Den Beweis dafür, dass man nicht Strom braucht, um Kälte zu erzeugen, sondern das auch mit Wärme gut geht, erbrachten beispielsweise die Firma Phönix SonnenWärme AG aus Berlin und das Institut für Luft- und Kältetechnik in Dresden. Sie haben in über zwei Jahre von der DBU geförderten Projekten die Leistungsfähigkeit spezieller Absorptionskältemaschine in Feldtests nachgewiesen. Die 2007 abgeschlossenen Projekte hätten im Praxisbetrieb ihre Langzeittauglichkeit bewiesen, erläuterte DBUEnergie-Experte Dr. Roland Digel jetzt. Es sei gelungen, 15 bis 20 Prozent der Sonnenin Kälteenergie umzuwandeln. Digel: „Ein erfreuliches Ergebnis, das uns für die Zukunft hoffen lässt.“ Absorptionskältemaschinen sind in sehr kleiner Leistung als sogenannte Absorberkühlschränke im Camping- oder Hotelbereich bekannt. Sie nutzen einen thermischen anstelle eines mechanischen Kompressors. Im Kühlkreislauf verdampft ein Kältemittel bei niedriger Temperatur, nimmt dabei Wärme auf, wird verdichtet und kondensiert bei hoher Temperatur unter Wärmeabgabe wie es von der Kühlschlange an der Kühlschrank-Rückseite bekannt ist. In Absorptionskältemaschinen kommen ausschließlich klimaunschädliche Kältemittel zum Einsatz.
Ebenfalls erfolgreich abgeschlossen worden sei im Vorjahr ein weiteres Projekt zu diesem Themenkomplex der Firma PSE in Freiburg. Sie habe einen neuartigen Solar-Kollektor nach dem Fresnel-Prinzip entwickelt, der Temperaturen von deutlich über 100 Grad bei hohem Wirkungsgrad erreiche und damit für den Betrieb von Absorptionskältemaschinen besonders geeignet sei. Er biete mittelfristig die Chance, Systeme zur solarthermischen Kühlung zu den bisher üblichen elektrisch betriebenen Kompressionskältemaschinen wirtschaftlich konkurrenzfähig zu machen. Im Ergebnis sei ein Prototyp entwickelt, in Freiburg während einer Kühlperiode im Praxisbetrieb getestet und vermessen und so die Machbarkeit der Technologie nachgewiesen worden. Digel: „Die Betriebserfahrungen waren durchweg positiv. Drei Anlagen konnten in der Folge in Italien, Tunesien und Spanien realisiert werden.“
Im Jahr 2007 gingen bei der DBU 1.115 Anträge ein. Bewilligt wurden 342 Vorhaben mit rd. 52,5 Millionen Euro (2006: 339 Projekte, 47,8 Millionen Euro). Insgesamt hat die DBU bisher rund 7.000 Projekte mit einer Fördersumme von über 1,2 Milliarden Euro bewilligt. Von der Finanzkrise zeigt sich die DBU bei ihren Kapitalanlagen unbeeindruckt, wie DBU-Verwaltungschef Michael Dittrich betonte. Trotz eines schwierigen Marktumfeldes für Kapitalanleger habe sie ihre Erträge aus Vermögensbewirtschaftung mit 121,9 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (109,3 Millionen Euro) erneut deutlich steigern können und das beste Anlageergebnis der letzen sieben Jahre erzielt. Dittrich: „Wir haben nicht in Produkte investiert, die wir in der ganzen Komplexität nicht mehr durchschauen können und haben daher auch keinen Abschreibungsbedarf in diesen Segmenten.“
Dagegen habe die Stiftung die guten Aktienkurse im vergangenen Jahr zu Vermögensumschichtungen genutzt und Gewinne erzielt. Die Rücklage konnte um 61,5 Millionen Euro aufgestockt werden (2006: 52,5 Millionen Euro). Die Stiftung verfügt jetzt über ein Kapital von 1,79 Milliarden Euro, den höchsten Stand seit Stiftungsgründung. Für das laufende Jahr ist Dittrich allerdings vorsichtig: „Die Finanzkrise hat Auswirkungen auf die Kapitalmärkte und die Konjunktur; die Aktienmärkte entwickeln sich in 2008 bisher schwach und die Zinsen sind weiter auf einem im langjährigen Vergleich niedrigen Niveau. Gleichzeitig macht uns die hohe Inflation Sorgen. Denn dadurch ist auch künftig eine hohe Rücklagenbildung notwendig, um die Substanz der Stiftung zu erhalten.“ Daher hat die DBU Vorsorge getroffen und 20 Millionen Euro Fördermittel auf das laufende Jahr vorgetragen. „Wir wollen nicht nur in diesem Jahr sondern auch in 2009 mehr als 50 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung stellen, und zwar auch dann, wenn die Erträge wieder sinken“, sagte Dittrich.
Die DBU ist eine der größten Stiftungen Deutschlands, in Sachen Umwelt die größte der Welt. Im Mittelpunkt ihrer Förderung stehen kleine und mittlere Unternehmen. Die Stiftung vergibt jährlich den mit 500.000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis, der zugleich der höchstdotierte Umweltpreis Europas ist. Der Jahresbericht 2007 kann kostenlos in gedruckter Form oder als CD-Rom bei der DBU bestellt werden: An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, Telefon 0541/9633-0, Fax 0541/9633-190, E-Mail info@dbu.de.