Der Wunsch nach einer Senkung der Heizkosten ist für die meisten Eigenheimbesitzer bei Investitionen in eine energiesparende Heizung ausschlaggebend. Dennoch werden alte Heizungen in 80 Prozent der Gebäude solange weiter genutzt, wie sie funktionieren. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.000 Eigenheimbesitzern, die durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) durchgeführt wurde. Der Anschaffungspreis für die neue Heizung verhindert häufig eine Modernisierung, obwohl sich der Austausch veralteter Heizkessel bei einem Preisniveau von 75 Euro pro 100 Liter Heizöl bereits nach rund fünf Jahren rechnet. Da die Gaspreise sich den Ölpreisen angleichen, ist auch die Modernisierung von Gasheizungen lohnenswert.
Die wichtigste Informationsquelle im Rahmen der Modernisierung ist laut Studie der Heizungsinstallateur. Von ihm werden neben der technischen Beratung auch Informationen zu Förderprogrammen erwartet. Dennoch gaben Installateure laut Studie in nur 45 Prozent der Fälle einen Anstoß zur Modernisierung. Hier verbirgt sich aus Sicht der Branche ein hohes Potenzial. Rund zwei Drittel der Nicht-Modernisierer haben zwar Interesse an einer fachkundigen Energieberatung, aber nur weniger als ein Viertel der Modernisierer hat sie tatsächlich in Anspruch genommen.
Klaus Jesse, Präsident des BDH: „Die GFK-Studie zeigt, dass Hauseigentümer sich von den anfänglichen Investitionskosten für eine Heizungsmodernisierung abschrecken lassen. Dabei rechnet sich diese Investition bei hohen Energiepreisen über die 30-prozentige Energieeinsparung, die sich durch den Austausch des alten Heizkessels und den Einsatz moderner Heiztechnik ergibt - bereits nach wenigen Jahren. Kombiniert der Eigenheimbesitzer den modernen Heizkessel mit einer Solarwärmeanlage, so kann er zusätzliche Einsparungen von 16 Prozent erzielen und für diese Investition einen staatlichen Zuschuss von bis zu 2.000 Euro in Anspruch nehmen“.
Die Studie zeigt darüber hinaus staatlich verursachte Gründe für die Marktblockade auf: hier nannten die Befragten eine Verunsicherung zum Thema Versorgungssicherheit und erneuerbare Energien sowie ständig neue Gesetze und Verordnungen, eine zu bürokratische und intransparente Förderpolitik sowie die Mehrwertsteuererhöhung Ende 2006.
Klaus Jesse zieht ein Fazit aus den Ergebnissen der GfK-Studie: „Es gibt keinen Grund, um zu zögern. Jetzt ist die richtige Zeit für Eigenheimbesitzer, die hohen Einsparpotenziale durch Investitionen in moderne Heiztechnik und erneuerbare Energien zu nutzen. Immerhin können allein durch moderne Wärmeerzeuger in Kombination mit erneuerbaren Energien bis zu 46 Prozent Energie gegenüber den alten Heizungen eingespart werden. Das schützt vor langfristig hohen Energiepreisen.“
Weitere Informationen zur Studie unter www.bdh-koeln.de.
Die im BDH organisierten Unternehmen stellen Systeme der Haus-, Energie- und Umwelttechnik mit dem Schwerpunkt Heizung, Lüftung, Klimatisierung und Warmwasserbereitung her. Diese wärmetechnischen Anlagen nutzen Gas, Öl, Strom und erneuerbare Energien. Die Mitgliedsunternehmen des BDH erwirtschaften einen weltweiten Umsatz von über elf Mrd. Euro und beschäftigen 54.000 Mitarbeiter.