Viele Stadtbewohner träumen von einem Wochenendhaus. Ein Ehepaar aus München hat sich letzten Sommer diesen Traum erfüllt. In Gilgenberg am Weilhart, nur wenige Kilometer hinter der österreichischen Grenze, steht ihr neues 60 Quadratmeter großes Wochenend- und Feriendomizil. Hier kann das Paar wandern, den Großstadtstress hinter sich lassen und Bekannte aus dem örtlichen Schützenverein treffen.
Weil die naturverbundenen Bauherren die Atmosphäre von Almhütten ganz besonders schätzen, beschlossen sie, ihr kleines Häuschen ganz aus Holz zu bauen. Darüber hinaus erklärt die Bauherrin: „Mit einem Holzhaus unterstützen wir eine nachhaltige Bauweise und liegen damit sogar noch im Trend.“ Für Gemütlichkeit im Wohn- und Schlafzimmer sorgen die sichtbaren Brettsperrholzelemente aus Fichte und Tanne. Mit seiner Lärchenfassade wirkt das Ferienhaus auch schon von außen einladend; harmonisch fügt es sich in die ländliche Umgebung ein.
Module vorfertigen: Heimspiel für Zimmerer
Die mit dem Bau beauftrage Zimmerei Edhofer mit Sitz im bayerischen Marktl empfahl, das Haus in Modulbauweise aus Brettsperrholz zu errichten. Sie teilte das Gebäude in zwei Wohnmodule mit jeweils rund 10 x 3,5 Metern Länge und mehrere Dachelemente auf. Vorteil dieser Bauweise: Je nach Bedarf werden bestimmte Arbeitsschritte in der eigenen Montagehalle durchgeführt, sodass sich die Bauzeit vor Ort verkürzt.Im Falle des kleinen Ferienhauses bedeutete dies, dass es schon in Deutschland unter anderem seine Dämmung und Fassade erhielt. Doch die Zimmerei Edhofer war nicht nur mit der Planung und der Montage des Rohbaus beauftragt, sondern koordinierte auch die nachfolgenden Gewerke – für sie ein weiteres Argument, die Module weitestgehend vorzufertigen. Dies erleichterte die Abstimmungswege aller Projektbeteiligten.
Eine Besonderheit war, dass die Zimmerer die in Österreich höheren energetischen Anforderungen bei der Planung des Gebäudes zu berücksichtigen hatten. Folglich erhielt die Decke eine acht Zentimeter dickere Dämmung mit insgesamt 28 cm Querschnitt. Damit hat das Gebäude nun eine minimale Heizlast von 2 kW, was der Leistung eines Wasserkochers entspricht. Durch die Dämmung hindurch fixierten die Zimmerer an den Massivholzwänden die Unterkonstruktion für die horizontale Fassadenschalung aus Lärchenholz. Hierbei verarbeiteten sie Teilgewindeschrauben von HECO. Mit der Bemessungssoftware HCS des Schraubenherstellers konnten die Zimmerer die Holzbaubemessung auch nach österreichischer Norm problemlos durchführen.
Wahl der Schrauben: Sicher ist sicher
Zur Befestigung der einzelnen Elemente wie Wände und Decken verwendeten die Verarbeiter die HECO-TOPIX Tellerkopf XL-Schraube. Ihr besonderes Merkmal ist ihr großer Tellerkopf. Er misst einen Durchmesser von 22,5 mm und eignet sich dadurch insbesondere zur Ableitung hoher Lasten. „Die Module müssen beim Anheben auf den Lkw und beim Transport einiges aushalten“, so Holzbauingenieur Andreas Edhofer. „Deshalb müssen die Verbindungen zwischen den Boden-, Wand- und Deckenelementen unbedingt sicher sein. Gerade bei Eckverbindungen spielt die XL-Tellerkopfschraube ihre Vorteile aus, weil sie für einen größeren Anpressdruck sorgt.“Wie alle TOPIX-Schrauben lässt sich auch die HECO-TOPIX Tellerkopf XL-Schraube schnell und zuverlässig mit geringen Einschraubdrehmomenten verarbeiten, ohne dass die Bauteile vorgebohrt werden müssen. Wo Horizontalkräfte wirken und Schubkräfte abgeleitet werden müssen – etwa bei der Befestigung der Innenwände – drehten die Zimmerer HECO-TOPIX-CC-Schrauben im 45 Grad Winkel ein. Hierbei wird die abzutragende Last über das Vollgewinde der Schraube abgeleitet.
Nach zwei Tagen war der Rohbau verschraubt, dann ging es in der Montagehalle an den Innenausbau. „Wir nutzten die Vorteile der Vorfertigung so gut wie möglich aus und ließen die Module hier schon mit Sanitär- und Elektroinstallationen, Badezimmerfliesen sowie Fenstern und Türen ausstatten,“ so Andreas Edhofer, der zusammen mit seinem Bruder Markus erstmalig die Rolle als Generalunternehmer für ein Modulbauhaus innehatte.
Der reibungslosen Montage in der Halle schlossen sich das Verladen der Module auf den Lkw und ihr Transport nach Österreich an. Beim Aufbau vor Ort zeigte sich: Die Gebäudeteile hatten den Umzug gut überstanden. Auch als sie in der Luft hingen, hielten die Verbindungen. So mussten die einzelnen Module nun lediglich noch miteinander verbunden werden. Endspurt für die Zimmerei und die Bauherren: Schon drei Wochen später konnten die Münchner ihr Erholungsdomizil beziehen.