seinen Erfahrungen. Weniger formstabile Dämmplatten könne man nur in geringeren Dicken verarbeiten, müsse dann also zweilagig arbeiten, was den Aufwand erhöhe. Vor die Dämmung wurde eine Fassadenverkleidung aus schwedenrot lackiertem Holz gesetzt.Hinterlüftete Fassade für ein langes „Leben“
Verlegt wird die „Masterrock 036 kaschiert“ horizontal im Verband. Anschließend wird sie mit einer Konterlattung befestigt. Die Fassadenbekleidung wird auf die Konterlattung geschraubt. Ein EPDM-Fugendichtband auf der Konterlattung sorgt für deren Schutz vor Feuchte. Die so geschaffene Fassadenkonstruktion ist bauphysikalisch sicher, weil diffusionsoffen und hinterlüftet. Durch die Trennung von Dämmebene und Tragwerk ist die Holzkonstruktion dauerhaft vor Temperaturschwankungen geschützt. Das verlängert ihre Lebensdauer.Recycling für Steinwolle-Verschnitt
Reste aus dem Zuschnitt der Steinwolle sammelte das Team von Beneke in Big-Bags. Sie wurden über das „Rockcycle“-System in ein Werk der DEUTSCHEN ROCKWOOL zurückgefahren. „Ich finde Steinwolle auch deshalb überzeugend als Dämmstoff, weil Reste vollständig recycelt werden können und dann ohne Qualitätsverlust zu neuem, gutem Dämmstoff werden. Das gilt auch für alte Steinwolle, die wir bei Sanierungen von Industriedächern holen.“ Außerdem könnten sogar sehr ehrgeizige Ziele eines Bauherrn hinsichtlich der Energieeffizienz seines Hauses erreicht werden. „Eine mit Steinwolle gedämmte Außenwand in Holzbauweise kann bereits in einer Dicke von nur 230 oder 250 mm die Anforderungen an Passivhäuser erfüllen und ist nahezu wärmebrückenfrei.“Zukunftsfähig und energieeffizient
Da es sich bei dem in Sittensen realisierten Neubau um ein Zweifamilienhaus handelt, konnte der Bauherr von der staatlichen Förderung für KfW 45 Häuser gleich doppelt profitieren. 48.000 Euro Förderung für die Photovoltaik, die hoch wärmedämmende Gebäudehülle und die Luftwärmepumpe machten es möglich, zukunftsorientiert zu bauen. „Ich persönlich glaube, dass Mieter zukünftig viel stärker darauf achten werden, ob sie mit hohen Energiekosten rechnen müssen in einer Wohnung, die sie beziehen, und auch darauf, wie nachhaltig ein Neubau ist“, sagt Beneke. Insofern mache es für ihn auch bei der Beratung von Vermietern mehr als Sinn, über die Ökobilanz eines Holzhauses, den Wert einer hochwertigen Dämmung und die Nutzung regenerativer Energien zu sprechen.Dachdecker als Dämmprofis in der Schlüsselrolle
Beneke und sein Team aus Zimmerern und Dachdeckern befasst sich seit der Unternehmensgründung 2005 schwerpunktmäßig mit der Frage, wie Dach und Fassade so konstruiert und gedämmt werden können, dass weniger fossile Brennstoffe benötigt werden. „Allein durch das nachträgliche Ausblasen der bei uns im Norden häufig anzutreffenden zweischalig gemauerten Außenwände mit Dämmgranulat oder -flocken haben wir bereits mehr als 8.000 Hausbesitzern dabei geholfen, ihre Heizkosten zu senken.“ Schnell gemacht sei so eine nachträgliche Dämmung und fast schmutzfrei für die Hausbewohner.Gut für die Umwelt: ein neues Dach und Photovoltaik
Deutlich aufwendiger, aber aus Sicht von Beneke „alternativlos“ sei der Tausch alter Dächer gegen zeitgemäß gedämmte und mit Photovoltaik ausgerüstete neue. „Zu uns kommen – ohne dass wir hierzu Werbung gemacht hätten – scharenweise Hausbesitzer, die genau dieses Komplettpaket von uns wollen. Auch deshalb, weil sie wissen, dass der Handwerker aus ihrer Region parat steht, wenn es um Wartung oder Reparatur geht.“Ein gut gedämmtes Holzhaus vom Zimmerer aus der Nachbarschaft – Beneke ist überzeugt davon, dass zukünftig immer mehr Bauherren durch die Entscheidung für diese Bauweise ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck werden verkleinern wollen.