
Weitere häufige Störfaktoren in den Gärten sind:
- Übermäßige Neugierde der Nachbarn (16,1 Prozent; 2024: 14,1 Prozent),
- Unangenehme Gerüche (15,3 Prozent; 2024: 7,1 Prozent),
- Kinderlärm (14,7 Prozent; 2024: 8,6 Prozent),
- Lärm durch Handwerker oder Bauarbeiten (13,7 Prozent; 2024: 7,1 Prozent),
- Rasenmähen (12,7 Prozent; 2024: 7,4 Prozent).
Am wenigsten störend empfanden die Befragten ungepflegte Beete oder Hecken (7 Prozent). Im Vorjahr waren es mit 10,7 Prozent noch etwas mehr, die Wert auf Akkuratesse legten.
Vor allem Jüngere fühlen sich schneller vom unliebsamen Nachbarn belästigt: Bei den 18- bis 24-Jährigen empfinden 25,8 Prozent Kinderlärm, 21,6 Prozent Missachtungen der Ruhezeiten und 18,3 Prozent Rasenmähen als besonders störend. Nur rund ein Drittel (30,7 Prozent) der 18- bis 24-Jährigen fühlt sich überhaupt nicht von den Nachbarn gestört. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Toleranz: Rund die Hälfte über 55-Jährigen (45,9 Prozent) fühlt sich gar nicht gestört, jeder Fünfte (19,3 Prozent) empfindet die Missachtung der Ruhezeiten, 12,9 Prozent Kinderlärm und 13 Prozent das Rasenmähen als lästig.
Im Westen ist man entspannter
Deutliche Unterschiede zeigen sich auch auf regionaler Ebene: In Ostdeutschland fühlen sich nur 37,4 Prozent der Befragten nicht vom Nachbarn auf der anderen Seite der Hecke gestört, im Westen sind es 40,7 Prozent. Im Osten werden als Anlass für Ärger vor allem laute Musik (21,7 Prozent), die Missachtung der Ruhezeiten (21,3 Prozent) und unangenehme Gerüche (19,2 Prozent) als Gründe benannt. Im Westen hingegen scheinen die Menschen etwas entspannter zu sein: Hier zählen die Missachtung der Ruhezeiten (17,6 Prozent), neugierige Nachbarn (15,9 Prozent) und laute Musik (15,7 Prozent) zu den größten Störfaktoren.Besonders häufig wird in Bremen die Missachtung der Ruhezeiten in Bremen genannt (30,9 Prozent). In Sachsen-Anhalt (7,8 Prozent) sehen es die Menschen deutlich gelassener, hier nehmen es nur 7,8 Prozent die Missachtung als problematisch wahr. Laute Musik wird mit 30,3 Prozent vor allem bei den Thüringern als Störfaktor wahrgenommen, während sie in Mecklenburg-Vorpommern (10,4 Prozent) vergleichsweise als weniger ärgerlich empfunden wird. Geht es um neugierige Nachbarn an der Hecke, liegt Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze: Hier fühlt sich jeder Vierte (27,8 Prozent) vom allzu neugierigen Gegenüber gestört. In Bremen fühlen sich dagegen nur 4,2 Prozent durch übermäßige Neugierde in ihrer Privatsphäre eingeschränkt.
(K)ein Fall für die Polizei?
Vier von zehn (40,8 Prozent) geben an, sich in den Sommermonaten (Juni bis August) mindestens sieben Stunden pro Woche im Garten oder auf dem Balkon aufzuhalten, 26,4 Prozent sogar mehr als zehn Stunden. Potenziell viel Zeit, in der es zu Konflikten mit den Mitmenschen kommen kann. In diesem Fall setzen viele auf Kommunikation: 23,8 Prozent der Befragten haben in der Vergangenheit bereits ein klärendes Gespräch mit ihren Nachbarn geführt. Besonders gesprächsbereit zeigen sich die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern (43,5 Prozent), Hessen (32,7 Prozent) und Berlin (32,6 Prozent). Immerhin 7,8 Prozent haben sogar schon einmal die Polizei eingeschaltet. In der Hauptstadt greift man besonders schnell zum Hörer: In Berlin hat rund ein Viertel (24,6 Prozent) schon einmal die Polizei verständigt.An der YouGov-Befragung haben zwischen dem 30. April und 2. Mai 2025 2.114 Personen teilgenommen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.
Resümee von Karsten Mueller (Redaktion “bauen.com“)
Die Missachtung der Ruhezeiten und laute Musik sind die häufigsten Ärgernisse unter Nachbarn, wie eine aktuelle YouGov-Studie zeigt. Besonders junge Menschen fühlen sich oft gestört, während ältere Befragte gelassener reagieren. Regional gesehen, scheinen Ostdeutsche empfindlicher zu sein als Westdeutsche. Trotz der Konflikte, setzen die meisten auf ein klärendes Gespräch anstatt die Polizei einzuschalten.

