Wärmepumpe in unsaniertem Haus: Geringe Vorlauftemperaturen bevorzugt
Energetisch unsanierte Häuser mit älteren, kleinen Heizkörpern benötigen oft hohe Vorlauftemperaturen. Wärmepumpen arbeiten jedoch umso effizienter, je niedriger die Temperaturen zur Beschickung des Heizungssystems ausfallen können. Sehr gute Voraussetzungen bieten daher sanierte Häuser, idealerweise mit Flächenheizungen. Doch auch nicht modernisierte Gebäude können für die Wärmepumpe fit gemacht werden, etwa durch den Einbau großflächiger Heizkörper. Idealerweise sollte vorab ein Modernisierungscheck, beispielsweise durch einen unabhängigen Bauherrenberater durchgeführt werden.Geräusche bei Luft-Wärmepumpen: Abstände und Grenzwerte beachten
Wärmepumpen mit der Wärmequelle Luft werden für Privathäuser am häufigsten verkauft, denn sie sind vergleichsweise einfach einzubauen. Allerdings verursachen die Ventilatoren zur Luftansaugung unvermeidbar Geräusche. Deshalb müssen Mindestabstände zu den Nachbargrundstücken eingehalten werden, laut Musterbauordnung sind das mindestens drei Meter. Gerade bei kleineren Reihenhäusern ist das nicht immer ganz einfach. Zudem dürfen Geräuschwerte von 50 dB(A) tagsüber und 35 dB(A) nachts nicht überschritten werden. Die Werte dafür benennt der Schallleistungspegel, der im Technischen Datenblatt angegeben ist. Bei der Installation sollte zudem darauf geachtet werden, dass es nicht zu störenden Körperschallübertragungen ins Haus kommt und dass der Installateur entsprechende Maßnahmen zur Schallentkopplung vorsieht.Grundwasser und Erdwärme: Besonders effizient, aber aufwendig
Wärmepumpen mit der Wärmequelle Grundwasser oder Erde bieten sehr hohe Effizienz, der Einbau ist wegen Bohrungs- und Erdarbeiten aber mit größeren Aufwänden verbunden. Bei Erdkollektoren ist auf eine ausreichend tiefe Verlegung zu achten, zudem darf der Boden darüber nicht versiegelt und nicht beliebig bepflanzt werden. Bei Grundwasser-Wärmepumpen sind zudem behördliche Genehmigungen einzuholen.Resümee / Karsten Mueller (Chefredaktion)
Die Wärmepumpe bietet großes Potenzial für die Wärmewende, doch bleiben einige Herausforderungen bestehen, besonders bei älteren Gebäuden. Während die Technik als ausgereift gilt, hängt ihr Erfolg stark von einer sorgfältigen Planung und der richtigen Anpassung an die jeweiligen Gebäudeanforderungen ab. Besonders wichtig ist die Auswahl passender Vorlauftemperaturen und die Vermeidung von Geräuschbelästigungen durch korrekte Installation. Wer Effizienz maximieren will, sollte sich frühzeitig von Experten beraten lassen und eventuelle Modernisierungen in Betracht ziehen. Insgesamt zeigen die verschiedenen Wärmepumpensysteme, dass nachhaltiges Heizen in allen Gebäudetypen möglich ist, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.