

Einfamilienhaus aus den 70er Jahren
Das Haus aus den 70er Jahren hat eine Wohn- und Arbeitsfläche von insgesamt 160 m² und wird von der 5-köpfigen Familie allein bewohnt. Es ist unterkellert, zweigeschossig mit ausgebautem Satteldach. Das Dach wurde in den 90er Jahren von innen gedämmt und die Fenster getauscht. Aus der gleichen Zeit stammte auch der Ölkessel mit einer Nennleistung von 28 kW. Alle Wohnräume des Hauses werden mit in Nischen eingebauten Heizkörpern beheizt – die Vorlauftemperatur der alten Ölheizung war auf 75 °C eingestellt, der Rücklauf auf 65 °C.
Raumweise Heizlastberechnung
Die ersten Hausaufgaben für den Heizungsbauer: Die raumweise Ermittlung der Heizlasten, die Berechnung des erforderlichen Volumenstroms für die vorhandenen Heizkörper bei einer Vorlauftemperatur von maximal 55 °C und die Ermittlung der optimalen Heizkurve. Aus der Summe der einzelnen Heizlasten ergibt sich die Größe des zentralen Wärmeerzeugers und auch die der Wärmeübertrager im Raum.Für das Haus von Jens Kastner ergab sich eine Heizlast von 8,9 kW. Diese fällt nur an wenigen Tagen des Jahres tatsächlich zu 100 % an, wenn das Thermometer minus 10 °C anzeigt. Damit reicht eine WOLF CHA 10 (also eine Heizleistung von 10 kW) aus, um das Haus mit Wärme und Warmwasser zu versorgen, da Minustemperaturen unter -10 °C im Landkreis Friesland im Durchschnitt nur wenige Tage pro Jahr auftreten.

Konservativer Aufbau der Heizung
Die neue Heizung ist konservativ aufgebaut, das heißt, dass als große Komponenten die Innen- und Außeneinheit der Wärmepumpe sowie ein 300 Liter Warmwasserspeicher eingebaut wurden. Die Wärmepumpe sorgt immer zuerst dafür, dass der neue 300 Liter Warmwasserspeicher 24 Stunden pro Tag mindestens auf 50 °C aufgeheizt ist. Fällt die Temperatur ab, heizt die Wärmepumpe den Speicher auf 55 °C auf. Erst wenn der Warmwasserspeicher durchgeladen ist, wird das Heizungswasser erwärmt.Wärmepumpe exakt ausgelegt
Die Wärmeversorgung der Heizkörper erfolgt witterungsgeführt und bedarfsgenau. Das Bedienmodul WOLF BM-2 mit Außentemperaturfühler regelt die Vorlauftemperatur des Heizkreises modulierend auf der Basis der Temperaturen der Außenluft sowie des Rücklaufs. Im Schnitt läuft die Wärmepumpe nur 1-3 Mal je Stunde an, obwohl auf einen Pufferspeicher zur hydraulischen Entkopplung verzichtet wurde. Die Kür der abgeschlossenen Installation, der hydraulische Abgleich, sorgt heute dafür, dass die Räume nochmals mit weniger Energieeinsatz genauso warm werden wie mit der viel zu groß dimensionierten Ölheizung.
Schall ist kaum wahrnehmbar
Die Außeneinheit wurde zwischen dem Wohnhaus und einer Garage platziert, um mögliche Einwände der Nachbarn wegen zu lauter Laufgeräusche von vornherein auszuschließen. Die WOLF CHA Monoblock unterbietet aber im Nachtbetrieb den Immissionsrichtwert der TA-Lärm in diesem Projekt um 6,5 dB(A) und gehört damit zu den leisesten Wärmpumpen auf dem Markt. Daher spielt die kaum wahrnehmbare Schallentwicklung auf dem Grundstück der Kastners bei den Nachbarn erst recht keine Rolle.Die Heiztechnik ist bereits PV-Strom-ready. Mit einer PV-Anlage könnten die Stromkosten auf rund 30 bis 40 Prozent gesenkt werden. Jens Kastner ist überzeugt, dass die Preisschere zwischen Strom und Öl bzw. Gas weiter aufgehen wird. Daher ist er mit seiner Entscheidung pro Nachhaltigkeit und Wärmepumpe mehr als zufrieden – und das ganz im Sinne der aktuellen Energiewende.