aktualisiert am 10.09.2025

Stahlbetondecke (monolithisch)
Die monolithische Stahlbetondecke ist eine klassische Ortbetondecke und zählt zu den am häufigsten eingesetzten Deckensystemen im Massivbau. Sie besteht aus einer Kombination von Stahlbewehrung und Beton, die auf der Baustelle gegossen wird. Der Stahl übernimmt die Zugkräfte, während der Beton die Druckkräfte aufnimmt – gemeinsam bilden sie eine hoch belastbare Konstruktion. Diese Deckenart ist äußerst flexibel einsetzbar und eignet sich für unterschiedlichste Grundrisse, Spannweiten und Anforderungen. Besonders im Geschosswohnungsbau oder bei individuellen Architektenhäusern spielt sie ihre Stärken aus.Vorteile:
- Sehr hohe Tragfähigkeit
- Individuelle Anpassung an Grundrisse möglich
- Geeignet für anspruchsvolle Architektur
- Hoher Aufwand bei Schalung und Bewehrung
- Lange Trocknungszeit durch Baufeuchte
- Schlechter Trittschall- und Wärmeschutz ohne Zusatzmaßnahmen
Filigrandecke
Die Filigrandecke ist eine sogenannte Halbfertigteildecke, die aus werkseitig vorgefertigten Stahlbetonplatten besteht. Diese Platten – meist etwa 5 cm stark – werden mit Bewehrung versehen und auf die Baustelle geliefert. Dort werden sie auf Hilfsstützen oder das tragende Mauerwerk aufgelegt, ergänzt und mit Ortbeton vergossen. Durch diese Kombination entsteht eine vollwertige Stahlbetondecke.Vorteile:
- Schnellere Bauzeit als Ortbeton
- Geringerer Schalungsaufwand
- Gute Maßgenauigkeit
- Leitungsintegration möglich
- Abbindezeit durch Ortbeton bleibt bestehen
- Teilweise zusätzliche Baufeuchte
Fertigteildecke
Fertigteildecken bestehen aus industriell vorgefertigten Deckenplatten, die auf der Baustelle lediglich aufgelegt und verbunden werden. Je nach Material kommen Ziegel, Bimsbeton oder Porenbeton zum Einsatz. Die Elemente sind statisch tragfähig, oft bereits mit integrierter Bewehrung ausgestattet und benötigen keinen zusätzlichen Ortbeton.Vorteile:
- Schnelle und trockene Montage
- Hohe Maßgenauigkeit
- Sofort begehbar
- Geringe Baufeuchte
- Begrenzte Anpassbarkeit an unregelmäßige Grundrisse
- Transport- und Hebetechnik erforderlich
Einhängedecke / Träger-Rippendecke
Einhängedecken – auch als Rippendecken oder Träger-Füllkörperdecken bekannt – bestehen aus vorgefertigten Trägern mit aufliegenden Füllkörpern, meist aus Ziegel oder Leichtbeton. Die Träger enthalten bereits einen Teil der Bewehrung und werden im Raster auf Mauerwerk oder Stützen gelegt. Zwischenräume füllt man mit den Füllkörpern aus, die oft als verlorene Schalung dienen.Vorteile:
- Hohe Spannweiten bis über 8 m
- Sehr gute Schall- und Wärmedämmung
- Ideal für Eigenleistung
- Trocknungszeit durch Ortbeton
- Zusätzliche Bewehrung notwendig
Holzbalkendecke
Die Holzbalkendecke ist ein traditionsreiches Deckensystem, das vor allem im Holz- und Fertighausbau sowie in Altbauten verbreitet ist. Sie besteht aus parallel verlaufenden Holzbalken, die den Deckenaufbau tragen. Zwischen den Balken können Installationen, Dämmmaterialien oder Schüttungen eingebracht werden.Vorteile:
- Geringes Eigengewicht
- Nachhaltige Bauweise
- Gute Dämmwirkung bei richtiger Ausführung
- Schnell montierbar
Nachteile:
- Begrenzte Tragfähigkeit
- Schallschutz nur mit Zusatzmaßnahmen effektiv
- Brandverhalten schlechter als bei mineralischen Baustoffen
Vergleichstabelle Deckensysteme
| Deckentyp | Traglast | Dämmung | Bauzeit | Trocknungszeit | Anpassbarkeit | Besonderheiten |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stahlbetondecke | Sehr hoch | Mäßig | Lang | Hoch | Sehr hoch | Komplett individuell ausführbar |
| Filigrandecke | Hoch | Gut | Mittel | Mittel | Hoch | Werk- und Ortbeton kombiniert |
| Fertigteildecke | Hoch | Gut | Sehr schnell | Keine | Gering | Industrielle Präzision, trocken |
| Einhängedecke | Hoch | Sehr gut | Mittel | Mittel | Gut | Für Selbstbau geeignet |
| Holzbalkendecke | Mittel | Sehr gut | Schnell | Keine | Sehr hoch | Nachhaltig, leicht, sichtbar |

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