„Angehende Bauherren und Hauskäufer sollten sich also nicht zu schnellen Kauf- und Vertragsabschlüssen drängen lassen“, warnt Corinna Merzyn. „Auch über den Jahreswechsel hinaus können Bauherren noch Eigenheimzulage beantragen.“ Wie lange noch, das hängt davon ab, wann der Vermittlungs-ausschuss wieder zusammentritt und welche Entscheidungen danach fallen.
Bis dahin gilt: Alle, die im Rahmen der Bemessungsgrenzen Anspruch auf Eigenheimzulage haben, bekommen sowohl für den Alt-, als auch für den Neubau 1250 Euro Zuschuss pro Jahr vom Staat - und das über acht Jahre lang. Alles in allem summiert sich das auf 10.000 Euro; Familien bekommen dazu noch Baukindergeld. Damit deckt die Zulage beispielsweise die Kosten für die Heizungsanlage oder für Teppichböden und Tapeten im ganzen Haus. „Das ist viel Geld“, weiß Corinna Merzyn, „aber es sollte nicht das ein-zige Argument für den Kauf oder Bau einer Immobilie sein. Die Eigenheim-zulage ist eine echte Zulage, nicht die Basis der Baufinanzierung.“
Hausbau wie auch Immobilienkauf müssen in jeder Hinsicht sorgfältig ge-plant werden. „Dazu gehört neben der Finanzierung vor allem die Prüfung der Bauverträge durch unabhängige Sachverständige“, rät VPB-Geschäftsführerin Merzyn, und zwar vor Vertragsabschluss. „Das ist wich-tig, denn aus Erfahrung wissen wir: zwei Drittel aller Bauverträge sind mangelhaft. Und die Behebung der daraus resultierenden Mängel kosten Bau-herren und Käufer im Schnitt über 20.000 Euro pro Objekt. Das deckt die Eigenheimzulage nicht mehr ab. Deshalb, so rät der VPB: Angebote immer in Ruhe prüfen, erst dann Verträge unterschreiben.
„Wir als Verbraucherschützer“, so Corinna Merzyn abschließend, „begrüßen die Beibehaltung der Eigenheimzulage in jedem Fall. Sie wurde ja bereits vor einem Jahr, Ende 2003, um 30 Prozent gekürzt.“ Das habe damals, so der VPB, bereits viele Bauherren und Hauskäufer enorm verunsichert. Nun sei wieder alles offen. Dafür hat die Bauherrenschutzgemeinschaft kein Verständnis, denn die Eigenheimförderung erleichtere vor allem Familien den Einstieg in den Immobilienmarkt. „Und“, so Corinna Merzyn, „Hausbe-sitz bedeutet für Millionen Menschen Sicherheit und Unabhängigkeit bis ins hohe Alter.“