01.01.2001

Womit lässt sich wirklich Energie einsparen?

Kennen Sie die Energieverluste Ihrer alten Heizungsanlage? Ja klar, werden viele Hausbesitzer jetzt antworten, die Werte misst der Schornsteinfeger doch regelmäßig. Aber das ist nur die halbe Wahrheit: Was der Schornsteinfeger misst und dem Anlagenbetreiber mitteilt, sind lediglich die Abgasverluste durch den Schornstein. Gerade bei älteren Heizungsanlagen verschwindet ein großer Teil der eingesetzten Energie aber bereits vorher über andere Kanäle. Ein wichtiger, oft unterschätzter Faktor in Altbauten: Wärme-Abstrahlverluste, die ihre Ursache in den häufig überdimensionierten und zudem schlecht isolierten Heizungsanlagen und Leitungswegen haben.
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Grafik: Wolf Heiz- und KlimatechnikDamit auch dermaßen vorsintflutlich ausgestattete Häuser die aktuellen Vorgaben der Energie-Einsparverordnung und der Bundes-Immissionsschutzverordnung erreichen, ist eine Modernisierung fast immer die einzige Lösung. Aber welche Maßnahmen sind wirklich sinnvoll und in welcher Reihenfolge sollten sie angegangen werden? Soll ich zunächst die Fassade neu dämmen, den Heizkessel austauschen oder eine Solaranlage installieren lassen? Oder macht das alles erst gemeinsam wirklich Sinn? Darüber herrscht bei den Eigentümern oft ebenso große Unsicherheit wie über die Energie-Effizienz ihrer bestehenden Wärmeerzeugung. Eine Hilfestellung bieten inzwischen genormte Berechnungen nach den Vorgaben des neuerdings vorgeschriebenen Energiepasses für Gebäude. Damit können die energetischen Eigenschaften von Häusern verglichen werden, und die Wirksamkeit von Modernisierungsmaßnahmen lässt sich in objektiven Zahlenwerten ausdrücken.

So hat der „Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik“ (BDH) am typischen Beispiel eines freistehenden Einfamilienhauses aus dem Jahr 1970 die Effizienz mehrerer möglicher Sanierungsschritte durchgespielt. Dabei wurde von einer massiven, verputzten Bauweise ausgegangen, von einer Nutzfläche von 200 m2 und einem für die damalige Zeit üblichen Standard-Heizkessel. Die Berechnungen zeigen, dass der Einbau einer Solaranlage bei weiterer Nutzung der alten Heizungsanlage in diesem Altbau unterm Strich noch nicht viel bringen würde. Es macht in solchen Fällen auch wenig Sinn, mit der Gebäudedämmung zu beginnen. Der Grund: Die veraltete Heiztechnik ist nicht flexibel genug, ihre Leistung dem dann verringerten Wärmebedarf anzupassen und wäre letztlich noch ineffizienter. Der Einbau eines neuen Brennwert-Heizkessels samt Warmwasserspeicher führt immerhin schon zu Energie-Einsparungen von 27 Prozent. Bei einer kompletten Heizungssanierung, die auch die bessere Isolierung der Verteilleitungen umfasst, lassen sich 38 Prozent einsparen, bei zusätzlicher Nutzung der Sonnenenergie sogar 41 Prozent. Und bei der „ganz großen Lösung“, einer Kombination aus Dämmung, Heizungsaustausch und solarer Trinkwassererwärmung, sinkt der Jahresprimärenergiebedarf des Hauses um 62 Prozent. Ein Resultat, das sich äußerst angenehm Jahr für Jahr in der Nebenkostenabrechnung bemerkbar macht. Aber sogar diese Energie-Effizienz ist noch steigerungsfähig: Wenn die Solaranlage so ausgelegt wird, dass sie nicht nur zur Warmwasserbereitung, sondern auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden kann, fällt der Bedarf an kostspieligem Brennstoff noch geringer aus.



Quelle
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