Auch hohe Kunststoffanteile, etwa in Anstrichmitteln, haben negative Folgen auf das Raumklima. Staub und Schadstoffe wirbeln vermehrt durch die Luft und die Luftionisation wird ungünstig beeinflusst. Dies kann vor allem Allergikern zu schaffen machen, aber auch bei Nicht-Allergikern zu Befindlichkeitsstörungen wie Haut- und Schleimhautreizungen führen.
Kalk verbessert das Raumklima
Eine Lösung, den Schadstoffeintrag in die Raumluft zu vermeiden, sind mineralische Putze und Anstriche. Sie basieren auf natürlichen Inhaltsstoffen und eignen sich deshalb besonders gut, um ein wohngesundes Raumklima zu schaffen. „Mineralische Baustoffe wie Kalk, die keine bedenklichen Stoffe abgeben und das Raumklima positiv beeinflussen, sind förderlich für unser Immunsystem. Kalk ist hoch diffusionsoffen und wirkt feuchtigkeitsregulierend. Das heißt, bei hoher Raumluftfeuchte nimmt Kalk Feuchtigkeit auf, speichert sie und gibt sie bei Bedarf wieder an die Raumluft ab“, so Maxeiner. „So sorgen kalkbasierte Baustoffe kontinuierlich für eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit im Innenraum.“ Zudem ist Kalk hochalkalisch und damit in der Lage, säurehaltige Schadstoffe, wie CO2 oder Schwefeldioxid, zu neutralisieren, wenn diese durch die Luftzirkulation an der kalkhaltigen Wand- oder Deckenoberfläche vorbeistreifen.Das Bindemittel Kalk wird hauptsächlich als Kalkhydrid in Pulverform verwendet. Für Kalkputze kommen Luftkalke, hydraulische Kalke sowie Kombinationen aus beiden zum Einsatz. Natürliche hydraulische Kalke als Bindemittel im Hydraulkalk-Kalkputz unterscheiden sich von künstlichen durch das Fehlen von Zement- und Trass-Zusätzen. Bei niedrigen E-Modulen besitzen sie geringe Schwindmaße und einen hohen Kapillarporenanteil. Ein weiterer Vorteil: Hydraulkalk-Kalkputze besitzen zudem durch die natürlichen Inhaltsstoffe in Verbindung mit niedrig gebranntem, natürlichem, hydraulischem Kalk eine positive Ökobilanz.
Behaglichkeit in Sommer und Winter
Ein behagliches und ausgeglichenes Wohnklima ist entscheidend, damit sich Menschen in Räumen wohlfühlen. Zentral hierfür ist unter anderem die Differenz zwischen Raumlufttemperatur und der Temperatur der Wandoberflächen. Damit bei den Bewohnern nicht das Gefühl von Zugluft entsteht, sollte diese Differenz nicht größer als 3 Grad Celsius sein. Wärmedämmputze auf Kalkbasis bringen hier gleich mehrere Vorteile mit: Sie sorgen sommers wie winters für gleichmäßige Oberflächentemperaturen und schaffen zugleich eine hoch alkalische, wohngesunde Umgebung.Bauherren und Nutzer werden heutzutage immer sensibler im Umgang mit Bauprodukten. Auch haben sich die Messmethoden stark verbessert, sodass heute Schadstoffe bereits in viel niedrigeren Konzentrationen nachgewiesen und ihre Auswirkungen auf den Menschen untersucht werden können. Um ein wohngesundes Raumklima zu schaffen, sollte das Thema Wohngesundheit frühzeitig in die Gebäudeplanung integriert werden. „Ein gutes Bauprodukt aus natürlichen Materialien erkennt man unter anderem an entsprechenden Labels, z.B. dem französischen VOC Label“, erklärt Maxeiner. Das Label weist darauf hin, dass das Bauprodukt nach einer gewissen Zeit keine Emissionen mehr an die Raumluft abgibt.
Die Prüfungen für das VOC Label werden nach AgBB durchgeführt, also demselben Bewertungsschema, das auch das DIBT oder das natureplus Zertifikat zu Grunde legen. Sind Baustoffe mit diesen Labels ausgezeichnet, kann man sicher sein, dass sich mit diesen ein gutes Raumklima schaffen lässt. Der Trockenmörtel-Spezialist HASIT hat sich bei seinen Produkten auf das VOC Label konzentriert. Sämtliche emissionsfreie Produkte, sind mit A+, also dem höchsten Standard ausgezeichnet. „Hierzu zählt zum Beispiel das neue Produktportfolio „CalceClima“. Alle Produkte dieser Serie basieren auf Kalk und sind somit besonders fürwohngesundes Bauen geeignet“, betont Baubiologe Maxeiner.