
Diese moderne stromerzeugende Heizung basiert auf einem einfachen aber höchst praktischen chemischen Prozess: Der Vereinigung von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser, bei welcher Wärme und Strom entstehen. Als erster deutscher Hersteller hat Viessmann ein Brennstoffzellenheizgerät in Serienreife herausgebracht, mit dem Besitzer von Einfamilienhäusern auf Basis dieses natürlichen Phänomens ihren Strom und die Heizwärme selbst vor Ort erzeugen können. Das Gerät namens Vitovalor enthält eine Brennstoffzelle, in welcher Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft zu normalem Wasser reagiert und dabei Elektrizität und Wärme erzeugt. Für den Betrieb braucht es nur einen Gasanschluss, denn aus Erdgas gewinnt das Gerät den Wasserstoff. Der Vorteil an diesem Aufbau ist, dass stets nur so viel Wasserstoff produziert wird, wie für die Reaktion zu warmem Wasser und Strom gebraucht wird, eine Lagerung des Elements ist nicht nötig.

Doch mit einer neuen Generation seines Systems hat der Hersteller es nun geschafft, auch diese Gaszusammensetzung für seine Energiezentralen nutzbar zu machen. Nun kann man im ganzen Land die klimafreundliche, Betriebskosten sparende Versorgungslösung nutzen. Rücklauftemperaturen von bis zu 50°C machen die Anlagen geeignet für Neubau und sanierte Bestandsgebäude. Kombiniert man sie mit einem Stromspeicher, erhöht sich die Effizienz weiter: Etwa 80 Prozent des häuslichen Strombedarfs lassen sich dann mit dieser Heizung decken, ohne den Speicher sind es immerhin gut 50 Prozent.
Auch der Anschaffungspreis, vor nicht allzu langer Zeit noch die Einstiegshürde für viele, ist auf ein erschwinglicheres Niveau gesunken. Der Hersteller hat den Preis angepasst, zusätzlich bietet die BAFA 3.515 Euro Fördermittel. Die Brennstoffzellenheizung liegt vom Erstinvest nun im Bereich hochwertiger Öl- oder Gasheizanlagen in Kombination mit Solarthermie bzw. Wärmepumpen. Allerdings sind die Energiekosten der Brennstoffzelle viel geringer, verglichen mit einer normalen Brennwertheizung reduzieren sie sich um die Hälfte.