„Holz ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein Niedrigenergie-Baustoff. Erstens benötigt Holz nur relativ wenig Energie für seine Bearbeitung, zweitens verbessern seine bauphysikalischen Eigenschaften die Wärmedämmung von Häusern und sparen Heizenergie, und drittens speichern Baustoffe aus Holz dauerhaft CO2“, fasst der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau, Dirk-Uwe Klaas, zusammen. Studien der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft in Hamburg sowie weiterer Forschungsinstitute in Finnland und der Schweiz bestätigen die wichtige Funktion langlebiger Holzprodukte als natürliche CO2-Speicher.
Wie die Untersuchungen der Bundesforschungsanstalt ergaben, hat der Baustoff Holz über seine gesamte Lebensdauer hinweg eine hervorragende Ökobilanz. Eine einzige Tonne Fichtenholz – das wichtigste Baumaterial für Holzfertighäuser - nimmt während ihres Wachstums im Wald bis zu 1,85 Tonnen CO2 aus der Luft auf und speichert es. „Ein modernes Einfamilienhaus in Holzfertigbauweise mit 140 Quad-ratmetern durchschnittlicher Wohnfläche enthält etwa 15 Tonnen Holz und Holzwerk-stoffe. Damit entlastet es die Atmosphäre von 27 Tonnen CO2, was dem Kohlendi-oxidausstoß von mehr als 10 Jahren Autofahren im Mittelklassewagen oder 40 Flug-reisen von Köln nach Mallorca entspricht“, rechnet Dirk-Uwe Klaas.
Im Holzbau gibt es darüber hinaus schon seit Jahren erfolgreiche Ansätze, konventi-onelle Baumaterialien immer weiter durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Viele Fertighaushersteller verwenden auch für die Dämmung des Hauses geeignete Produkte aus Holzfasern, was bei 140 Quadratmetern Wohnfläche weitere rund 10 Tonnen Holz als CO2-Speichermasse ergibt.
„Wird Holz als Baustoff eingesetzt, so geschieht dies nicht nur CO2-neutral, sondern mindert sogar den CO2-Gehalt in der Atmosphäre. Bei Bauprodukten aus nicht nachwachsenden Rohstoffen ist dies nicht der Fall, da diese Materialien kein CO2 speichern und deshalb sowohl bei ihrer Herstellung als auch bei ihrer Entsorgung überschüssiges Treibhausgas freisetzen“, erklärt Klaas. Holz dagegen entzieht der Atmosphäre während seines Wachstums mehr CO2, als bei seiner Verarbeitung zu Schnittholz oder Holzwerkstoffen freigesetzt wird. So geraten durch die Ernte des Holzes mit Motorsäge und Traktor nur 0,7 Prozent der Menge an Kohlendioxid in die Atmosphäre, die das Stammholz gebunden hat. Ein Holzhaus benötigt außerdem weniger fossile Energie für seine Herstellung als ein vergleichbares Haus in konven-tioneller Nassbauweise. Letzteres erfordert nämlich ungleich mehr der so genannten „grauen Energie“ für Herstellung, Transport, Lagerung und Verarbeitung der Werk-stoffe.
Die nachhaltige Forstwirtschaft sorgt schließlich durch Aufforsten dafür, dass die Wälder zusätzliches CO2 aufnehmen und die Belastung der Atmosphäre weiter redu-zieren können. „Holz ist der Baustoff der Zukunft, denn er verfügt in Deutschland ü-ber ein besonders großes Potenzial“, sagt Dirk-Uwe Klaas. Laut Bundeswaldinventur ist der Holzvorrat hierzulande mit 3,4 Milliarden Kubikmeter höher als in jedem ande-ren europäischen Land und bei einem Zuwachs von 80 Millionen Kubikmeter pro Jahr auch langfristig gesichert. Hochgerechnet wird in Deutschlands Wäldern jede Sekunde so viel Energie in Form von Holz gespeichert, wie ein Kleinwagen auf 100 Kilometer verbraucht.