Abhilfe kann hier das richtige Baumaterial schaffen: Beton und schweres Mauerwerk kann Wärme speichern und so die Raumaufheizung im Sommer verzögern. Voraussetzung dafür ist eine gut gedämmte Hülle, die im Sommer und im Winter den Temperaturausgleich zwischen draußen und drinnen verringert. Für beides sind damit schwerere Dämmstoffe wie zum Beispiel Holzfasern oder Steinwolle von Vorteil. „All das kann aber nur seine volle Wirkung entfalten, wenn bei Fenstern und Verglasungen auf einen guten außenliegenden Sonnenschutz geachtet wird“, gibt Sven Haustein den wichtigsten Rat.
Zusätzlichen Schutz bietet ein heller Anstrich: Die Farbe reflektiert das Sonnenlicht, die Fassade nimmt so weniger Wärme auf. Einen ähnlichen Effekt haben Solarkollektoren oder Pflanzen an den Außenwänden oder auf dem Dach. Die Begrünung spendet Schatten, trägt durch Verdunstung zur Kühlung der Innenräume bei und erhöht die Luftfeuchtigkeit – das beeinflusst das Mikroklima rund ums Gebäude positiv.
Schutz vor Starkregen für trockene vier Wände Wer neu baut, bekommt von Fachplanern wie Geologen, Ingenieuren und Behörden zumeist wichtige Hinweise dafür, wie auf dem Bauplatz mit Bodenfeuchte, versickerndem Wasser oder gar Hochwasser umzugehen ist. „Grundsätzlich sollte man sich aber bei jedem Haus, selbst wenn es schon steht, Gedanken darüber machen, wie zum Beispiel Starkregen es nicht ins Haus schafft“, meint Sven Haustein.
Eine erhöhte Terrasse hilft, das Wasser um das Haus herumzuleiten. Aber auch ein Kellerlichtschacht sollte einen Ablauf haben und wenigstens ein paar Zentimeter zum Garten erhaben sein. Kellerfenster gibt es in hochwasserdicht, nach außen öffnend. Wer Rückstauklappen, Hebeanlagen oder Drainagerohre eingebaut hat, sollte die regelmäßigen Wartungsvorgaben ernst nehmen. Mit Befestigungssystemen und Wartung gegen Sturm und Orkan Antennen, Satellitenschüsseln oder Solaranlagen sind Sturm und Gewitter oftmals schutzlos ausgeliefert.
Deshalb sollten Hausbesitzer regelmäßig von Fachleuten Kontroll- und Wartungsarbeiten am Dach und an der Gebäudehülle durchführen lassen. Für das Dach gilt: Die Dachdeckung mit Sturmhaken und ausreichender Vernagelung absichern und den Dachstuhl durch zusätzliche Befestigungen vor dem Abheben bei starken Orkanböen schützen. Auch hier empfiehlt sich eine regelmäßige Prüfung, ob einzelne Dachziegel lose sind, oder ob die Begehungssysteme noch intakt sind. Bei dieser Gelegenheit kann parallel die Regenrinne überprüft und von altem Laub befreit werden, um die Fassade vor überlaufendem Wasser zu schützen.
„Am sichersten ist es jedoch, ein altes, marodes Dach zu sanieren oder zu erneuern und an die höheren Ansprüche der Sturmsicherheit anzugleichen“, legt der Architekt Hausbesitzern nahe. Auch der Baumbestand im Garten oder in der Nähe des eigenen Grundstücks sollte sturmsicher sein – eine regelmäßige Kontrolle stellt das sicher. Umsturzgefährdete Bäume in unmittelbarer Nähe sollten schnellstmöglich entfernt werden.
Resümee / Karsten Mueller (Chefredaktion)
Die zunehmenden Extremwetterereignisse bewegen Hausbesitzer dazu, ihr Eigenheim widerstandsfähiger zu gestalten. Effiziente Maßnahmen gegen Hitze, Starkregen und Stürme sind nicht nur präventiv, sondern auch langfristig kostensparend. Intelligenter Hitzeschutz, durchdachte Vorkehrungen gegen Nässe und konsequente Sturmsicherung sind unerlässlich, um Schäden zu vermeiden und den Wohnkomfort zu erhalten.