Schimmelalarm: Früherkennung schützt Gesundheit

Einfach verstecken, die Chemiekeule einsetzen oder schnell die Wände neu streichen? Keine gute Idee bei Schimmelpilz- Befall. Um ihn nachhaltig zu bekämpfen, muss man die Ursachen kennen.
get social
Modern eingerichtetes Wohnzimmer mit guter Belüftung und ausreichend Tageslicht.
Regelmäßiges Lüften und eine konstante Raumtemperatur schützen vor Feuchtigkeit – so bleibt das Zuhause frei von Schimmel. Foto: unsplash / Kara Eads
Schim­mel­pil­ze fun­gie­ren als „Müll­män­ner der Na­tur“. Die win­zi­gen Or­ga­nis­men zer­set­zen Ver­dor­be­nes und füh­ren es wie­der dem na­tür­li­chen Kreis­lauf zu. Brei­ten sie sich je­doch in Wohn­räu­men aus, stel­len sie ei­ne Be­dro­hung für die Ge­sund­heit dar. Laut dem Fach­ver­band der Stucka­teu­re kämp­fen heu­te 20 Pro­zent der Haus­hal­te da­mit. Das Di­lem­ma: Schim­mel ge­deiht meist im Ver­bor­ge­nen und wird erst sicht­bar, wenn er Spo­ren bil­det. „Die Ur­sa­che für Schim­mel­be­fall ist ei­ne zu ho­he Feuch­tig­keit in In­nen­räu­men“, sagt Ste­fa­nie Bin­der von der BHW Bau­spar­kas­se. „Die­se ent­steht durch zu spar­sa­mes Hei­zen, un­ge­nü­gen­des Lüf­ten, schlech­te Wär­me­däm­mung oder Bau­schä­den.“
Hand mit pinkem Handschuh zeigt auf eine schimmelbefallene Wand.
Ein Fall für Fachleute: Schimmel an der Wand kann krank machen. Foto: Ulrike Link / BHW Bausparkasse

Mo­der­ne Mess­ge­rä­te

Es braucht hoch­sen­si­ble Mess­ge­rä­te, um das Aus­maß ei­nes Schim­mel­be­falls zu er­fas­sen und die Ur­sa­chen zu fin­den. „Wird Schim­mel nicht von Fach­be­trie­ben ent­fernt, kann er sich aus­brei­ten und schlie­ß­lich das Mau­er- und Holz­werk be­schä­di­gen“, so Bin­der. Zu­dem kön­nen auch ab­ge­tö­te­te Schim­mel­pil­ze all­er­gi­sche Re­ak­tio­nen ver­ur­sa­chen. Bei grö­ße­ren Schä­den gel­ten strik­te Si­cher­heits­maß­nah­men, denn je nach Stär­ke des Be­falls wer­den ho­he Spo­ren­kon­zen­tra­tio­nen frei­ge­setzt.

Be­trof­fen: Neu- und Alt­bau­ten

Schim­mel tritt nicht nur in Alt­bau­ten auf. Auch in Neu­bau­ten, in de­nen nicht voll­stän­dig aus­ge­trock­ne­te Ma­te­ria­li­en und An­stri­che viel Feuch­tig­keit ver­damp­fen, be­steht die Ge­fahr ei­nes Be­falls. Wer ein gut ge­dämm­tes neu­es Haus be­zieht, soll­te un­be­dingt aus­rei­chend lüf­ten.
Schimmel an einem Metallgeländer mit grünen und schwarzen Flecken.
Schimmelpilze gedeihen nicht nur in Wohnräumen, sondern auch im Außenbereich – hohe Luftfeuchtigkeit und schlechte Belüftung begünstigen ihr Wachstum. Foto: unsplash / Michael Schaffler

Tipps ge­gen Schim­mel

  • Vor­sicht bei der Ver­wen­dung al­ter Farb­vor­rä­te. Hier kann sich Schim­mel ent­wi­ckelt ha­ben, der im schlimms­ten Fall groß­flä­chig auf die Wand ver­teilt wird
  • Nütz­li­che An­schaf­fun­gen: Hy­gro­me­ter, Luft­rei­ni­ger, Luft­ent­feuch­ter
  • Räu­me gleich­mä­ßig be­hei­zen: 16 bis 20 Grad sind ein gu­ter Richt­wert, so die BHW Bau­spar­kas­se
  • Gut lüf­ten: Spe­zi­ell im Bad und in der Kü­che muss Luft­feuch­tig­keit schnellst­mög­lich nach drau­ßen ge­lei­tet wer­den
Resümee von David Steinleger (Redaktion “bauen.com“)
Schimmel ist ein Problem, das viele unterschätzen – bis die ersten Flecken an der Wand auftauchen. Dabei lässt sich mit einfachen Mitteln viel dagegen tun: regelmäßiges Lüften, gleichmäßiges Heizen und ein prüfender Blick auf alte Farbreste helfen schon enorm. Besonders in Neubauten wird oft vergessen, dass die hohe Luftfeuchtigkeit aus Baumaterialien erst einmal entweichen muss. Hygrometer und Luftentfeuchter sind deshalb keine Luxusanschaffung, sondern eine sinnvolle Prävention. Wer rechtzeitig handelt, spart sich nicht nur teure Sanierungen, sondern auch gesundheitliche Beschwerden.

Quelle22.02.2025
Postbank – eine Niederlassung der Deutsche Bank AG

get social
Mehr zum Thema Modernisierung



Impressum - Datenschutz - AGB
MedienTeam Verlag GmbH & Co. KG - Verbindungsstraße 19 - D-40723 Hilden
Häuser - Hausbau - Ausbau - Technik - Draußen - Wohnen - News - Spezial - Gewinnspiel