Die Wärmespeicherfähigkeit von Baustoffen ausnutzen
Jedes Kind weiß: Ein Stein, der von der Sonne beschienen wurde, fühlt sich immer noch angenehm warm an, auch wenn die Sonne längst untergegangen ist. Bereits Kinder begreifen demnach intuitiv ein einfaches physikalisches Prinzip: Je schwerer, je kompakter ein Material ist, desto mehr Wärmeenergie nimmt es auf, speichert sie und gibt diese als Strahlung wieder an eine kühlere Umgebung ab.Eine Studie des Bayerischen Landesamtes für Umwelt ergab, dass Gebäude aus Mauerwerk durch diese Wärmepufferung eine zusätzliche Heizersparnis gegenüber Leichtbauten von bis zu zehn Prozent erreichen, weil sie die heizfreie Periode verlängern. Derselbe Wärmepuffereffekt des Mauerwerks vermeidet im Sommer die Überhitzung des Hauses.
Für dieses Thema interessieren sich im Übrigen immer mehr Bauwillige: Eine Umfrage des Instituts für Bauforschung (IFB) ergab im vergangenen Jahr, dass die Wärmespeicherfähigkeit der Wandbaustoffe an Bedeutung gewinnt. Mehr als die Hälfte aller Befragten ließ sich zum Thema sommerlicher Hitzeschutz beraten, darunter vor allem diejenigen, die auf ein Haus aus Mauerwerk setzten.
Nachhaltige Gebäude bestehen aus hochwertigen Wandbaustoffen
Mit Anlagentechnik lässt sich zwar ganzjährig jede gewünschte Temperatur erzeugen. Wer sich darauf verlässt, sollte aber bedenken, dass die Technik meist sehr aufwendig ist, ständiger Wartung bedarf und laut einschlägiger Gutachten kaum länger als 25 Jahre hält. Der Ersatz veralteter Technik kann sehr teuer werden, ganz zu schweigen vom Mehraufwand an Energie fürs Heizen und Kühlen.Nachhaltiger ist es, sich auf die Temperaturspeicherfähigkeit von Baustoffen wie Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton oder Leichtbeton zu besinnen. Diese sorgen nicht nur ganzjährig für angenehme Temperaturen, sondern bieten soliden, wertbeständigen Wohnraum für Generationen.