Viele Haushalte erleben eine böse Überraschung, wenn sie einen Schaden bei ihrer Hausratversicherung melden: Denn einige Versicherungen verweigern die Zahlung für Schäden, die direkt oder indirekt durch selbst durchgeführte DIY-Arbeiten im Haushalt entstanden sind.
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Wenn DIY den Versicherungsschutz gefährdet – Welche Arbeiten Sie besser den Profis überlassen. Foto: Pixabay.com
MyHammer, eine Plattform zur Vermittlung von Handwerkern, erklärt, bei welchen Arbeiten Sie besser auf Profis setzen sollten, um im Schadensfall nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben.
Dieses Problem betrifft nicht nur Heimwerkerprojekte, sondern auch alltägliche Wartungsarbeiten, die nicht oder fehlerhaft erledigt wurden. Während manche Arbeiten in Eigenregie sogar gesetzlich verboten sind, sind andere zwar erlaubt, können aber dennoch den Versicherungsschutz gefährden.
Ein Beispiel von MyHammer ist die jährliche Wartung Ihrer Heizungsanlage: Sollte etwas schiefgehen und Ihre Heizung ausfallen, kann es problematisch werden. Wird in diesem Fall ein Schaden gemeldet, könnte Ihre Versicherung die Zahlung verweigern, wenn die Wartung nicht von einem Fachmann durchgeführt wurde. Beachten Sie unbedingt, dass eine Heizungsanlage in Deutschland aus Sicherheitsgründen ausschließlich von einem zertifizierten Gasinstallateur gewartet werden darf.
Unsachgemäße DIY-Arbeiten oder versäumte Wartungsmaßnahmen (wie etwa das Reinigen der Regenrinne) führen jährlich zu hohen Summen an abgelehnten Versicherungsansprüchen. Viele Hausratversicherungen haben im Kleingedruckten festgelegt, dass bestimmte Schäden nicht abgedeckt sind – dazu gehören auch Schäden, die direkt oder indirekt durch DIY-Projekte verursacht werden.
Nicolette Kalb von MyHammer rät Versicherungsnehmern, gründlich zu prüfen, ob sie mit geplanten DIY-Arbeiten möglicherweise ihren Versicherungsschutz riskieren.
„Bei anstehenden Reparaturen oder Arbeiten im Haus gehen viele davon aus, dass sie diese selbst erledigen können. Dennoch ist es oftmals empfehlenswert, bestimmte Arbeiten im Haushalt von Fachleuten erledigen zu lassen.”
„Viele Arbeiten erscheinen auf den ersten Blick einfach, sind es aber nicht – vor allem Heizungsanlagen und Elektroanlagen erfordern viel Expertise. Ich rate Ihnen, diese von zertifizierten Fachkräften durchführen zu lassen. So vermeiden Sie hohe Kosten.”
Diese DIY-Arbeiten gefährden Ihren Versicherungsschutz:
Verstopfte Regenrinnen
Es klingt banal, doch verstopfte Regenrinnen können ernsthafte Probleme verursachen: Wenn überschüssiges Wasser die Außenwände hinunterläuft, entstehen schnell undichte Stellen und Feuchtigkeitsschäden. Stellt die Versicherung jedoch fest, dass Sie Ihre Regenrinnen nicht regelmäßig gereinigt haben, müssen Sie möglicherweise selbst für die Kosten aufkommen.
Solaranlagen auf dem Balkon
Solaranlagen, die Sie auf Ihrem Balkon anbringen, sind beliebter denn je. Sie selbst zu installieren ist zwar erlaubt, allerdings sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die schweren Anlagen richtig montiert werden und fest sitzen. Andernfalls beeinträchtigt das Ihren Versicherungsschutz. Um Risiken zu vermeiden, empfehlen die Experten von MyHammer, einen Fachmann für die Montage zu beauftragen.
Tierklappen selbst einbauen
Stellen Sie sicher, dass Sie Katzen- und Hundeklappen fachgerecht anbringen und Ihre Versicherung darüber in Kenntnis setzen. Falls Sie die Klappe ohne Rücksprache mit der Versicherung installieren, gefährden Sie auch in diesem Fall Ihren Versicherungsschutz.
Schäden nicht rechtzeitig beheben
Lose Dachziegel, Risse in den Wänden oder kaputte Fenster sollten zügig repariert werden. Werden solche Schäden nicht rechtzeitig behoben und verursachen weitere Probleme, werden die Kosten im Zweifelsfall nicht von Ihrer Versicherung übernommen. Ein professioneller Handwerker unterstützt Sie gerne bei der fachgerechten Anbringung.
Defekte Fenster und Türen
Ein weiterer Fall von Nicht-Übernahme der entstandenen Kosten durch Sachschäden sind Einbrüche, die durch beschädigte Fenster oder Türen getätigt wurden. Lassen Sie Risse im Glas, wackelige Türrahmen oder defekte Schlösser daher immer so schnell wie möglich reparieren.
Boiler selbst warten
Ein Boiler muss regelmäßig von einem zertifizierten Fachbetrieb gewartet werden, um Sicherheits- und Umweltstandards einzuhalten – je nach Wohnort alle ein bis zwei Jahre. Selbst Hand anzulegen ist nicht nur verboten, sondern auch äußerst riskant. Sie setzen damit nicht nur Ihren Versicherungsschutz, sondern letztendlich die eigene Sicherheit aufs Spiel. Besonders alarmierend: Laut einer MyHammer-Umfrage verzichteten 19 % der Befragten im vergangenen Jahr auf die Wartung ihres Boilers, um Kosten zu sparen.