Baugutachter - Ein Beruf mit Zukunft

Wer beruflich oder auch privat mit der Bau- und Immobilienbranche zu tun hat, ist vermutlich auch schon einmal mit dem Beruf des Baugutachters in Berührung gekommen.
get social
Ein Beruf mit Zukunft – Der Baugutachter. Foto: pixabay.com
Ein Beruf mit Zukunft – Der Baugutachter. Foto: pixabay.com

Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesem Berufsbild? 

Der Tätigkeitsbereich eines Baugutachters oder auch eines Bausachverständigen ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Der Gutachter benötigt eine fundierte Ausbildung und ständige Weiterbildung, die er unterschiedlichen Wegen erreichen kann. Je nach persönlichem Interesse und Fertigkeiten, ist auch die Spezialisierung auf bestimmte Bereiche möglich.

Berufsbild Baugutachter

Die Leistungen eines Baugutachters werden sowohl von Unternehmen, als auch von Privatpersonen in Anspruch genommen. 

Wer den Kauf oder Verkauf eines Hauses oder einer Wohnung plant, bemüht den Baugutachter vorrangig zur Wertermittlung, bzw. zur Bewertung der Immobilie. 

Um bei Bauvorhaben sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich Baufehler zu vermeiden, wird ein Bausachverständiger mit der Beratung sowie Planung im Vorfeld beauftragt. Dieser begleitet und kontrolliert während der Bauphase bis hin zur Bauabnahme der fertigen Immobilie. Er steht dabei sowohl dem Bauherren, als auch dem Bauunternehmer als Ansprechpartner zur Verfügung. 

Auch Projekte für Wärmedämmungsmaßnahmen, Beantragung von Fördergeldern oder Umbauarbeiten werden von Bausachverständigen betreut.

Neben diesen Tätigkeiten werden Baugutachter aber auch in Schadensfällen zu Rate gezogen. Bei Schäden an Bauwerken fungieren sie als unabhängige Dritte zur Feststellung der Schadenursache und zur Kalkulation der zu erwartenden Kosten. Insbesondere bei gerichtlichen Auseinandersetzungen hilft ein entsprechendes Gutachten dem Geschädigten bei der Durchsetzung seiner Ansprüche.

Ähnlich verhält es sich auch bei Baumängeln. Hier liegen die Schwerpunkte auf den Zusammenhängen zwischen Mangel und Schadensbild, der Feststellung von Gewährleistungsansprüchen und der Berechnung der Schadenshöhe.

Voraussetzungen für die Tätigkeit als Bausachverständiger

Neben der fachlichen Kompetenz muss ein Bausachverständiger vor allem auch einige persönliche Voraussetzungen mitbringen. Zuverlässiges Arbeiten, eine unparteiische Einstellung und eine gewisse Vertrauenswürdigkeit sind hier auf jeden Fall notwendig.
 
Fachlich gesehen ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium eine sehr gute Voraussetzung, allerdings ist auch die praktische Erfahrung im Bereich der Baubranche nicht zu unterschätzen.
 
Ein Beruf mit Zukunft – Der Baugutachter. Foto: pixabay.com
Ein Beruf mit Zukunft – Der Baugutachter. Foto: pixabay.com
Ebenso qualifiziert für die Tätigkeit als Baugutachter sind daher auch Handwerksmeister aus dem Bau- oder Baunebengewerbe, Architekten und Diplomingenieure oder Techniker aus dieser Branche.

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit ist die Erstellung von Gutachten. Hierbei ist es sehr wichtig, dass die Gutachten fachlich korrekt und gut verständlich formuliert werden. Bei unverständlich oder missverständlich formulierten Expertisen kann dies ggf. weitreichende Konsequenzen haben. Zum einen kann es zu Streitigkeiten bezüglich des eigenen Honorars kommen, zum anderen können aber auch weitere Schritte, die auf Grundlage des Gutachtens geplant waren, hinfällig werden.

Wie bereits erwähnt sind Weiterqualifizierungen und Spezialisierungen möglich. Dazu gehören beispielsweise:
  • Öffentlich bestellte und vereidigte Gutachter
  • Staatlich anerkannte Gutachter
  • Verbandsanerkannte Gutachter 
  • Freie Sachverständige
  • Zertifizierte Baugutachter
  • Immobiliengutachter
  • Gutachter für Bauwertermittlung 
  • Bausachverständige für Bauschäden
Für die Aus- und Fortbildung zum Gutachter gibt es spezielle Seminare und Schulungen, die z. B. von der modal (Sachverständigen Ausbildungs- u. Kompetenz-Center) oder von privaten Fortbildungseinrichtungen angeboten werden. Zertifizierungen erfolgen u. a. durch die Industrie- und Handelskammern.

Laufende Fort- und Weiterbildungen sind vor allem im Hinblick auf Vorschriften, Richtlinien und Normen auf nationalem wie europäischem Gebiet sehr wichtig, da sich diese ständig ändern.

Lohnt beim Hauskauf ein Gutachter?


Bei dem Kauf oder Verkauf einer Immobilie ist es fast immer sinnvoll einen Immobiliengutachter zu beauftragen.

Käufer bzw. Verkäufer können so sicher sein, im Hinblick auf den aktuellen Zustand, eventuelle Mängel und einen realistischen Preisrahmen, eine fachlich qualifizierte und vor allem unabhängige Einschätzung zu bekommen. Und als Laien können in der Regel weder Käufer noch Verkäufer Baumängel oder eventuelle Schäden erkennen. Auch die Preisvorstellungen, die naturgemäß zwischen den Parteien stark variieren, können durch ein Immobiliengutachter realistisch eingeschätzt werden.

In das Gutachten des Sachverständigen fließen neben anderen auch folgende Faktoren in die Bewertung ein:
  • Baujahr
  • Zustand der Bausubstanz
  • Größe der Grundstücks- und Wohnfläche
  • Ausstattung / technische Ausstattung der Immobilie
  • Lage des Grundstücks - Infrastruktur
Trotzdem verzichten viele Vertragspartner auf ein Gutachten – meistens aus Kostengründen. 
 
Ein Beruf mit Zukunft – Der Baugutachter. Foto: pixabay.com
Ein Beruf mit Zukunft – Der Baugutachter. Foto: pixabay.com

Wie teuer ist ein Gutachten?

Entgegen der landläufigen Meinung muss ein Baugutachten nicht immer immens teuer sein.

Für den Kauf eines Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung benötigt der Käufer im Normalfall kein Gutachten, das vor Gericht standhält. Hier genügt ein „kleines Gutachten“, das aber bereits einen guten Überblick über die Situation schafft. Und im Hinblick auf den Gesamtpreis einer Immobilie, lohnen sich die Kosten für das Sachverständigengutachten doch in den meisten Fällen. Tauchen nach Vertragsabschluss Mängel auf, ist dies meistens wesentlich kostspieliger als das Gutachten im Vorfeld.

So beginnen z. B. die Kosten für den Gutachter beim Kauf eines Einfamilienhauses bei etwa 400,00 EUR. Soll neben der Beratungsleistung auch noch ein schriftliches Gutachten erstellt werden kommen noch zwischen 200,00 EUR und 300,00 EUR hinzu.

Die Überprüfung von Bauplänen können mit 400,00 EUR bis 500,00 EUR veranschlagt werden, die Wertermittlung einer Immobilie beginnt bei etwa 750,00 EUR.

Bei Gutachten über Schimmelbefall, Sturm- oder Wasserschäden können die Kosten zwischen 300,00 EUR und 3.000,00 EUR liegen.

Diese Preisangaben sind natürlich nur Richtwerte; die tatsächlichen Kosten sind immer abhängig von Umfang und Arbeitsaufwand des Gutachtens – und nicht jedes Gebäude lässt sich gleich kompliziert oder unkompliziert schätzen.

Quelle: 1. Gutachter werden – der klassische Weg zum kompetenten Sachverständigen

Quelle07.10.2020
a.r.

get social
Mehr zum Thema Planung



Impressum - Datenschutz - AGB
MedienTeam Verlag GmbH & Co. KG - Verbindungsstraße 19 - D-40723 Hilden
Häuser - Hausbau - Ausbau - Technik - Draußen - Wohnen - News - Spezial - Gewinnspiel