
Universal Design – so heißt der Designanspruch, dem entsprechend Produkte und Umgebungen so gestaltet und entwickelt werden, das sie für Menschen aller Altersklassen gleichermaßen nutzbar sind, im Idealfall ohne weitere Anpassungen. Das bezieht sich auf unzählige Alltagsgegenstände wie Autos und Möbel, aber auch auf ganze Häuser, die universell nutzbar gemacht werden. „Die Bedeutung des Universal Designs nimmt immer weiter zu, im öffentlichen wie im privaten Bereich. Das liegt daran, dass die Gesellschaft immer älter wird, aber auch daran, dass Universal Design den Wohn- und Lebenskomfort aller Menschen steigern kann“, sagt Ursula Geismann, Sprecherin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM).
Ein Beispiel: So ziemlich jeder kennt heute das Boxspringbett – sei es aus dem Möbelhaus, aus einem Hotel oder sogar von zuhause. Eine Besonderheit, die dieses Bettsystem mit zwei Matratzen auszeichnet, ist seine Höhe. Nicht nur ältere Menschen, sondern auch immer mehr Jüngere genießen das spürbar komfortablere, rückenschonende Zubettgehen am Abend und das Aufstehen am Morgen. „Das Alter macht so manche Wohnidee oder Einrichtungslösung notwendig, die heute schon attraktiv sein kann, einfach weil sie mehr Komfort bietet“, so Geismann.

Am Anfang stehen architektonische Überlegungen wie die Anzahl der Stockwerke, ihr jeweiliger Grundriss, die Raumaufteilung sowie Dachform und Deckenhöhen. „Bietet ein barrierefreier Bungalow jetzt noch zu wenig Fläche für die ganze Familie, so können Erd- und Obergeschoss schon so konzipiert werden, dass sie eines Tages alle Notwendigkeiten für zwei separate Wohneinheiten erfüllen“, zeigt Fertighausexperte Windscheif auf. Die untere ebenerdige Etage kann barrierefrei mit breiteren Türen und Durchgängen ausgestattet sein. Das bietet sofort mehr Komfort und Bewegungsfreiheit, zum Beispiel im Badezimmer oder rund um eine Kücheninsel. Später garantieren die breiteren Durchgänge eine problemlose Fortbewegung auch mit einem Rollator oder Rollstuhl und im Übrigen auch für den Kinderwagen der Enkel.
Ein weiterer Anwendungsbereich des Universal Designs kann die Treppe sein, die allen Familienmitgliedern ein komfortables Schrittmaß bietet; die bodentiefe Dusche mit gut erreichbaren Armaturen für Groß und Klein; Möbel und Einrichtungsgegenstände, die so angeordnet werden, dass sie für Bewohner jeden Alters sowie jedweder Konstitution und körperlicher Mobilität nutzbar sind; und schließlich auch elektronische Komponenten der Hausausstattung, wie automatische Rollläden, Sprachassistenz oder Sicherheitstechnik, die auf Anhieb den Wohnkomfort vergrößern und im Alter zu einem umso höheren Sicherheitsempfinden beitragen – Stichwort „Smart Home“. „Das Universal Design macht Holz-Fertighäuser besonders zukunftsfähig. Der steigende Wohnkomfort fördert das harmonische Zusammenleben von Menschen mit ganz individuellen Wünschen und Gewohnheiten unter einem Dach. So werden beste Voraussetzungen auch für das Mehrgenerationen-Wohnen geschaffen“, schließt Windscheif.