Solarstrom auf dem Vormarsch

Der Anteil von Solarstrom in Deutschland ist in den letzten Jahren enorm gestiegen, dank eines starken Zuwachses privater Photovoltaikanlagen. Doch mit dem Ausbau nehmen auch Herausforderungen zu.
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Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses mit Blumenbalkon, umgeben von Bäumen.
Eine neue Studie untersucht Schäden und Planungsfehler bei Photovoltaikanlagen und gibt Hinweise, wie man diese vermeiden kann. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund / Getty Images / Santiaga
Der Anteil von Strom aus Photovoltaikanlagen ist in Deutschland rasant gewachsen. Stammten laut Statistischem Bundesamt 2003 nur 0,1 Prozent des Strombedarfs aus Sonnenenergie, waren es 2023 bereit 12,4 Prozent. Daran beteiligt ist auch der Ausbau von PV-Anlagen auf privaten Immobilien, die bereits heute einen erheblichen Anteil an der gesamten in Deutschland erzeugten Solarstrommenge haben. Und das Potenzial ist laut einer Untersuchung von EUPD Research noch lange nicht ausgeschöpft: Sie schätzt, dass es rund 11,7 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser mit Photovoltaikeignung in der Bundesrepublik gibt.
Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Ziegeldach mit Sonneneinstrahlung im Hintergrund.
Laut einer aktuellen Studie entstehen viele Probleme an Photovoltaikanlagen durch Fehler bei der Planung und bei der Installation. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund / Getty Images / photoschmidt

Studie zeigt typische Schadensbilder von PV-Anlagen auf

Durch die Zunahme privater Solarstromanlagen nehmen jedoch auch Probleme zu, wie eine aktuelle Studie des Bauherren-Schutzbund e. V. und des Instituts für Bauforschung e. V. zeigt. Untersucht wurden Mängel und Schäden an Photovoltaikanlagen mit dem Ziel, Bauherren und Hausbesitzer für Schadensbilder zu sensibilisieren und sie darüber zu informieren, was sie präventiv für einen störungsfreien Betrieb unternehmen können und worauf sie achten müssen. So rät BSB-Sprecher Erik Stange Hauseigentümern davon ab, bei der Installation Eigenleistungen einzubringen oder nicht zugelassene Produkte einzusetzen. Die anfänglichen Einsparungen können hinterher teuer werden, wenn Nachbesserungen und Reparaturen fällig werden oder die Anlage nicht die erwarteten Erträge liefert. 
Nahaufnahme von Solarzellen auf einem Ziegeldach unter klarem Himmel.
Effiziente Solarenergie: Photovoltaikanlagen auf Eigenheimen senken Energiekosten und fördern erneuerbare Energien. Foto: pixabay / ulleo

Planung und Ausführung nur durch ausgewiesene Experten

BSB-Sprecher Stange betont: „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass viele Fehler von Beginn an vermeidbar sind.“ Er verweist darauf, dass ein Gutteil der Probleme bereits in der Planungsphase entsteht, zum Beispiel durch eine falsche Auslegung oder einen unsachgemäßen Einbau. Typisch sind etwa Verschattungen durch andere Gebäude oder hohe Bäume bei der tief stehenden Wintersonne, eine nicht fachgerechte Dachmontage, die zu Feuchteschäden führen kann, oder fehlerhafte Steckverbindungen, die schlimmstenfalls einen Brand auslösen können. Laut Stange sind Hausbesitzer gut beraten, wenn sie die Montage der PV-Anlage von einem unabhängigen Experten prüfen lassen. Denn „sachverständige Begleitung und regelmäßige Wartung sind Schlüsselpunkte für eine langfristig sichere und effiziente Nutzung“, so Stange.
Resümee von Karsten Mueller (Redaktion “bauen.com“)
Der Boom der Photovoltaik zeigt das wachsende Interesse an nachhaltiger Energiegewinnung, birgt aber auch Herausforderungen, die nicht unterschätzt werden sollten. Die Studie zu typischen Schadensbildern verdeutlicht, wie wichtig eine professionelle Planung und fachgerechte Montage sind. Probleme wie Verschattungen oder unsachgemäße Dachmontagen können nicht nur die Effizienz beeinträchtigen, sondern auch langfristige Schäden verursachen. Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung unabhängiger Experten, die Bauherren mit ihrem Fachwissen unterstützen und mögliche Fehler von Anfang an vermeiden helfen. Mit präventiven Maßnahmen und regelmäßiger Wartung können Hauseigentümer ihre PV-Anlagen nicht nur störungsfrei, sondern auch effizient betreiben – ein Gewinn für die Umwelt und den Geldbeutel.

Quelle14.01.2025
Bauherren-Schutzbund e.V. / djd

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