„Auf keinen Fall sollten sich angehende Bauherren und Hauskäufer zu übereilten Kauf- und Vertragsabschlüssen drängen lassen“, warnt Corinna Merzyn. Die Eigenheimzulage wird über acht Jahre lang bezahlt und summiert sich alles in allem auf 10.000 Euro – plus Baukindergeld. „Das ist gutes Geld, sollte aber wirklich nur als Zulage betrachtet werden, keinesfalls als Basis der Baufinanzierung.“ Hausbau und Immobilienkauf müssen in jeder Hinsicht sorgfältig geplant werden. „Dazu gehört neben der Finanzierung vor allem die Prüfung der Bauunterlagen durch unabhängige Sachverständige“, weiß die VPB-Geschäftsführerin, und zwar immer vor Vertragsabschluss. „Das ist wichtig, denn aus Erfahrung wissen wir: zwei Drittel aller Bauverträge sind mangelhaft. Wichtige Leistungen fehlen oft ganz. Und für die Behebung der daraus resultierenden Mängel zahlen Bauherren und Käufer im Schnitt über 20.000 Euro pro Objekt zusätzlich. Das deckt die Eigenheimzulage längst nicht mehr ab. Deshalb, so rät der VPB: Angebote immer in Ruhe prüfen, erst dann Verträge unterschreiben.
Das gilt auch für den Kauf eines älteren Hauses. Dabei wiegen sich viele Käufer in scheinbarer Sicherheit. Sie glauben, sie könnten den Sanierungsbedarf realistisch einschätzen. „Das ist ein weit verbreiteter Irrtum“, erläutert Corinna Merzyn. Nur ein Bausachverständiger kann sicher beurteilen, was sich hinter Putz und Verkleidungen wirklich verbirgt. „Nach unseren langjährigen Erfahrungen müssen viele gebrauchte Immobilien teuer saniert werden. In ein Einfamilienhaus aus der Zeit zwischen 1970 und 1980 beispielsweise muss ein Käufer in der Regel noch einmal rund ein Drittel der Kaufsumme investieren, bevor das Objekt heutigem Wohnstandard entspricht. Ältere Gebäude kommen noch teurer. Aber auch Immobilien aus der Zeit nach 1990 brauchen Schönheitsreparaturen - rund 16 Prozent der Kaufsumme sollten Käufer dafür zusätzlich veranschlagen. „Da sind die 10.000 Euro Eigenheimzulage schnell verbraucht.“ Der VPB rät deshalb dringend: Das Haus erst genau prüfen lassen, dann kaufen.
Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon 030-2789010, Fax: 030-27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.