Im Nachhinein fragten sich alle, warum sie nicht schon viel früher auf diese gute Idee gekommen waren. Denn die Bewohner des Mehrfamilienhauses aus den 20er Jahren hegten schon lange den Wunsch, die warme Jahreszeit wie ihre Nachbarn „outdoor“ zu genießen – auf bunt bepflanzten Balkonen mit Blick in den kleinen Park. Als die Eigentümer-Gemeinschaft dann von der Möglichkeit des nachträglichen Anbaus erfuhr, zögerte sie nicht länger, stellte einen Bauantrag und beauftragte einen Architekten mit der Umsetzung der Modernisierungsmaßnahme. Dann ging alles ganz schnell. Innerhalb von nur einer Woche und ohne aufwändige Anbringung eines Gerüstes montierte eine Spezialfirma die Balkone von einem Autokran aus und versah sie anschließend mit einem Farbanstrich.
Kosten gespart, Wert gesteigert
Dass der nachträgliche Anbau so unkompliziert vonstatten gehen würde, hätte sich die Gemeinschaft nicht zu träumen gewagt. Zumal das gemeinsame Vorgehen auch finanziell ein voller Erfolg war. Der Kostenanteil für jeden einzelnen Wohnungseigentümer belief sich auf 7.000 Euro, der Wertzuwachs der 100-Quadratmeter-Wohnungen in bester Wohnlage betrug dagegen ein Dreifaches der Investition. „Für eine solche Investition bietet sich die Finanzierung über einen zuteilungsreifen Bausparvertrag oder ein Baudarlehen an“, sagt BHW-Experte Steffen Zwer. „Gemeinhin werden bis zu 50 Prozent der Balkonfläche zur Wohnfläche gerechnet“. Im vorliegenden Fall wären das bis fünf Quadratmeter, die jede Wohnung an Größe und damit Wert zulegt. Gut zu wissen, dass auch die KfW Förderbank den Balkonanbau mit dem Kreditprogramm Standard unterstützt.