Wärmepumpe in älteren Häusern

Die Wärmepumpe gilt als eine der Schlüsseltechnologien für die Umsetzung der Wärmewende im Gebäudebereich. Dennoch sind viele Hausbesitzer verunsichert, ob ihre ältere Immobilie mit dieser Technologie zu vernünftigen Kosten beheizt werden kann.
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Gemütlicher Hinterhof eines Altbaus.
Der Einbau von Wärmepumpen in Altbauten sind in vielen Fällen möglich. Foto: pixabay
Die Technik sei ausgereift, meint Erik Stange vom Verbraucherschutzverein Bauherren-Schutzbund e. V. Dennoch bestehen Mängelrisiken wegen hoher Anforderungen an die Planung, die Montage und den Betrieb. Grundvoraussetzung ist die richtige Auslegung der Heizleistung auf Basis einer Heizlastberechnung. Stange weist auf weitere wichtige Punkte hin, die zu beachten sind.

Wärmepumpe in unsaniertem Haus: Geringe Vorlauftemperaturen bevorzugt

Energetisch unsanierte Häuser mit älteren, kleinen Heizkörpern benötigen oft hohe Vorlauftemperaturen. Wärmepumpen arbeiten jedoch umso effizienter, je niedriger die Temperaturen zur Beschickung des Heizungssystems ausfallen können. Sehr gute Voraussetzungen bieten daher sanierte Häuser, idealerweise mit Flächenheizungen. Doch auch nicht modernisierte Gebäude können für die Wärmepumpe fit gemacht werden, etwa durch den Einbau großflächiger Heizkörper. Idealerweise sollte vorab ein Modernisierungscheck, beispielsweise durch einen unabhängigen Bauherrenberater durchgeführt werden. 
 
Wärmepumpe an der Außenwand eines älteren Gebäudes montiert.
Moderne Wärmepumpen eignen sich auch für die Modernisierung und energieeffiziente Beheizung älterer Wohnhäuser. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund e.V.

Geräusche bei Luft-Wärmepumpen: Abstände und Grenzwerte beachten

Wärmepumpen mit der Wärmequelle Luft werden für Privathäuser am häufigsten verkauft, denn sie sind vergleichsweise einfach einzubauen. Allerdings verursachen die Ventilatoren zur Luftansaugung unvermeidbar Geräusche. Deshalb müssen Mindestabstände zu den Nachbargrundstücken eingehalten werden, laut Musterbauordnung sind das mindestens drei Meter. Gerade bei kleineren Reihenhäusern ist das nicht immer ganz einfach. Zudem dürfen Geräuschwerte von 50 dB(A) tagsüber und 35 dB(A) nachts nicht überschritten werden. Die Werte dafür benennt der Schallleistungspegel, der im Technischen Datenblatt angegeben ist. Bei der Installation sollte zudem darauf geachtet werden, dass es nicht zu störenden Körperschallübertragungen ins Haus kommt und dass der Installateur entsprechende Maßnahmen zur Schallentkopplung vorsieht.
 
Ort mit sanierungsbedürftigen Altbauten: Auch hier lassen sich Wärmepumpen installieren.
Die Wärmepumpe kann auch für die Sanierung von Altbauten mit klassischen Heizkörpern eingesetzt werden. Wichtig sind eine aktuelle Heizlastberechnung und eine fachmännische Planung. Foto: djd / Bauherren-Schutzbund / Getty Images / Sophonibal

Grundwasser und Erdwärme: Besonders effizient, aber aufwendig

Wärmepumpen mit der Wärmequelle Grundwasser oder Erde bieten sehr hohe Effizienz, der Einbau ist wegen Bohrungs- und Erdarbeiten aber mit größeren Aufwänden verbunden. Bei Erdkollektoren ist auf eine ausreichend tiefe Verlegung zu achten, zudem darf der Boden darüber nicht versiegelt und nicht beliebig bepflanzt werden. Bei Grundwasser-Wärmepumpen sind zudem behördliche Genehmigungen einzuholen.
Resümee / Karsten Mueller (Chefredaktion)
Die Wärmepumpe bietet großes Potenzial für die Wärmewende, doch bleiben einige Herausforderungen bestehen, besonders bei älteren Gebäuden. Während die Technik als ausgereift gilt, hängt ihr Erfolg stark von einer sorgfältigen Planung und der richtigen Anpassung an die jeweiligen Gebäudeanforderungen ab. Besonders wichtig ist die Auswahl passender Vorlauftemperaturen und die Vermeidung von Geräuschbelästigungen durch korrekte Installation. Wer Effizienz maximieren will, sollte sich frühzeitig von Experten beraten lassen und eventuelle Modernisierungen in Betracht ziehen. Insgesamt zeigen die verschiedenen Wärmepumpensysteme, dass nachhaltiges Heizen in allen Gebäudetypen möglich ist, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Quelle24.09.2024
Bauherren-Schutzbund e.V. / djd

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