Der durchschnittliche Grundstückspreis pro Quadratmeter ist in Deutschland in den vergangenen Jahren auf weit jenseits der 100 Euro angestiegen. In Städten und Ballungsgebieten liegt er um ein Vielfaches höher – sofern Baufamilien dort überhaupt noch ein Grundstück finden. Hinzu kommt, dass verfügbare Baugrundstücke in attraktiven Wohnlagen heute meist kleiner parzelliert werden als früher. Vielerorts wird es zur Herausforderung, dem individuellen Bedarf an Wohnfläche in einem Neubau gerecht zu werden und einen praktikablen Grundriss für das Erd- und Obergeschoss des ersehnten Eigenheims zu planen, während außerdem Fläche für einen Technikraum benötigt wird. Ein Keller bietet dann womöglich den letzten, aber sicher nicht den schlechtesten Ausweg: Denn das Unterbauen des Hauses macht wirtschaftlich und praktisch gesehen noch mehr Sinn, je wertvoller und kleiner die oberirdische Baufläche ist – zumal langfristig auch der Wert eines Hauses mit Keller höher liegt.
„Aus Sicht der allermeisten Baufamilien fallen die Mehrkosten für einen Keller mit den Jahren weniger ins Gewicht als der Verzicht auf wertvolle Wohnfläche im Erdgeschoss, die man für ein Arbeitszimmer, ein weiteres Kinderzimmer oder ein größeres Wohnzimmer hätte nutzen können“, weiß Wetzel. Dabei dürfe man auch nicht außer Acht lassen, dass es ohne Haustechnik in einem modernen Zuhause nicht geht und auch nicht gehen muss – erst Recht nicht in einem unterkellerten Gebäude. „Denn während sich der Preis pro Quadratmeter in einem abgedichteten und gedämmten Rohbau-Keller auf 400 bis 500 Euro zuzüglich der Kosten für den Innenausbau und die Erdarbeiten beläuft, liegt der Preis pro Quadratmeter in den oberen Stockwerken um einiges höher“, rechnet der Kellerexperte vor.
Doch nicht nur aufgrund der Platzersparnis im Erdgeschoss ist der Keller der beste Ort für die Haustechnik. Auch die etwaige Geräusch- und Wärmeentwicklung technischer Geräte stört im Untergeschoss am wenigsten. Die notwendigen Anschlüsse für die Haustechnik werden schon beim Kellerbau eingeplant. Die Installation und Inbetriebnahme der Geräte ist dann schnell gemacht. „Hierfür findet bei jedem Bauvorhaben ein fachmännischer Austausch zwischen dem Haus- und dem Kellerhersteller statt. Gerade Bauherren schlüsselfertiger, unterkellerter Häuser profitieren von dem Rundumservice der einzelnen Gewerke“, erklärt der GÜF-Vorsitzende.
Wenn die weiteren Kellerräume nicht als Abstell- sondern als Wohnfläche genutzt werden sollen, ist auch dies mit einem modernen Beton-Fertigkeller problemlos möglich. Das unterste Stockwerk besitze dann einen noch größeren Mehrwert für das gesamte Eigenheim, gibt der Experte zu bedenken. Erforderlich hierfür ist die Einhaltung der Vorgaben für Wohnräume aus der Energieeinsparverordnung (EnEV). Die sieht unter anderem eine effiziente Dämmung der Kellerwände vor. Zudem kommen in einem Wohnkeller intelligente Lösungen für Tageslicht und Frischluft sowie in der Regel auch eine Heizung zum Einsatz. „Einzelne Komponenten der Haustechnik, wie zum Beispiel die Lüftungsanlage, werden dann nicht nur im Keller untergebracht, sondern arbeiten auch für den Wohnkomfort in den Kellerräumen mit. So schließt sich der Kreis“, sagt Wetzel.
Expertentipp: Dort wo ein Keller wirtschaftlich viel Sinn macht und ein großer Platzbedarf seitens der Baufamilie besteht, kann auch ein kompakter Technikkeller infrage kommen, wenn das vorhandene Budget keine vollständige Unterkellerung hergibt. Derartige Lösungen gibt es als bewährte Teilunterkellerung oder als vollständig vorgefertigten Modulkeller unter der Bodenplatte des Hauses. Sie sind ebenfalls qualitätsgeprüft entsprechend den Anforderungen für das RAL-Gütezeichen „Fertigkeller“.